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Ein Konkurrent zum Kuessen

Ein Konkurrent zum Kuessen

Titel: Ein Konkurrent zum Kuessen
Autoren: Nicola Marsh
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angesprochen. Jetzt war sie erst einmal glücklich, ein romantisches, liebevolles Wochenende mit ihrem Mann verbringen zu können.
    Als Jax’ Augen funkelten, klopfte ihr Herz schneller. „Was dieses Zueinanderfinden betrifft – ich habe da etwas für dich.“
    Er gab ihr einen Kuss, und Ruby seufzte glücklich. Dann flüsterte er, den Mund ganz nah an ihrem: „Eine kleine Überraschung.“
    „Für Überraschungen bin ich immer zu haben.“ Ruby liebte es, wenn Jax sich immer wieder neue erotische Spiele ausdachte.
    Doch als er ihr eine kleine Schachtel reichte, setzte ihr Herz einen Schlag aus – und schlug dann wie verrückt. Wenn sie richtig mutmaßte, was in der Schachtel lag, dann war „Überraschung“ nicht die richtige Umschreibung für ihre Gefühle. Aber was dann? Euphorie? Glück? Liebe wider jede Vernunft?
    Sie hätte sich nicht so schnell in Jax verlieben sollen. Eigentlich hätte sie sich gar nicht in ihn verlieben sollen, denn sie waren Welten voneinander entfernt. Doch das alles war unwichtig, als er sie nun so ansah, als gäbe es für ihn auf der ganzen Welt nur sie.
    „Mach sie auf.“
    Rubys Finger zitterten. „Mach du es“, bat sie.
    Sie hielt den Atem an, als er den Deckel des tiefroten Samtkästchens aufklappte. Darin lag der Ring, den er für sie ausgesucht hatte.
    „Für dich.“
    Unendlich enttäuscht betrachtete sie die Halbkaräter und Rubine. Ruby wusste, sie sollte nicht undankbar sein, aber als Verlobungsring bekam dieser von ihr nur zwei von zehn Punkten. Er war überhaupt nicht ihr Stil und ganz anders, als sie sich ihn erhofft hatte.
    Jax, der ihre Enttäuschung nicht bemerkte, schob ihr den Ring auf den Ringfinger der rechten Hand. „Das ist ein Promise-Ring. Er soll mein Versprechen symbolisieren, mich in Bezug auf unsere Scheinehe nicht mehr wie ein Depp zu verhalten, wenn wir uns gemeinsam überlegen, wie es weitergehen soll.“
    Bei seinen Worten wurde ihr eiskalt. Es war also gar kein Verlobungsring. Einen Promise-Ring bekam man, wenn man sich nicht verlobte. Und was meinte er mit seiner Bemerkung, sich nicht wie ein Depp zu benehmen, wenn sie besprachen, wie es weitergehen sollte? Wollte er sie mit diesem Klunker bestechen, damit sie nicht in die Luft gehen würde, wenn er sich galant aus ihrer Ehe verabschiedete?
    Sprachlos betrachtete sie die funkelnden Diamanten.
    „Warum ich den Rubin ausgesucht habe, ist ja klar.“ Jax nahm ihre Hand und küsste sie.
    Na super, jetzt will er mir den Korb auch noch mit einer albernen Anspielung auf meinen Namen versüßen. Wieder fand Ruby sich undankbar, doch sie war einfach so enttäuscht, dass er ihr nur einen Promise-Ring geschenkt hatte. Sie hatte sich so viel mehr erhofft.
    „Er gefällt dir nicht“, stellte Jax plötzlich kühl fest und ließ ihre Hand los.
    Sofort sehnte sie sich nach der Wärme seiner Haut. „Doch, der Ring ist wirklich hübsch …“
    „Hübsch?“, wiederholte er verächtlich. „‚Hübsch‘ sind verzierte Muffins für den Kindergeburtstag.“
    „Er ist nur nicht das, was ich …“
    „Nicht das, was du willst. Schon verstanden.“ Jax schob sich die Hände in die Hosentaschen. Seine Miene war finsterer, als Ruby es je bei ihm erlebt hatte. „Mein Fehler. Es wird nicht wieder vorkommen.“
    Wie benommen sah Ruby ihn aus dem Cottage gehen.
    „Jax, warte …“, rief sie, lief ihm nach und blieb in der Tür stehen.
    „Keine Sorge, ich halte mich an unsere Abmachung. Dein geliebtes Seaborn’s ist gerettet.“
    Als er neben seinem Wagen stehen blieb und sie ansah, wirkte er unendlich gequält. „Das war ja auch das Einzige, was dir etwas bedeutet hat.“
    „Das stimmt nicht!“, rief Ruby verzweifelt und rannte zu ihm.
    Doch es war zu spät: Jax war schon in den Wagen gestiegen und fuhr mit quietschenden Reifen davon – fort aus ihrem Leben.
    Zehn Stunden später landete sein Flugzeug in Perth. Auf der Rückfahrt nach Melbourne, im Büro, auf dem Weg zum Melbourner Tullamarine Airport und während des dreistündigen Flugs hatte er wirklich alles getan, um nicht an Ruby zu denken. Vergeblich.
    Dass sie seinen Ring abgelehnt hatte, verletzte ihn unendlich. Unzählige Male hatte Jax sich tief in Gedanken über die Stelle gestrichen, wo sein Herz schmerzte. Er hatte Ruby in seine Seele blicken lassen, ihr seine geheimsten Gedanken und Sorgen anvertraut – und sie hatte ihm das alles vor die Füße geworfen.
    Dass jemand, den er liebte, ihn so zurückwies, war keine neue Erfahrung für
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