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Ein Magier auf Höllentrip

Ein Magier auf Höllentrip

Titel: Ein Magier auf Höllentrip
Autoren: Craig Shaw Gardner
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Möchtegern-Diktator endgültig in seine Schranken weisen würde.
    Doch meine Tasche war leer.
    Wo steckte das Pergament?
    Mich überfiel eine plötzliche, doch recht klare Vision von einer kleinen roten Karte, mit der zusammen ein kleines weißes Pergamentstückchen zu Boden geglitten war, weit weg von hier in einem kleinen Verlies. Ein Troll hatte die Karte aufgehoben. Jetzt wußte ich, was der weiße Fetzen gewesen war!
    »Warte! Ich hab’s!« Guxx räusperte sich dämonisch.
     
Dein Spruch ist überhaupt nicht magisch,
dein Ende aber ganz schön tragisch!
     
    Guxx grinste triumphierend.
    »Laß mich machen!« grollte der Händler. Er sprang vor, doch Guxx wischte ihn mit einem Hieb seiner dämonischen Klauen beiseite. Der Dämon war einfach zu mächtig geworden!
    »Wuntvor!« drängte Norei. »Der Spruch!«
    Mein Schwert immer noch hoch erhoben – o welch armseliger Schutz gegen den angreifenden Oberdämonen –, blickte ich meine Geliebte an. Wie konnte ich es ihr nur begreiflich machen, daß ich den einzigen Spruch, der uns nun noch retten konnte, verloren hatte?
    »O nein«, stöhnte Cuthbert, »können wir denn nicht in Ruhe darüber reden?«
    Guxx Unfufadoo lächelte, als er sich auf mich stürzte.
    »Verloren bist du, reimverhext, mit jedem Vers die Macht mir – Frettchen?«
    Ja, wieder einmal war die Frettchenarmee zu meiner Rettung erschienen. Mit einem gewaltigen Eep-Chor fluteten sie über meinen Widersacher.
    »Norei!« rief ich. »Der Spruch ist fort!«
    »Seht euch vor!« kam Snarks’ Stimme von unten. »Die Eintreiber!«
    »Verdammnis!« bemerkte Hendrek.
    »Alles sanieren!« fügte Zzzzz hinzu.
    »Was können wir nur tun?« schrie Norei.
    Der Angriff der Angst-Eintreiber hatte unsere dämonischen Hilfstruppen dazu gezwungen, sich auf die Bühne zurückzuziehen. Mit erstaunlicher Geschwindigkeit kletterten die Eintreiber die Stufen zu der Plattform empor.
    »Jetzt können wir nur noch eins tun!« riet mir Cuthbert. »Abhauen!«
    Diesmal hatte Cuthbert nicht unrecht.
    »Aber wohin?« wollte Norei wissen.
    Guxx hatte die Frettchen so einfach abgeschüttelt wie ein Hund das Regenwasser. Er näherte sich uns wieder.
    »Jetzt treiben wir euch ein.« Die drei Monster hatten die oberste Stufe erreicht.
    Die Plattform war bei weitem zu hoch. Ein Sprung aus dieser Höhe würde unseren sicheren Tod bedeuten.
    Ich sah mich um und entdeckte eine Tür auf der Bühnenrückseite, die offensichtlich in das dahinter befindliche Gebäude führte.
    »Wir müssen dorthin!« zeigte ich an. »In die Schleimwerke!«
    »Verdammnis!« bemerkte Hendrek, als er sich uns anschloß.

 
Kapitel Sechzehn
     
     
Ebenezum: Es gibt viele Tricks, um mit extremem Streß umzugehen. Wenn beispielsweise alles um Euch herum schiefgeht und es so aussieht, als würdet Ihr die nächste Minute nicht überleben, ist es oft hilfreich, an etwas Angenehmes zu denken. Frage: Schwebt Euch da, um nur ein Beispiel zu nennen, der angenehme Gedanke an die Erdrosselung, Erdolchung und totale Vernichtung des Feindes vor? Ebenezum: Nein, eigentlich nicht, Ihr habt nicht ganz das richtige Feeling für den Job; nein, stellt Euch eine Blume vor oder besser ein ganzes Blumenbeet. Führt Euch leuchtendgelbe Gänseblümchen oder üppige Rosen von sattem Purpur vor Augen. Und erst jetzt, wenn Ihr die Blumen ganz deutlich vor Euch seht, stellt Euch vor, wie sie sich auf dem Grab Eures Feindes ausmachen werden, nachdem er erdrosselt, erdolcht und total vernichtet worden ist. Nur auf diese Art und Weise vermag ein in Bedrängnis geratener Zauberer seinen inneren Frieden zurückzugewinnen.
    - aus GESPRÄCHE MIT EBENEZUM, EINE REIHE VON DIALOGEN MIT DEM GRÖSSTEN MAGIER DER WESTLICHEN KÖNIGREICHE, Vierte Auflage
     
    »Meine Mutter hat mich nicht großgezogen, damit ich in einem Schleimwerk ende«, gab Snarks hinter mir zu bedenken.
    »Ruhe!« donnerte ich. »Wir müssen unseren ganzen Verstand zusammennehmen. Nur so können wir entkommen!«
    Ich führte die anderen eilig durch den dämmrig beleuchteten Korridor, den wir auf der anderen Seite der Tür vorgefunden hatten. Es war kaum hell genug, um sehen zu können, doch irgendwie zögerte ich, Cuthberts Leuchtkraft zum Einsatz zu bringen. Es dürfte kein geeigneteres Mittel geben, um unseren Feinden mitzuteilen, wo wir uns befanden.
    Ich hatte bereits erwähnt, daß ich, während ich mich dem Gebäude genähert hatte, ein leichtes Rumoren ausmachen konnte. Nun, da wir uns im Inneren der Schleimwerke
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