Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Magier auf Höllentrip

Ein Magier auf Höllentrip

Titel: Ein Magier auf Höllentrip
Autoren: Craig Shaw Gardner
Vom Netzwerk:
hatte gesagt, daß das Glück auf meiner Seite sei. Sollte ich jemals wirklich Glück gebraucht haben, jetzt war solch ein Augenblick!
    Ich wandte mich an meine Geliebte. »Norei. Das Schicksal wollte es, daß ich den Spruch verlor, der uns in die Lage gesetzt hätte, eins von Guxxens Nasenhaaren zu ergattern. Doch du bist eine voll ausgebildete Hexe. Du kennst doch sicher einen Spruch, den wir statt dessen benutzen können.«
    »O Lieber«, erwiderte sie stirnrunzelnd. »Das könnte ein Problem sein. Wir lebten auf dem Land, wie du sicher weißt. Ich verstehe mich auf jede Haushaltsmagie und mehr als genug Erntezauber, dazu auch auf ein paar Spezialsprüche, die ich auswendig lernte, bevor ich mein Heim auf der Suche nach dir verließ. Doch ich fürchte, daß ich trotz allen Wissens nur wenig Übung im Umgang mit Nasenhaaren habe.«
    Wie ich es haßte, meine Geliebte so in Sorge zu sehen!
    »Sei unbesorgt«, beruhigte ich sie. »Nur meine Verzweiflung trieb mich dazu, so etwas von dir zu verlangen. Wir müssen uns eben einen anderen Weg einfallen lassen.«
    Norei sah nachdenklich aus. »Warte mal, Wuntvor, ich glaube, ich könnte da noch mit einer Kleinigkeit aufwarten.«
    Hinter uns gab es einen geräuschvollen Auftritt. Einen wahnsinnigen Augenblick lang wagte ich zu hoffen, es möchten nur die Frettchen sein. Doch als ich ihre fröhlichen Eeps vernahm, wußte ich, daß es etwas wesentlich Schlimmeres sein mußte.
    Vier Worte hallten durch den Metallkorridor, durch den wir gekommen waren.
    »Wir treiben euch ein!«
    »Das wird langsam ziemlich lästig«, stellte Snarks fest. »Können sich die Jungens nicht mal was anderes ausdenken?«
    »Vielleicht können wir ihnen etwas andrehen«, schlug Brax vor. »Ich denke, der Zeitpunkt das Gebrauchtwaffengeschäfts aufzugeben, könnte gekommen sein.«
    »Ich denke, auch der Zeitpunkt zum Verlassen der Niederhöllen könnte gekommen sein«, hielt Snarks dagegen.
    Mehrere Eintreiberklauen brachen durch die Tür in unserem Rücken.
    »Es gibt einen kleinen Trost«, schaltete sich der Händler des Todes ein. »Ich bekomme eine zweite Chance herauszufinden, ob diese Kreaturen einen Nacken haben oder nicht.« Er lächelte grimmig. »Oder ich werde beim Herausfinden sterben.«
    »Wir kommen, um zu vernichten!« brüllten die Eintreiber wie ein Wesen.
    »Na bitte«, lobte Snarks. »Sie haben ein neues Wort benutzt. Jetzt legen sie wenigstens ein Minimum an Originalität an den Tag. Vielleicht werden uns diese Monströsitäten doch nicht zu Tode langweilen!«
    »Wir kommen zu verstümmeln!« kreischten die Eintreiber. »Zu martern! Zu töten!« Ihre Klauen beseitigten die geringen Rest, die von der Tür noch übrig waren.
    »Wißt ihr«, philosophierte Snarks, »mir scheint, als sei ein Großteil ihres Benehmens pure Effekthascherei.«
    »Wir müssen hier raus!« kreischte Cuthbert verzweifelt. Und wieder hatte das Schwert recht.
    Eine enge Wendeltreppe wand sich zwischen den Bottichen von der Balustrade zum Erdgeschoß hinunter. Jede dritte Stufe war von einer Schleimpfütze bedeckt, und es erschien mir ganz und gar nicht angenehm, dort auszurutschen und zu fallen. Wir mußten uns höllisch konzentrieren, wollten wir überleben.
    Ein Geländer setzte dort an, wo die Treppe sich um einen der Schleimkübel schlängelte. Ich schloß meine Finger um das Geländer, um einen sicheren Halt zu bekommen, zog meine Hand jedoch unwillkürlich wieder zurück, als sie die klebrig-feuchte Oberfläche berührte. Abwesend schnüffelte ich an meinen Fingern. Schleim, was sonst.
    Ich erinnerte mich an das dicke graue Etwas, zwischen zwei wabblige Brotscheiben gepappt, das man mir als Teil meiner Folter im Kerker aufgedrungen hatte. Das also wollten die Dämonen Vushta antun! Und sie würden die Oberflächenwelt mit Schleim-O-Rama überschwemmen, wenn wir mit unserer Mission scheitern sollten! Eine überdeutliche, gräßliche Vision suchte mich heim: die wunderbaren Wälder, in denen ich geboren wurde und herangewachsen war, vollständig mit Schleim bedeckt!
    Solange noch ein Funken Leben in mir steckte, würde das niemals passieren!
    Ich konnte die Dämonenstimmen unter uns nicht mehr hören. Die Touristengruppe mußte zu dem nächsten Besichtigungspunkt weitergegangen sein. Das bedeutete, daß wir zumindest mit einem Problem weniger zu rechnen hätten. Nun mußten wir nur noch die Eintreiber abschütteln, auf irgendeine Weise Guxx Unfufadoo zeitweilig so außer Gefecht setzen, daß wir ihm ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher