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Ein mörderischer Sommer

Titel: Ein mörderischer Sommer
Autoren: Fielding Joy
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Arsch-Typ. Habe ich dir schon erzählt, was er kürzlich nachts gemacht hat?«
    »Erspare es mir«, unterbrach sie Joanne. »Ich will es gar nicht wissen.«
    »Du bist eine Spielverderberin. Nie willst du, daß ich dir was erzähle.«
    »Es wäre mir peinlich, Brian ins Gesicht zu sehen, nachdem ich alle Details eures Geschlechtslebens erfahren habe.«
    »Sein Gesicht ist noch nicht das Beste an ihm, das kannst du mir glauben.«
    »Eve!«
    »Joanne!« äffte Eve sie nach.
    »Eve und Joanne?« fragte ein großer, muskulöser Mann. »Ich bin Steve Henry, der neue Trainer.«
    »Es gibt also doch einen Gott«, flüsterte Eve, als sie und Joanne ihre Positionen am Netz einnahmen.
    »Na, wie findest du ihn?«
    »Scheint ein guter Lehrer zu sein.«
    »Das ist nicht genau das, was ich gemeint habe«, erklärte Eve ihrer Freundin mit einem vielsagenden Augenzwinkern.
    »Auf diese Art schaue ich mir Männer nie an«, sagte Joanne. Ihr Gesichtsausdruck schwankte zwischen einer finsteren Miene und einem Lächeln.
    »Nun, dafür hat er sich dich um so mehr angeschaut.«
    »Du meinst, er hat sich meine miese Rückhand angeschaut. Wenn ich die zwei Wörter ›Voll durchziehen!‹ noch ein einziges Mal höre, fange ich zu schreien an.«
    »Dein Hinterteil hat er sich angeschaut, nicht deine Rückhand, und das weißt du auch.«
    »Der flirtet eben mit jeder. Außerdem glaubt er bestimmt, sich an ältere Frauen ranzumachen gehört zu seinem Job.«
    »An mich hat er sich nicht rangemacht.«
    »Dein Hintern hängt noch nicht tief genug.«
    »Nein, ich habe nicht deine Beine.«
    »Und ich habe nicht dein Mundwerk. Hör auf, du machst mich verlegen.«
    »Warum machst du dich immer schlechter, als du bist?« fragte Eve plötzlich ganz ernst.
    »Ich betrachte meine eigenen Grenzen eben realistisch.«
    »Was soll das denn heißen?« fragte Eve. »Schau dich doch mal an! Außer einem Schuß Selbstvertrauen und meinetwegen ein paar blonden Strähnchen fehlt dir nicht das geringste.«
    Joanne fuhr sich verlegen durch das hellbraune Haar. »Nur daß ich fünf Pfund abnehmen und meine Tränensäcke loswerden und mir die Zähne richten lassen muß.«
    »Sprich doch mal mit Karen Palmer. Ihr Mann ist Zahnarzt. Und wenn du schon dabei bist, kannst du sie gleich fragen, wer ihr den Busen gemacht hat.«
    »Frag sie doch selber; sie steht direkt hinter dir.«
    »Hi«, wurden die beiden von einer unendlich überrascht wirkenden Frau begrüßt. »Habt ihr schon von dem neuesten gräßlichen Mord in Great Neck gehört?«
    »Schon der dritte dieses Jahr«, ergänzte Eve. »Und welch ein M.O. – modus operandi –, wie mein Mann sagen würde! Ich habe immer geglaubt, wir sind nach Long Island gezogen, um in Sicherheit zu leben!«
    »Die arme Frau – erst erdrosselt und dann in Stücke gehackt!« In Karen Palmers Stimme schwang etwas Unheimliches mit, während sie sich in das Thema immer mehr hineinsteigerte. »Könnt ihr euch vorstellen, was in ihr vorgegangen sein muß in diesen letzten schrecklichen Augenblicken? Das Entsetzen, das sie gepackt haben muß?« Ihre Augen wurden größer und größer, als ob sie die Szene vor Augen hätte. »Jim ist da mal an einen Pornofilm rangekommen. Angeblich war es so ein ›Abkratz‹-Film, ihr wißt schon, diese Filme, in denen irgendein armes Mädchen vor laufender Kamera tatsächlich umgebracht wird – und ich schwöre euch, man konnte ihre Angst beinahe schmecken …«
    »Müssen wir eigentlich über so etwas sprechen?« unterbrach Joanne.
    »Sie versteht keinen Spaß.« Eve lächelte die aus dem Rhythmus gekommene Karen Palmer an. »Nie läßt sie einen die guten Sachen erzählen.«
    Karen zuckte mit den Achseln. »Habt ihr gerade eine Trainerstunde gehabt?« fragte sie, um auf ein weniger delikates Thema zu sprechen zu kommen.
    »Der neue Trainer ist ganz geil auf Joanne.« Eve lachte, während sie ihre Handtasche aus dem Spind nahm und die Tür zuschlug.
    »Oh, den würde ich mir aber nicht entgehen lassen, wenn ich du wäre«, empfahl Karen unverhohlen genüßlich.
    »Genau das ist ihr Problem«, erklärte Eve. »Sie läßt ihn sich entgehen.«
    »Sehr lustig!« meinte Joanne. Sie fühlte, wie sie errötete.
    »Sie wird rot«, neckte Eve sie. »Kein Rauch ohne Feuer …«
    »Der ist doch kaum zwanzig …«
    »Ein Mann in den besten Jahren.«
    »Er ist neunundzwanzig«, wußte Karen zu berichten.
    »Über die besten Jahre hinaus«, klagte Eve. »Trotzdem – nicht schlecht.«
    »Ihr seid beide
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