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Ein Kuss vor Mitternacht

Ein Kuss vor Mitternacht

Titel: Ein Kuss vor Mitternacht
Autoren: Candace Camp
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bessere Erträge zu erzielen. Und es gibt noch andere Maßnahmen, um unsere Ausgaben zu kürzen. Die Fitz Alans haben viele Jahrhunderte verschwenderisch in Saus und Braus gelebt. Es besteht beispielsweise kein Grund, warum wir drei Reisewagen mit Vierergespann halten sollten, wenn wir doch nur einen benötigen. Forrester und ich haben gemeinsam ausgerechnet, dass wir die Schulden in fünf Jahren halbieren können. Und wenn ich das Erbe einst unserem Sohn übergebe, wird der Schuldenberg abgetragen sein.“
    Constance teilte Dominics Begeisterung, und ihr wurde warm ums Herz, als er von „unserem Sohn“ sprach. Wenn nur …
    „Dich erwartet kein völlig freudloses Leben an meiner Seite“, beeilte er sich zu sagen. „Denk bloß nicht, wir könnten uns keinen Luxus, keine Freuden gönnen.“
    Ein Leben an Dominics Seite wäre ihr Freude genug, dachte Constance. Die Vorstellung, mit ihm Pläne zu schmieden und eine Familie zu gründen, erfüllte sie mit solcher Sehnsucht, dass sie am liebsten geweint hätte.
    „Aber eine Geldheirat wäre für dich einfacher“, meinte sie.
    Er schmunzelte. „Zugegeben, aber nicht halb so aufregend“, erwiderte er. „Im Übrigen möchte ich keinen Reichtum, wenn ich auf dich verzichten muss.“
    „Was?“ Constance blickte ihn verwundert an. „Ist das dein Ernst?“
    „Natürlich ist das mein Ernst.“ Er sah sie mit einigem Befremden an. „Aus welchem anderen Grund sollte ich dich bitten, mich zu heiraten?“
    „Aber das hast du nie gesagt!“, rief Constance. „Du hast nie gesagt, dass du mich heiraten willst.“
    „Habe ich das nicht gesagt?“
    „Nein. Du hast mich nicht einmal gebeten, dich zu heiraten. Du hast lediglich verkündet, dass wir verlobt sind. Und das auch nur, weil Muriel dir keine andere Wahl ließ. Du hast es getan, nur um mich vor einem Skandal zu schützen. Das ist doch kein ausreichender Grund für eine Heirat! Ich wünsche mir deine Liebe, Dominic. Ich will nicht den Rest meines Lebens damit verbringen, dich zu lieben und zu wissen, dass du mich nur geheiratet hast, weil es für dich als Gentleman die richtige Entscheidung war. Und ich bin mir sicher, dass du diesen Schritt eines Tages bereust, dass du mich irgendwann dafür hassen wirst. Und das könnte ich nicht ertragen.“
    Er starrte sie völlig entgeistert an. „Dich hassen? Constance, weißt du denn nicht, dass ich dich niemals hassen könnte? Ich liebe dich. Ich würde niemals bedauern, dich geheiratet zu haben. Es tut mir unendlich leid, dass ich nicht in aller Förmlichkeit um deine Hand angehalten habe. Muriel drängte mich, sie zu heiraten, und ich bedauere sehr, dass sie diese peinliche Szene heraufbeschwor. Dadurch fühlte ich mich gezwungen, unsere Verlobung zu verkünden, ohne die Chance gehabt zu haben, dich vorher um deine Hand zu bitten.“
    „Willst du damit sagen, dass du mir einen Antrag machen wolltest, bevor Muriel ihre Beschuldigungen gegen mich erhob?“, fragte Constance verwundert.
    „Ja, natürlich. Denkst du tatsächlich, ich würde dich nur heiraten, um dich vor einem gesellschaftlichen Skandal zu bewahren? Hast du wirklich angenommen, ich würde mit dir schlafen, ohne mir vorher überlegt zu haben, dich zu heiraten?“
    Constance entfuhr ein erstauntes Lachen. „Und warum hast du nicht daran gedacht, Liebster, mir das rechtzeitig mitzuteilen?“
    „Weil ich ein Dummkopf bin“, gestand er zerknirscht. „Das gebe ich freimütig zu. Ich habe keine Entschuldigung, abgesehen von der Tatsache, dass deine Schönheit mich geblendet und um den Verstand gebracht hat.“
    Er ergriff ihre Hand und machte einen Kniefall. „Miss Constance Woodley. Du bist die einzige Frau, die ich je geliebt habe und je lieben werde. Ich schenke dir mein Herz, meine Hand und alles, was ich besitze – oder nicht besitze. Ich bin ein reicher Mann, wenn du mir deine Hand und dein Herz anvertraust. Willst du meine Frau werden?“
    „Ja“, sagte Constance, lachend und weinend zugleich. „Ja, ja, ich will deine Frau werden. Ich liebe dich. O bitte, steh auf, mein Herzallerliebster. Ich will dich küssen.“
    „Mit dem größten Vergnügen.“

EPILOG
    Dominic und Constance wurden Ende Juli in der Dorfkirche von Cowden getraut. Manche behaupteten, die Hochzeit sei weniger pompös und prachtvoll gewesen als frühere Hochzeiten der Fitz Alans. Aber alle waren sich darüber einig, dass diese Feier die schönste und bewegendste war, die man im Dorf seit Menschengedenken erlebt hatte. Und alle
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