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Ein Konkurrent zum Kuessen

Ein Konkurrent zum Kuessen

Titel: Ein Konkurrent zum Kuessen
Autoren: Nicola Marsh
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genug Unheil in ihrem Leben angerichtet. Und sie hat einfach etwas Besseres verdient als mich.“
    Sprachlos angesichts dieser Informationen sah Jax seinen Vater an. Er hätte nie für möglich gehalten, dass Denver echte Gefühle zeigen konnte.
    Und was der alte Mann konnte, das könnte er selbst doch auch. Viel zu lange schon hatte Jax seine Gefühle unterdrückt und seine Bitterkeit genährt. Doch seine Liebe für Ruby war ein echtes, reines Gefühl, das tief aus seinem Innern kam. Seine Angst, wie sein Vater nicht in der Lage zu sein, eine intensive Beziehung mit einem anderen Menschen einzugehen, war völlig unbegründet gewesen. Als er nun feststellte, wie viel Denver andere Menschen bedeuteten, wusste er, dass die Männer der Familie Maroney durchaus zu Gefühlen fähig waren.
    „Warum bist du hergekommen?“, fragte sein Vater.
    Eine Weile dachte Jax nach. Er war noch nicht bereit, die Sünden der Vergangenheit ganz zu vergeben und zu vergessen.
    „Weil zehn Jahre eine lange Zeit sind und ich hoffe, dass Menschen sich mit der Zeit ändern können.“
    Denver nickte. „Ich habe keine Ahnung, wann das Verfahren zu Ende ist oder wie es ausgeht. Aber eins weiß ich: Wenn ich hier rauskomme, fange ich noch mal ganz neu an. Ich hoffe, ich kann dann auch einiges wiedergutmachen. Ich werde in das ruhigste Städtchen ziehen, das ich finden kann, meinen Namen ändern und ein beschauliches Leben führen. Und wenn ich ganz, ganz großes Glück habe, wird deine Mutter zu mir zurückkehren.“
    Aber Jax glaubte nicht an Märchen und an „glücklich bis an ihr Lebensende“. Nach all den Lügen, die Denver seinen engsten Freunden erzählt hatte, fiel es ihm unendlich schwer, seinem Vater jetzt zu vertrauen. Trotzdem hoffte er, dass Denver seinen Zielen treu bleiben würde. „Viel Glück, Dad.“
    Denvers Hand zitterte, als er den Hörer ablegen wollte. Dann hob er ihn noch einmal hoch. „Ich werde dir nie wieder in die Quere kommen, mein Sohn. Das verspreche ich dir.“
    „Warten wir ab, was passiert, wenn du tatsächlich aus dem Gefängnis kommst und dir dein ruhiges Städtchen suchst.“
    Nach einem weiteren Nicken legte Denver auf und ließ sich vom Aufseher zurückbringen. Zutiefst erleichtert blickte Jax ihm nach. Ihm war nun viel leichter ums Herz als bei seiner Ankunft. Die Maroney-Männer waren eindeutig in der Lage, Fehler einzusehen und sich zu bessern. Nun musste er nur noch seine Frau davon überzeugen.
    Je länger Ruby über ihre Reaktion auf Jax’ Ring nachdachte, umso überzogener kam sie ihr vor. Was hatte sie denn erwartet? Ohne einander zu kennen, hatten sie sich Hals über Kopf auf diese Scheinehe eingelassen, die sich wundersamerweise sehr schnell weiterentwickelt hatte. Da konnte sie doch keinen Ring erwarten, der ein Versprechen für ein ganzes Leben symbolisierte!
    Trotzdem würde sie sich nach Jax’ Rückkehr nicht entschuldigen. Ihre Vereinbarung war rein geschäftlicher Natur, für Liebe war da kein Platz. Sie hatte keine Zeit, darauf zu warten, dass sein Versprechen zu etwas Tieferem wurde. Denn sie liebte Jax, und sie wollte, dass er ihre Gefühle erwiderte. Und zwar sofort, nicht irgendwann in der Zukunft. Ruby wollte alles .
    Da sie, wie die ganze Woche schon, nicht schlafen konnte, stand sie auf und zog sich ihren Morgenmantel an. Sie arbeitete schon eine Weile an einem Saphir in einer Spannfassung. Vielleicht würde sie das zumindest ein wenig von den Gedanken an ihren Mann ablenken, der schon bald ihr Exmann sein würde.
    Barfuß ging Ruby nach unten und durch die Eisentür. Als sie den Vorhang am Eingang zu ihrer Werkstatt aufzog, spürte sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter und schrie auf.
    „Ganz ruhig, ich bin es“, hörte sie Jax sagen.
    Sofort waren ihre Nerven zum Zerreißen gespannt. Die unvermeidliche Aussprache stand bevor, und sie hatte eine ganze Woche lang kaum geschlafen.
    Wütend drehte sie sich um und schob ihn weg. „Warum, verdammt noch mal, musst du dich hier so hereinschleichen und mich zu Tode erschrecken?“
    „Entschuldigung.“ Beschwichtigend hob Jax die Hände. „Ich dachte, du würdest schlafen. Ich bin durch den Hintereingang gekommen und wollte mich einfach nur leise verhalten, da habe ich gesehen, wie du in die Werkstatt gegangen bist.“
    „Warum hast du nicht nach mir gerufen?“
    „Weil ich dann die Überraschung verdorben hätte.“
    Sein unsicheres Lächeln überraschte Ruby, denn unsicher hatte sie ihn noch nie erlebt.
    „Und warum
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