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Ein Magier auf Höllentrip

Ein Magier auf Höllentrip

Titel: Ein Magier auf Höllentrip
Autoren: Craig Shaw Gardner
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etwas beeilen?« kreischte Snarks voll Schrecken. »Sie holen auf!« Er überholte mich, dicht gefolgt von Brax und Zzzzz. Ich hatte nicht gewußt, daß Dämonen so schnell laufen konnten.
    Nein! Ich stand ja am Rande des Scheiterns! Jetzt würde ich ihrem Anführer Ebenezums Spruch entgegenschleudern. Dann wäre ich die Eintreiber auf immer los!
    Doch da gab es noch andere Komplikationen. Die Dämonenhorden hatten, durch die Gegenwart der Eintreiber sichtlich ermutigt, ihre Flucht unterbrochen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie sich umwenden und uns auch angreifen würden.
    Ich erreichte die Stufen, die zu der Plattform hinaufführten. Der Händler war schon auf die Bühne geklettert, und Hendrek stand ihm nicht nach. Unsere dämonischen Verbündeten hielten den Fuß der Treppe besetzt und schwangen, was immer sie an Waffen hatten ergattern können. Snarks umklammerte immer noch die Metallröhre, die er in dem zerstörten Geschäft aufgetan hatte, während Zzzzz sich ein scharfkantiges Plakat geschnappt hatte. Brax hatte wieder seinen Dolch gezückt, in der anderen Hand hielt er seine brennende Zigarre. Ich wußte, daß sie unsere Widersacher so lange aufhalten würden, wie es in ihrer Macht stand. Sollte Guxx Unfufadoo heute triumphieren, würde das zweifellos ihr Dämonenende bedeuten.
    Oh, ich vergaß: Natürlich waren die drei Dämonen von einer Armee Frettchen mit blitzenden Äuglein umgeben.
    »Bitte nicht!« gellte Cuthbert. »Jetzt stecken wir mitten im Schlamassel!«
    Mit einem Schrei, der uns das Blut in den Adern gerinnen ließ, stürzten sich die Dämonenhorden auf uns, allen voran die sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit bewegenden Eintreiber, ganz Fänge und Klauen und Wut.
    »Wir treiben euch ein!« bellten die abscheulichen Kreaturen.
    Ich blickte Norei an, die immer noch an meiner Seite aushielt. Wenn wir schon sterben mußten, würden wir es wenigstens gemeinsam tun!
    »Auf die Bühne!« riefen wir wie ein Wesen und hasteten die Treppe hinauf. Ich hielt Cuthbert hoch erhoben. Mit meiner freien Hand fummelte ich in meiner Tunika nach jenem Pergament, das den Spruch zum endgültigen Sieg über Guxx Unfufadoo enthielt.
    Alles, was ich hingegen fand, waren Fetzen eines Huts. Ich verfluchte mein Geschick. Das Pergament mußte sich mit den Überbleibseln meiner früheren, vergeblichen Magieversuche vermengt haben! Außer – natürlich, wie dumm von mir. Diese Tunika hatte ja eine Tasche!
    Als Norei und ich die Bühne erklommen hatten, erblickten wir Guxx und den Händler des Todes nur wenige Schritte von uns entfernt. Der Händler stand im Begriff, einen Schritt vorwärts zu tun, und Guxx stand im Begriff, einen solchen rückwärts zu tun. Dieses Drama würde nicht mehr lange gespielt werden, denn der riesige Dämon befand sich nur wenig vom Bühnenrand entfernt.
    Guxx schrie, während er sich zurückzog:
     
Manch üblem Feind entriß ich schon sein Herz,
der kühn im Kampf fand seinen Todesschmerz!
     
    »Aber warum lauft Ihr denn weg!« lächelte der Händler freundlich. »Ihr habt doch, wenn man Eurer Dichtkunst trauen darf, von mir nichts zu fürchten. Außerdem will ich nur einmal testen, wie gut Euer Nacken zermatscht.«
    »Verdammnis«, rief Hendrek warnend aus. »Seid auf der Hut! Seine Macht wächst mit jedem Vers!«
    Natürlich! Das war des Feindes heimtückische Strategie. Er würde den Händler so lange hinhalten, bis er so viel Poesie fabriziert hatte, daß er unschlagbar war!
    »Halte ein, Händler!« rief Norei über die Bühne. »Wuntvor hat einen Zauberspruch von Ebenezum, der Guxx Einhalt gebieten wird!«
    Ich nickte grimmig und trat entschlossen an des Händlers Seite, Cuthbert immer noch in meiner rechten Hand, gerüstet für jede nur erdenkliche Heimtücke von Guxxens Seite.
    »Dein dummer Spruch erschröckt mich nimmer!« schleuderte mir Guxx entgegen. »Dich bann ich nun in…« Der Dämon hielt ein und schüttelte seinen widerwärtigen Kopf. »Nein. So geht es nicht. Das ist einfach zu banal. Wie wär’s denn hiermit: Nicht fürcht ich deinen faulen Zauber, bald sind die Niederhöllen wieder sauber, nein, das gefällt mir auch nicht!«
    »Keine Sorge!« rief mir Snarks aufmunternd zu. »Sein rethorisches Talent ist ohne seine Redenschreiber gleich null!«
    Jetzt hatten wir Guxx. Ohne seine Verse wurde er nicht mächtiger, und der Händler würde ihn spielend besiegen können.
    Triumphierend griff ich in meine Tasche, um das Utensil herauszuziehen, das diesen
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