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Ein Kuss vor Mitternacht

Ein Kuss vor Mitternacht

Titel: Ein Kuss vor Mitternacht
Autoren: Candace Camp
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Hochzeitsgäste bestätigten, nie zuvor ein glücklicheres Brautpaar gesehen zu haben. Kein Wunder, da es sich schließlich um eine Liebesheirat handelte.
    Lady Calandra und Lady Francesca, die bezaubernden Brautjungfern, strahlten beinahe so glücklich wie die Braut. Die Vorfreude brachte Constances Augen zum Leuchten, als sie gemessen zum Altar schritt, wo Lord Leighton und der Pfarrer sie erwarteten. Und Dominic empfing sie mit einem unnachahmlich zärtlichen Blick, der in mehr als einer Dame unter den Hochzeitsgästen den seufzenden Wunsch weckte, ihr Gemahl möge sie nur ein einziges Mal so anschauen.
    Als Mann und Frau durch das heilige Sakrament der Ehe verbunden, verließen die Brautleute die Kirche, umjubelt von Gästen und Dorfbewohnern, und fuhren in der mit weißen Rosen geschmückten Hochzeitskutsche zurück nach Redfields. Sämtliche Gärten der Nachbarschaft waren ihrer Blumenpracht beraubt worden, um den Ballsaal zu schmücken, wo das mehrgängige Festmahl aufgetischt wurde.
    Auch wenn Lord und Lady Selbrooke nicht gerade glücklich über die Hochzeit waren, wie allgemein gemunkelt wurde, verbargen die beiden ihr Missfallen hinter einer höflich lächelnden Maske und stimmten in die Trinksprüche mit ein, die das Brautpaar hochleben ließen.
    Nach der Hochzeitsreise ins schottische Hochland beabsichtigten Lord und Lady Leighton, in Redfields zu wohnen. Bis dahin wollten Lord und Lady Selbrooke auf den Witwensitz von Lady Selbrookes verstorbener Mutter umgezogen sein, ein elegantes Herrenhaus, das in den letzten Monaten renoviert und mit den Lieblingsmöbeln von Lady Selbrooke eingerichtet worden war. Lord Selbrooke versicherte, dies sei die beste Lösung, da Dominic die feste Absicht hatte, sich mit Eifer an die Verwaltungsarbeit der Ländereien zu machen.
    Jeder wusste, dass es viele Veränderungen geben würde. Die Familie der Fitz Alans war fester Bestandteil des Dorfes, dessen Bewohner stolz auf die lange Geschichte ihres Ortes waren. Mochten die gegenwärtigen Herrschaften auch nicht sonderlich beliebt in der Nachbarschaft sein, so zählten alle Bewohner darauf, dass Lord und Lady Leighton von anderem Schlage waren.
    Die Hochzeit des Paares machte auch Lady Haughston in ihrer Eigenschaft als Heiratsvermittlerin einem breiten Publikum bekannt. Nicht nur in Cowden und London, sondern auch in Adelskreisen im ganzen Königreich hatte sich das Gerücht verbreitet, Lady Francesca habe die neue Lady Leighton anlässlich einer Abendgesellschaft entdeckt und augenblicklich als ideale Braut für ihren Bruder ins Auge gefasst. Es hieß, Lady Haughston habe ein glückliches Händchen für derlei Dinge, und man war sich darüber einig, dass sie sich nicht scheute, einem unschlüssigen Paar auch mal mit ungewöhnlichen Methoden auf die Sprünge zu helfen.
    Bei der Hochzeitsfeier trug Lady Francesa jedenfalls eine Miene zur Schau, die an die sprichwörtliche Katze erinnerte, die den Kanarienvogel verspeist hatte – und auch noch ungeschoren davongekommen war.
    Francesca beobachtete die Frischvermählten, die sich auf dem Tanzparkett zu der Melodie des Hochzeitswalzers drehten. Dominic hielt den Kopf seitlich geneigt und hörte Constance lächelnd zu, die ihm etwas ins Ohr flüsterte. Ihr Gesicht strahlte so selig, dass Francescas Herz ein wenig ins Stolpern geriet.
    „Sie haben es also wieder einmal geschafft, Mylady“, ließ sich eine tiefe Männerstimme hinter ihr vernehmen.
    Francesca wandte sich zum Duke of Rochford um. Sie war nicht überrascht, ihn zu sehen, obgleich er die letzten Monate auf einem seiner Landsitze verbracht hatte, um sich Verwaltungsangelegenheiten zu widmen, während Francesca nach London gereist war, um Constance bei der Auswahl des Brautkleides und der Aussteuer zu beraten. Aber im Stillen hatte sie mit seinem Erscheinen zur Hochzeitsfeier gerechnet. Er war stets ein Gentleman, auch wenn es galt, einen Verlust einzustecken.
    Sie schenkte ihm ein charmantes Lächeln. „Ja, Mylord, das habe ich.“
    „Nicht nur eine Verlobung vor Ende der Saison arrangiert, sondern auch noch Hochzeitsglocken läuten lassen“, fuhr er in seiner üblichen spöttischen Art fort. „Vielleicht sollte ich Ihnen einen Bonus bewilligen.“
    „Das ist wirklich nicht notwendig“, entgegnete Francesca.
    Der Duke holte eine längliche Schatulle aus der Innentasche seines Gehrocks und reichte sie Lady Haughston, die sie in ihr Abendtäschchen gleiten ließ.
    „Sie werfen nicht einmal einen kurzen Blick
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