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Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Titel: Ein Lord entbrennt in Leidenschaft
Autoren: Marguerite Kaye
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wusste Amelia das sogar genau, denn er hatte ihr bereits angetragen, seine Mätresse zu werden, und sie hatte empört abgelehnt, nicht willens, so rasch einen so unwiderru fl ichen Schritt zu tun. „Aber er ist verrückt nach mir, und mit ein wenig Glück wird es doch zur Heirat kommen, ob er will oder nicht.“
    „Was meinst du? Was hast du getan?“
    „Wieso? Noch nichts, Schwesterchen. Muss ich gar nicht. Er kommt doch gerannt, wenn ich nur mit dem Finger schnippe. Und wenn er dabei in eine – na, sagen wir – kompromittierende Situation stolpert, dann ist das eben sein Pech. Und gut für mich.“
    „Amelia! Darauf wird Rasenby kaum hereinfallen. Dazu ist er viel zu erfahren. Himmel, man wird ihm schon Dutzende solcher Fallen gestellt haben, und ist je auch nur von Heirat ge fl üstert worden? Bitte, ich fl ehe dich an, triff ihn nicht mehr!“
    „Na, werde ich ja nicht. Also wenigstens ein paar Tage lang. Um ihn ein bisschen auf die Folter zu spannen.“
    „Sag, liebst du ihn? Ist es deshalb?“ Clarissa wollte diese neue, eisern entschlossene Amelia irgendwie verstehen. Immer schon hatte die jüngere ihren Willen durchzusetzen verstanden, aber noch nie hatte sie so offensichtlich Pläne geschmiedet. Clarissa wäre weniger besorgt gewesen, wenn sie geahnt hätte, dass Amelia nur verzweifelt bemüht war, ihre zarten Gefühle für Edward Brompton zu unterdrücken.
    „Ach, Clarrie, im Leben geht es nicht wie in deinen Romanen zu. Liebe in der Ehe ist völlig unmodern. Ich kann ihn gut genug leiden, um mit ihm ins Bett zu gehen, falls du das meinst. Und natürlich macht ihn sein Geld viel attraktiver, als er ansonsten wäre. Immerhin ist er schon recht alt.“
    „Alt? Du redest, als wäre er bereits vergreist. Er kann doch höchstens fünfunddreißig sein. Und wenn du ihn liebtest, wäre dir sein Alter gleichgültig. Also sag mir einfach, liebst du ihn?“
    „Gerade heraus – nein!“ Amelia genoss Clarissas entsetzten Blick. „Liebe spare ich mir für meinen Hausfreund auf, wenn ich erst mit Rasenby verheiratet bin. So machen es doch alle. Rasenby wird sich zweifellos weiter mit seinen leichten Frauenzimmern amüsieren, warum soll ich dann Trübsal blasen? Na ja, zuerst werde ich ihm wohl einen Erben präsentieren müssen.“ Als sie begriff, dass sie ein wenig zu weit gegangen war, tätschelte sie ihrer Schwester tröstend die Hand. „Ich bin kein kleines Mädchen mehr. Ich kann selbst auf mich aufpassen; ich weiß schon, was ich tue.“ Sie würde Clarissa nicht auf die Nase binden, dass sie die Möglichkeit, Rasenbys Mätresse zu werden, als Option betrachtete, falls die Heiratsfalle nicht zuschnappte. So oder so würde sie einen ordentlichen Teil von dem Vermögen des Earls in die Finger bekommen. Ablenkend sagte sie: „Sag, was fi ndet Mama so interessant, dass sie gar nichts von unserem Gespräch mitbekommt?“
    Lady Maria war tatsächlich ganz in ihre Post vertieft, und besonders ein Brief fesselte ihre Aufmerksamkeit. Die anderen waren alles Rechnungen, Rechnungen, die zu begleichen sie nicht vorhatte. Die, die die Haushaltsführung betrafen, gab sie sowieso an Clarissa weiter, die sich ihrer annahm – unbedeutende Beträge im Verhältnis zu ihren sich immer höher türmenden Spielschulden, von denen ihre Tochter absolut nichts erfahren durfte. Sie wandte sich wieder dem kurzen Schreiben zu, das vom Inhaber eines diskreten Spielsalons stammte, in dem sie in letzter Zeit häu fi ger verkehrt hatte. Die Summe, die sie dort schuldete, erschreckte sie ein wenig. Und der Brief klang unterschwellig drohend.
    „Mama, was ist an dem Brief so interessant? Clarrie und ich reden und reden hier, und du hast kein einziges Mal aufgesehen.“
    So angesprochen zuckte Lady Maria zusammen. „Was? Oh, es ist nichts. Gar nichts. Nichts, was euch Mädchen kümmern müsste.“ Sie klimperte mit den Lidern ihrer ein wenig vorstehenden Augen, fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen und setzte ein Lächeln auf. „Also, meine Lieben, um was geht es?“
    „Ach, Mamachen, nur darum, was ich heute Abend im Theater tragen soll. Du weißt doch, ich gehe mit Chloe und ihrer Mutter aus. Chloes Bruder und dieser nette Mr. Brompton begleiten uns.“
    „Werden sie dich hier abholen, Liebes?“, fragte sie abwesend. Sie raffte ihre Briefe zusammen. „Wenn ihr mich nun entschuldigt. Mein armer Kopf, wieder einmal! Clarrie, wenn du deine Tante Constance besuchst, grüß sie von mir.“
    Damit fl üchtete sie sich in
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