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Ein pikanter Köder

Ein pikanter Köder

Titel: Ein pikanter Köder
Autoren: A. A. Fair
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anfangen?«
    »Dich amüsieren! Verdammt noch mal, es bringt mich in Rage, wenn ich bedenke, daß ich hier im Büro schuften muß, während du faulenzt und noch dafür bezahlt wirst!«
    »Muß ich allein faulenzen, oder hast du vielleicht auch für die passende weibliche Gesellschaft gesorgt?«
    »Allein - meistens jedenfalls. Sonst wird’s zu teuer.«
    »Aber wenn ich mich immer nur solo herumtreibe, könnte Dowling Verdacht schöpfen. Für meine Rolle brauche ich einen eindrucksvollen Damenflor.«
    Bertha lief rot an. »Also, Donald, sei ja vorsichtig mit Spesen! Carson zahlt uns fünfzig Dollar täglich und außerdem eine Prämie für den Plan, den ich ausgebrütet habe.«
    »Ein ganz netter Plan, vorausgesetzt, er funktioniert.«
    »Er wird funktionieren, verlaß dich drauf.«
    »Und wann rechnet Mr. Carson mit Resultaten?«
    »Wir haben eine Woche Zeit. So lange kommt er für die Spesen auf.«
    »Tja, aber ein flottes Leben mit Wein, Weib und Gesang geht verflixt ins Geld und -«
    »Zum Henker, Donald! Du sollst doch nicht den Millionär spielen!« zeterte Bertha. »Du hast ein bißchen was auf der hohen Kante, aber einen monatlichen Zuschuß von vier- bis fünfhundert Dollar nimmst du ganz gern mit. Glaub’ nur nicht, du müßtest der Märchenprinz von einem halben Dutzend dummer Gänse sein, die -«
    »Wir würden den Mädchen ein Honorar zahlen müssen«, warf ich ein.
    »Was?« gellte Bertha. »Zum Essen ausführen und dann noch ein Honorar? Du bist wohl nicht bei Trost? Nimm deine Sekretärin mit. Sie himmelt dich sowieso den lieben langen Tag an. Auf diese Weise tut sie wenigstens mal was für ihr Gehalt. Und sag ihr, sie soll sich ja an die billigen Gerichte halten, und mehr als zwei Drinks pro Abend wären nicht drin. Komm mir bloß nicht mit einer saftigen Spesenrechnung! Donald, ich hab’ dich gewarnt!«
    »Wann soll ich damit anfangen?«
    »So bald wie möglich. Mr. Carson gibt heute noch die falschen Zahlen an die vier Verdächtigen weiter.«
    »Woher weiß er eigentlich so genau, daß nur diese vier Personen in Frage kommen?«
    »Weil sie als einzige im Betrieb Zugang zu den Unterlagen haben.«
    »Okay. Ich werde Elsie fragen, ob sie Lust hat, unter diesen spartanischen Bedingungen mit mir auszugehen.«
    »Sie wird drauf fliegen. Sie wartet doch bloß auf eine günstige Gelegenheit, um dir den Kopf zu verdrehen.« Bertha stöhnte auf. »Mein Gott, ich hätte das eigentlich voraussehen müssen! Sie wird dich umgarnt und vor den Traualtar geschleift haben, bevor der Auftrag ausgeführt ist... Aber von mir kriegst du als Hochzeitsgeschenk nur eine Karte mit besten Wünschen zur baldigen Genesung. Und jetzt verschwinde und mach dich an die Arbeit. Mein Bedarf an Aufregungen ist für heute gedeckt.«

2

    Elsie Brand betrachtete die Speisekarte mit wehmütigen Blicken. »Eigentlich müßte ich wohl das Steak Salisbury zu drei Dollar fünfundzwanzig nehmen.«
    »Warum versuchen Sie’s nicht lieber mit dem Filet für fünf Dollar fünfzig?«
    »Bertha würde glatt der Schlag rühren.«
    »Ach wo. Sie müssen doch ordentlich essen, damit Sie groß und stark werden.« Ich sah die Kellnerin an, die abwartend hinter uns stand, und bestellte zweimal Filet, einen Manhattan, einen Martini dry, zwei Hummercocktails und zweimal Salat nach Art des Hauses.
    Sobald die Kellnerin davongesegelt war, schüttelte Elsie bedenklich den Kopf. »Wenn das nur gutgeht.«
    »Keine Bange. Bertha wird überhaupt nichts merken. Auf die Spesenrechnung schreibe ich einfach: Dinner - zwei Würstchen mit Brot à ein Dollar fünfzig, und das übrige verbuche ich unter Taxigebühren.«
    »Bertha wird sich wundern, warum Sie ein Taxi nehmen mußten, wo Sie doch den Agenturwagen mithatten.«
    »Na und? Ich werde ihr sagen, ich hätte jemanden herumschnüffeln sehen und befürchtet, der Betreffende könnte sich die Nummer von unserer alten Karre notieren.«
    »Tun Sie all diese Dinge wirklich, Donald, oder machen Sie mir bloß was vor? Ich weiß nie genau, woran ich mit Ihnen bin.«
    »Fein. Es gehört zu meinem Beruf, geheimnisvoll zu wirken.«
    Sie lächelte verschmitzt. »Na schön, Sherlock Holmes. Dann
    verraten Sie mir wenigstens, woran wir gerade arbeiten und welche Rolle ich dabei spiele.«
    »Über den Auftrag selbst darf ich Ihnen nichts sagen. Aber Ihre Rolle besteht darin, als meine Freundin zu posieren.«
    »Sehr schmeichelhaft. Handelt es sich um ein rein platonisches, ein zukunftsträchtiges oder ein bereits intimes
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