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Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Titel: Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass
Autoren: Stephen „Steve-O“ Glover , David Peisner
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beteiligen, habe ich mich für Jackass 3D auf sehr viel mehr Ekelkram eingelassen – wie die »Scheiße-Cocktailsauce«. Ursprünglich sollte ich in einem ziemlich vollgeschissenen Dixi-Klo festgebunden werden, das an einem Bungee-Seil von einer Brücke herabbaumelte und dann hinabstürzen sollte.
    Bungee-Springen hasse ich, und ich habe auch eine Heidenangst davor. Vom Verstand her weiß ich, dass es eine sehr sichere Angelegenheit ist, aber weil ich so oft ohne Bungee-Seil von Brücken und Gebäuden herabgesprungen bin, ist mein Gehirn wohl irgendwie anders programmiert. Ich kann von einer Brücke aus in einen 15 Meter tiefen Abgrund blicken und mir denken: Das ist machbar. Aber 90 Meter in die Tiefe zu blicken und mir dabei einreden zu wollen, alles sei in bester Ordnung, nur weil ich an einem besseren Gummiband hänge, fällt mir schwer.
    Meine Angst vor Bungee-Seilen prädestinierte mich regelrecht für diesen Stunt. Je ängstlicher und widerstrebender ich wirkte, desto besser. Nach einigen Überlegungen wurde der Fall des Dixi-Klos in einen Abschuss verändert, bei dem ich auf dieser Toilette sitzend in die Höhe geschossen wurde. Es funktionierte alles bestens – davor ging es mir hundeelend und danach war ich von oben bis unten von Scheiße bedeckt.
    Manchmal fand ich all diese widerlichen Sachen echt schwierig. »The Sweatshirt Cocktail«, in dem ich Prestons Schweiß trank, nachdem er sich in Zellophan eingewickelt auf einem Hometrainer abgestrampelt hatte, war ein gutes Beispiel dafür. Im Grunde ging es bei dieser Nummer darum, dass ich mich übergab. Nun musste ich aber schon so schnell kotzen, dass ich befürchtete, Ärger zu kriegen, weil ich damit die ganze Aufnahme ruiniert hatte: Nach all der Mühe, die notwendig gewesen war, um diesen kleinen Becher mit Schweiß zu füllen, übergab ich mich schon, bevor ich davon auch nur einen Tropfen getrunken hatte. Doch das Studio entschied, dass wir, weil der Film in 3D gedreht wurde, eine Aufnahme brauchten, in der das Publikum angekotzt wurde. Also filmten wir die ganze Sequenz noch einmal, um dann in diesem Nachdreh zu zeigen, wie ich quasi in die Kamera kotzte.
    Früher, als ich noch getrunken, geraucht und Fleisch gegessen hatte, war mir das Kotzen viel leichter gefallen. Es war weniger so, dass ich es auf Bestellung tun konnte, sondern vielmehr so, dass ich es kaum zurückhalten konnte. Ich hatte schon immer eine sehr lebhafte Fantasie, und allein der Gedanke an etwas Ekliges ließ mich bereits loswürgen. (Ich glaube, diese Fantasie ist auch der Grund dafür, dass ich im Bett immer mindestens zweimal abspritzen musste, doch das ist eine andere Geschichte.)
    Seit ich jedoch trocken und gesund bin, ist meine Fähigkeit, mich zu übergeben, nicht mehr dieselbe. Vom gesundheitlichen Standpunkt betrachtet ist das eigentlich eine gute Sache. Ich habe im Laufe meines Lebens so viel und so oft gekotzt, dass meine Speiseröhre in echt schlechtem Zustand ist. Ich habe das, was man eine Speiseröhren-Entzündung im dritten Stadium nennt, und jedes Mal, wenn ich breche, wird es schlimmer. (Ich glaube, das hatte ich vergessen zu erwähnen als ich behauptete, mein Körper sei noch immer in einem guten Zustand). Doch um die »Sweatshirt Cocktail«-Szene in den Kasten zu kriegen, musste ich auf Kommando diese ultrateure 3-D-Kamera vollkotzen, und es war wichtig, dass der erste Schwall, der aus meinem Mund schoss, genau auf der Linse landete. Da mir das mit Prestons Schweiß nicht gelang, bat ich Dimitry, er möge doch bitte seine Finger durch seine Arschritze ziehen und sie dann an meiner Oberlippe reiben. So punktgenau kotzen zu müssen, führte dazu, dass ich eine regelrechte »Brechblockade« bekam – ich würgte bloß trocken, und das tat weh. Als ich mich dann endlich übergab, traf ich nicht die richtige Stelle. Dann bat ich Preston, er solle sich die Finger in den Arsch und sie danach in meine Nasenflügel stecken. Aber auch damit bekamen wir die gewünschte Aufnahme nicht hin. Ich hatte das Gefühl, meinen Hals langsam zu zerstören. Schließlich pinkelte Ehren in einen Becher, den ich dann austrank. Das funktionierte.
    Danach fühle ich mich geistig erschöpft. Das lag nicht nur daran, dass ich meiner ohnehin schon lädierten Speiseröhre willentlich noch mehr Schaden zugefügt hatte, sondern auch an dem Umstand, dass die ganze Tortur meine Würde angefressen hatte. An jenem Abend verließ ich das Set spät und wollte mich eigentlich nur noch in eines der
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