Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Titel: Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass
Autoren: Stephen „Steve-O“ Glover , David Peisner
Vom Netzwerk:
Voraufführung. Ich persönlich habe Jackass nie als Kunst betrachtet – ich hielt es nur für gefährlich und albern –, aber ich glaube ganz allgemein, dass die Frage, wie das, was wir tun, zu interpretieren ist, nicht von den Schöpfern, sondern stets vom Publikum beantwortet werden sollte. Ich kann euch allerdings garantieren, dass die Sache, hätten wir sie als »Kunst« angegangen, statt einfach nur Lacher produzieren zu wollen, schiefgegangen wäre.
    1 2 In der amerikanischen Comedy-Serie My Name Is Earl beginnt ein Kleinkrimineller nach einem Unfall an das Karma zu glauben und versucht daraufhin, all seine Missetaten rückgängig zu machen.

Bildteil

Epilog

Was kommt als nächstes?
    Mit einem Film auf Platz 1 der Kinocharts zu landen, ist ein tolles Gefühl und für mich war es nach allem, was ich durchgemacht hatte, wie ein persönlicher Triumph, auch wenn es ja nicht mein alleiniger Triumph war. Doch die Sache hatte auch einen bitteren Beigeschmack: In gewissem Sinne ist man auf dem Gipfel eines Berges angekommen, und dann überkommt einen das Gefühl, dass es jetzt eigentlich nur noch bergab gehen kann.
    Nach Nummer Zwei war genau dieses Gefühl der durch eine Unmenge an Drogen verstärkte Grund dafür, dass ich in Richtung Abgrund glitt. Auch wenn ich jetzt clean und trocken war, hörte ich im Hintergrund meines Kopfes immer wieder diese ängstliche Stimme: Was zum Teufel wirst du jetzt tun?
    Zum Zeitpunkt der Uraufführung des Films erschien mein Leben – zumindest von außen betrachtet – relativ unspektakulär. Ich lebte mit vielen Pflanzen und meinen beiden Hunden Walter und Bernie in einem kleinen Appartement mit zwei Schlafzimmern in einer ruhigen Gegend von Glendale, die von zahlreichen armenischen Einwanderern bevölkert war. Die Hunde sind beide Rettungshunde und ein bisschen verrückt: Sie beißen, knurren, bellen, pinkeln überall in der Wohnung hin, aber genau deshalb liebe ich sie so sehr. Die Hunde kamen bei mir unter, weil andere Leute mit ihnen Probleme hatten. Vielleicht musste jemand selbst ein gesundes Maß an Verrücktheit in sich tragen, um zu ihnen eine Beziehung aufbauen zu können. Erst vor Kurzem dachte ich daran, dass diese Tiere seit meiner Teenager-Zeit, als ich den armen Hamster Doyle verdursten ließ, weil ich zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt war, um seine Wasserflasche nachzufüllen, die ersten Haustiere waren, die ich hatte. Offenbar waren Walter und Bernie für mich die Chance, der Tierwelt Wiedergutmachung zu leisten.
    Im gleichen Zusammenhang ist der Umstand zu sehen, dass ich nun schon seit zwei Jahren Veganer bin. Damals, als ich mich noch volllaufen ließ, wandte ich mich dem Vegetariertum aus Furcht zu – aus einer Angst heraus, nicht »gerettet« werden zu können, aus Furcht, dass das ganze Leid, das ich Tieren angetan hatte, weil ich ihr Fleisch aß, auf mich zurückfallen würde. Im Laufe der ersten eineinhalb Jahre meiner Abstinenz begriff ich aber, dass Furcht eine höchst problematische Motivation ist. Mir wurde langsam bewusst, dass ich versuchen sollte, die Furcht durch Liebe oder Glauben zu ersetzen. Inzwischen weiß ich, dass ich ein glücklicherer Mensch bin, wenn ich mehr Mitgefühl habe, und genau deshalb bin ich Veganer. Viele Leute, die auf dem Wege einer Genesung sind, meinen, dass Selbstachtung nur durch »gute« Taten zu erreichen ist. Und da es an der Tatsache, dass ich so lange Zeit ein unsägliches Arschloch war, keinen Zweifel gibt, habe ich in diesem Bereich noch einiges nachzuholen. Je mehr Dinge ich tun kann, die mir ein gutes Gefühl verschaffen, desto besser.
    Veganer zu sein war für mich keine Sekunde lang wirklich schwer, weil es so bereichernd ist. Als ich Eier aus meinem Ernährungsplan strich, fühlte ich mich sofort wohler in meiner Haut. Das Gleiche passierte, als ich aufhörte, Fisch zu essen. Ich weiß noch, wie mir dabei durch den Kopf schoss: Ich schaffe noch mehr! Ich schaffe noch mehr! Dann ging ich in einen Lebensmittelladen und kaufte Sojamilch. Als ich sie probiert hatte, wusste ich, dass ich damit leben konnte. In den meisten Supermärkten gibt es vegane Alternativen zu allen tierischen Produkten. Das macht es unglaublich leicht, Veganer zu sein, ohne dabei das Gefühl zu haben, irgendein Opfer bringen zu müssen. Der Veganismus hat jedem Aspekt meines Lebens gutgetan. Ich bin gesünder, fühle mich wohl und mache damit tatsächlich etwas, an das ich glaube, und all das zusammen hilft mir dabei, abstinent zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher