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Ein kleines Stück vom Himmel nur

Ein kleines Stück vom Himmel nur

Titel: Ein kleines Stück vom Himmel nur
Autoren: Amelia Carr
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Sorge, Schatz, die suchen nicht nach jemandem, der Kontakt zu Leuten wie dir hat! Im Augenblick läuft gerade eine Riesenuntersuchung, um rauszufinden, wer sich da von Connelly bestechen lässt – und das ist auch gut so, wenn du mich fragst. Ich habe überhaupt kein Verständnis für korrupte Polizisten. Wenn sie rausfinden, wer Connelly die Tipps gegeben hat, dann werden Köpfe rollen, und das ist auch höchste Zeit.«
    Â»Oh!« Monica hat es einen Moment die Sprache verschlagen, so erleichtert ist sie.
    Â»Und ich kann dir auch nicht verdenken, was du getan hast, also glaub nicht, dass ich dir böse bin«, fährt Roy fort. »Auch ich hätte nicht gern dabei zugesehen, wie Nancys guter Name durch den Schmutz gezogen wird. Als ich dir von der Razzia erzählt habe, habe ich mir schon gedacht, dass du Ritchie warnen würdest. Allerdings wusste ich nicht, was er daran noch hätte ändern können. Ich hätte nie erwartet, dass Nancy die Dinge auf diese Weise löst. Und das tut mir wirklich leid.«
    Er hält inne und starrt traurig vor sich hin. Er hatte großen Respekt vor Nancy Costello. Jeder in Varna hatte das, und er mag sich gar nicht vorstellen, dass sie jetzt auf dem Meeresgrund im Golf von Mexiko liegt.
    Â»Ja, dann hab ich dich wohl falsch verstanden, Roy«, sagt Monica, froh darüber, dass sich ihre Befürchtung nicht bestätigt hat. »Aber wenn du mich nicht fragen wolltest, ob ich die Informationen über die Drogenrazzia ausgeplaudert habe – was wolltest du mich dann fragen?«
    Roy blickt plötzlich wieder verlegen drein und rutscht auf seinem Stuhl hin und her. Dann blickt er ihr in die Augen. »Um ehrlich zu sein, Monica, wollte ich dich fragen, ob du mich nicht vielleicht heiraten willst.«
    Chris Mackenzie muss gehört haben, wie das Auto die Straße entlangkam; er steht im Eingang, als Sarah auf den Stellplatz neben dem Weg fährt. Ihre Kehle schnürt sich zu. Ach Gott, er ist so attraktiv. Diesmal hat er allerdings keine Rosenblätter im Haar; die Rosen über dem Eingang sind mehr oder weniger verblüht; nur noch ein paar weiße Stellen leuchten zwischen den schütteren Blättern auf. Doch sein Anblick löst das gleiche Ziehen in ihrer Magengrube aus, das sie schon bei ihrem letzten Besuch empfunden hat.
    Stell dich nicht so blöd an, Sarah! Er ist dein Onkel.
    Diesmal streicht ihm ein Hund um die Beine, ein Golden Retriever. Er folgt ihm bis ans Tor und bleibt ihm dicht auf den Fersen, mit wachsam erhobenem Kopf und wedelndem Schwanz. Sarah und Ellen steigen aus dem Auto und gehen auf ihn zu.
    Â»Hallo, habt ihr es also geschafft!« Er lächelt ungezwungen. Sarah beneidet ihn um seine Fassung und wünscht, ihr Magen wäre etwas weniger verkrampft.
    Sie wendet sich halb zu Ellen um. »Das ist meine Mutter, Ellen. Mum, das ist Chris Mackenzie.«
    Chris streckt ihr die Hand entgegen, und nach einem kurzen Zögern ergreift Ellen sie. Eine komische Art für Bruder und Schwester, sich zu begrüßen, findet Ellen. Aber andererseits sind sie einander völlig fremd.
    Â»Schön, dich kennenzulernen, Ellen«, sagt Chris.
    Â»Ja.« Ihre Stimme ist zurückhaltend, sie klingt herb und kühl.
    Â»Kommt doch herein. Keine Angst wegen Polly. Sie ist sehr freundlich.«
    Â»Ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass ich beim letzten Mal hier einen Hund gesehen habe«, sagt Sarah, verzweifelt bemüht, die verlegene Stimmung zu durchbrechen.
    Â»Nein? Wahrscheinlich sind die Jungs von nebenan mit ihr spazieren gewesen. Das machen sie sonntags öfter mal. Ihnen macht es Spaß, und dann brauche ich es nicht zu tun. Allerdings sind sie dieses Wochenende nicht da, deshalb muss ich mich heute um Pollys Auslauf kümmern.«
    Â»Ah ja.«
    Â»Letztes Mal haben wir im Garten gesessen, nicht wahr? Ich weiß nicht, ob es heute warm genug dazu ist. Der Wind ist ziemlich kalt.«
    Â»Ja, das stimmt.«
    Â»Dann bleiben wir vielleicht besser hier drinnen.« Mit »hier drinnen« meint er eine Wohnküche, durch die Sarah bei ihrem letzten Besuch gegangen ist, ohne besonders viel davon wahrzunehmen. Jetzt sieht sie, dass die Küche mehr oder weniger zweigeteilt ist: ein gemütlicher Wohnbereich mit einem großen Kiefernholztisch und Stühlen, einem Ofen, einem Fernseher und einem Sofa, das mit einem Überwurf mit aztekisch anmutendem Druckmuster
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