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Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Titel: Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass
Autoren: Stephen „Steve-O“ Glover , David Peisner
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als Erster einen Abgang machen würde – ich hatte mir noch bis kurz vor den Aufnahmen Ketamin reingezogen – , doch dann war es Dave England, der aus der Spur flog. Eine Frau aus dem Publikum stand gerade auf einem Podium und stellte eine Frage, da kippte Dave von der Bühne und krachte auf das Podium und auf die Frau. Daraufhin brach ein Tumult aus und die Frau reichte schließlich Klage ein. Sie hat dann eine größere Schadensersatzsumme bekommen, als wir für den ganzen Film insgesamt an Geld ausgegeben haben. (Ehrlich!). Ich habe lange geglaubt, dass das Alkoholverbot am Set auf dieses Debakel zurückzuführen war, dann aber einfach von jedem ignoriert wurde.
    Knoxville: Alkohol war nicht wegen dieses Zwischenfalls mit Dave England während der Produktion des ersten Films verboten worden. Bei den Dreharbeiten zu Jackass: Nummer Zwei stand überall am Set Alkohol herum. Wir hatten ganze Kühlboxen voll damit, und wäre Steve nicht abstinent gewesen, hätten wir wohl auch beim dritten Film Kühlboxen dabeigehabt. Aber weil das so war, wir ihn mochten und wollten, dass er trocken blieb, haben wir Alkohol am Set von Jackass 3D nicht gestattet. Ich will nicht behaupten, dass sich alle daran gehalten hätten, aber wir gaben uns Mühe, das zu überwachen. Am Ende gab es 98 Prozent weniger Alkohol als sonst, und die zwei Prozent, die reingeschmuggelt wurden, haben wir so unauffällig wie möglich behandelt.
    Während der meisten Zeit der Dreharbeiten wohnte ich noch immer in jenem Haus für Abstinenzler, teilte mir mit einem anderen Typen ein Zimmer, schrubbte Toiletten und pinkelte ein paar Mal pro Woche in Plastikbehälter. Ich hatte mich dafür entschieden. So wie mir die geringe Wahrscheinlichkeit, es zu schaffen, jahrelang als Ausrede dafür gedient hatte, mich volllaufen zu lassen, war sie nun der entscheidende Grund dafür, dass ich in diesem Haus für Abstinenzler blieb, bis ich zwei Jahre lang trocken war. Wenn nur fünf Prozent aller Suchtkranken abstinent wurden und es auch blieben, so musste ich jeden Vorteil nutzen, den ich nutzen konnte, um zu diesen fünf Prozent gehören zu können. Niemand kann behaupten, er würde für immer abstinent bleiben, ich schon gar nicht. Eines aber kann ich mit absoluter Sicherheit sagen – wenn ich mich wieder einmal betrinken würde, wäre ich völlig am Ende.

    Ich hatte Bedenken, ob Jackass 3D so erfolgreich sein würde wie die ersten beiden Filme. Seit dem letzten Film waren vier Jahre vergangen, und ich dachte immer noch, dass es unmöglich sei, Nummer Zwei zu toppen. Wie sich jedoch herausstellte, wurde Jackass 3D unser bislang größter Erfolg. Allein in der ersten Woche spielte der Film mehr als 50 Millionen Dollar ein, er brach alle Kassenrekorde und brachte in den USA mehr als 115 Millionen Dollar und weltweit 160 Millionen Dollar. Es war einfach unglaublich.
    Blicke ich heute zurück, mag ich Nummer Zwei noch immer lieber, aber Jackass 3D bedient ein größeres Publikum, ist eher am Mainstream orientiert. Ich glaube, es half uns auch, dass wir schon so lange im Geschäft waren. Nicht nur der bekannte Name und die Tatsache, dass sich die Leute freuten, wieder etwas von uns zu sehen, tat seine Wirkung – auch wenn das sicher einen Teil zum Erfolg beigetragen hat –, auch das Phänomen, dass inzwischen niemand mehr von dem, was wir taten, so wirklich schockiert oder verärgert war (und deshalb abschaltete) spielte eine Rolle. Die Leute wussten nicht nur, was sie von uns zu erwarten hatten, die Mainstream-Kultur hatte sich wohl insgesamt im letzten Jahrzehnt in unsere Richtung bewegt. Dank YouTube und all dem anderen Internetkram wurden tagtäglich schockierende Videos gepostet. Shows wie Fear Factor brachten grobe Stunts in die besten Sendezeiten der frei empfangbaren Sender. Auf den ersten Blick war das vielleicht Konkurrenz für uns, entscheidend aber war, dass wir meiner Meinung nach diese Dinge besser und lustiger machten als irgendjemand anderes, und deshalb kamen die Leute in Scharen, um sich den Film anzuschauen.
    Interessant war auch zu beobachten, dass eine Menge jener Leute, die sich früher abgewendet und Jackass als Triumph des niveaulosen Humors abgelehnt hatten, mit dem neuen 3D weniger Probleme hatten. Die New York Times brachte mehrere aufeinanderfolgende Storys über den Film, Atlantic Monthly veröffentlichte eine Kolumne, was zeigte, wie sehr der Film geschätzt wurde, und das Museum of Modern Art veranstaltete in New York eine
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