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Ein Leben als Geist (Romeo & Julian) (German Edition)

Ein Leben als Geist (Romeo & Julian) (German Edition)

Titel: Ein Leben als Geist (Romeo & Julian) (German Edition)
Autoren: Sage Marlowe
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deine wahre Identität eine Scheinidentität?“
    „Verstehst du das nicht? Die Scheinidentität ist gerade deshalb perfekt weil sie aussieht wie eine Scheinidentität. Wenn jemand all das herausfände, würde er genau dasselbe annehmen wie du gerade. Nämlich das ein Spion die Identität eines armen Jungen angenommen hat, der gestorben ist, indem er vorgibt, der Sohn habe den Unfall überlebt, bei dem die Eltern gestorben sind. Da die Eltern nicht mehr da sind und es auch sonst keine Angehörigen gibt, würde niemand es jemals merken.“
    „Verstehe. Das Problem mit jeder falschen Identität ist, dass es immer eine Spur gibt oder irgendein winziges Detail, das nicht ganz passt. Medizinische Unterlagen, Leute, die die echte Person kannten und möglicherweise wiedererkennen könnten oder besser gesagt, nicht wiedererkennen…“
    „Ganz genau. Aber so zu tun, als sei meine eigene Identität gefälscht, ist hieb- und stichfest.“
    „Stimmt. Aber wer war die dritte Leiche in dem Auto?“
    Romeo verzog das Gesicht. „Ein armer Kerl aus der Gegend der erst am Tag zuvor tödlich verunglückt war. Beim Klippenspringen, ausgerechnet.“
    „Oh. Und die anderen… Sie waren wirklich deine Eltern?“
    „Ja.“
    „Tut mir leid.“
    „Schon gut.“
    „Wirklich nicht schlecht, das muss ich zugeben. Aber eins verstehe ich noch immer nicht. Du konntest das nicht alleine machen. Du musst Hilfe gehabt haben, um das alles zu arrangieren, und davon mal abgesehen, warum wolltest du überhaupt deine eigene Identität in einen Alias verwandeln?“
    „Weil es die sicherste Lösung war.“
    „Aber wer bist du, dass du—oh. Oh . Oh, verdammt.“ Julian merkte, dass er ziemlich dämlich dreinschaute als die letzte fehlende Verknüpfung in seinem überanstrengten Hirn klickte. „Du arbeitest für die Regierung. Eine Regierung. Welche? England? MI6? Oh, verdammt.“ Er schnaufte. „Wow. Das habe ich nun wirklich nicht kommen gesehen.“
    „Ich möchte das eben Gesagte lieber nicht kommentieren“, sagte Romeo und Julian verstand. Indem Romeo ihn das Puzzle selbst hatte lösen lassen, hatte er es ihm ermöglicht, alle Antworten zu finden, die er wollte, ohne jedoch seinen Status zu verbergen. Und das war eine weitere Antwort.
    „Du bist ziemlich weit oben auf der Liste, oder? Das musst du sein, wenn nicht einmal Chief Baxter eine Ahnung hatte.“
    „Baxter kennt noch nicht einmal meinen Namen. Zumindest nicht den echten. Alles was sie weiß, ist die Version der Geschichte bei der ich das FBI mit Informationen versorge. Der Teil ist auch keine Lüge. Es ist nur nicht die ganze Wahrheit. Und nur damit du es weißt—ich bin auf gar keiner Liste, Jules. Über Leute wie mich werden keine Listen geführt.“
    „Oh. Das klingt ziemlich unheimlich.“ Julian schauderte. „Du bist doch kein Killer, oder?“
    Romeo lachte leise. „Nein. Ich bin nichts derartiges. Ich bin nur jemand, der nicht existiert. Ich führe ein Leben als Geist, damit ich Grenzen überschreiten kann, ohne Interferenzen zu verursachen.“
    „Politische Interferenzen, meinst du?“ übersetzte Julian. Romeos Lächeln reichte als Antwort völlig aus.
    „Als du ins FBI-Archiv eingebrochen bist, hast du demnach auf den Befehl irgendeiner Regierung gehandelt?“
    „Ja.“ Romeo grinste verschmitzt. „Ich weiß, was du denkst, aber ich kann dir versichern, dass Onkel Sam einiges Interesse an meiner Tätigkeit dort hat.“
    „Nur ist es so geheim, dass nicht einmal Baxter davon wissen durfte.“
    „Niemand durfte davon wissen, oder glaubst du wirklich, ich hätte all diesen Aufwand betrieben, wenn ich einfach mit einem Stück Papier in der Hand hineingehen hätte hineingehen können und mir die Akte nehmen?“
    Julian dachte kurz darüber nach. „Tja, allerdings. Wieso konntest du, oder jemand weiter oben, denn nicht einfach diese dämliche Akte holen? Agenten fordern doch dauernd Einsicht in irgendwelche Akten ein.“
    „Natürlich tun sie das. Aber eine offizielle Akteneinsicht anzufordern, hinterlässt eine Spur. Und außerdem ging es nicht nur um eine Akte.“
    „Du hast Beweise gestohlen?“
    „Ja. Und meine Anwesenheit hier hatte noch einen anderen Grund, aber darüber kann ich nicht spreche.“
    „ Herrje, Romeo. Das ist wirklich außerhalb meiner Liga, oder?“
    Romeo nickte stumm.
    „Und der arme Barnes war nur ein Bauer in dem Spiel. Du hast ihn gezwungen, all das zu tun, stimmt’s?“
    Auf seiner Unterlippe kauend, nickte Romeo
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