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Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Titel: Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass
Autoren: Stephen „Steve-O“ Glover , David Peisner
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bleiben.
    Heute, da ich dies schreibe, ist es schon fast drei Jahre her, dass ich einen Drink oder irgendeine legale oder sonstige Droge genommen habe, die stärker ist als ein Schmerzmittel – mit Ausnahme der Narkosemittel, die ab und an für die endoskopischen Untersuchungen meiner Speiseröhre notwendig waren. Ich habe aufgehört zu rauchen und bin seit fast zwei Jahren Veganer. Eine Zeitlang war ich wegen des illegalen Kokainbesitzes auf Bewährung, doch diese Sache ist jetzt aus meinem polizeilichen Führungszeugnis gelöscht. Abgesehen von einer noch nicht ganz abgehakten Anklage wegen Körperverletzung aus dem Jahre 2003 (die Sache hatte sich während einer der von Dunlap organisierten Tourneen ereignet), die ich völlig vergessen hatte, bis ich im März dieses Jahres in Calgary festgenommen wurde, gibt es auch keine nennenswerten Konflikte mit dem Gesetz mehr. Wenn ich es jetzt noch schaffen würde, mir das Wichsen zu Internetpornos abzugewöhnen, wäre ich möglicherweise ein Kandidat für die Heiligsprechung.
    Aber ernsthaft – ich bemühe mich derzeit um möglichst große Normalität. Doch für einen Kerl, der fast sein ganzes Leben lang Extremen nachgejagt hat, ist es eine tägliche Herausforderung, Abgeklärtheit nicht mit Langeweile zu verwechseln. Ich habe noch immer kein Patentrezept dafür, maßvoll zu leben, und weiß auch nicht, ob ich je eins haben werde. Doch wenigstens habe ich gelernt, mein obsessives Verhalten auf Dinge zu richten, die weder mich noch jemand anderen verletzen: Abstinenz, Veganismus, meine Hunde, meine Familie, Dienst an anderen und natürlich auf Internetpornos.
    Ein Teil dessen, was ich unter Dienst an anderen verstehe, besteht darin, dass ich Leuten helfe, die auf dem Wege der Genesung oder noch im Griff der Sucht sind. Irgendwann einmal bin ich einem der drei Typen begegnet, die in die Psychiatrie des Cedars Sinai Hospital gekommen waren, als ich dort untergebracht war, und es geschafft hatten, zu mir durchzudringen. Ich erzählte ihm, wie sehr mir seine Worte damals geholfen hatten, und er arrangierte es, dass ich ebenfalls in die Psychiatrie des Cedars Sinai Hospital gehen und dort – sogar im selben Raum – mit Patienten sprechen konnte, so wie er mit mir gesprochen hatte. Für mich war das eine großartige Sache. Ich weiß nicht, ob es mir gelungen ist, an jenem Tag irgendeinen der Patienten wirklich zu erreichen, aber das war nicht entscheidend. Ich habe gelernt, dass einer der wesentlichen Punkte beim Versuch, anderen Leuten zu helfen, der ist, dass man sich zunächst selbst hilft. Vor allem deshalb waren die drei Männer ja in die Psychiatrie gekommen: weil es ihnen dabei half, einen weiteren Tag nüchtern zu bleiben.
    Abgesehen davon, dass es mir selbst hilft, anderen zu helfen, finde ich Unterstützung oft in den unglaublichsten Bereichen. Nikki Sixx ist auch heute noch einer meiner Helden, inzwischen jedoch aus ganz anderen Gründen. Er hat nun mehr als zehn Jahre Abstinenz hinter sich, ist immer noch ein Draufgänger und weiterhin mit Mötley Crüe unterwegs. Nachdem er mich früher dazu animiert hatte, über Jahre hinweg abzudriften, finde ich die Tatsache, dass er jetzt ein Mentor in Sachen Abstinenz ist, einfach klasse.
    Ich habe viele Freunde, verbringe nun aber auch viel Zeit allein. Seit ich trocken geworden bin, hatte ich bislang nur eine richtige Freundin, Beth, doch nachdem wir zehn Monate zusammen waren, kamen wir überein, dass zwischen uns beiden ein freundschaftliches Verhältnis sehr viel besser funktionieren würde. Als wir zum ersten Mal zusammenkamen, war ich erst sieben Monate abstinent, vielleicht kam diese Beziehung für mich einfach zu früh. Doch Beth ist wunderbar und heute gehört sie zu meinem engsten Freundeskreis. Ich möchte eines Tages eigentlich schon heiraten und Kinder haben – oder adoptieren –, doch im Moment arbeite ich noch daran, für mich selbst, meine Pflanzen und meine Hunde Verantwortung zu übernehmen. Erst wenn ich das wirklich gut hinbekomme, kann ich mich vielleicht größeren Herausforderungen stellen. Im Augenblick jedoch genieße ich mein Single-Dasein und habe es nicht besonders eilig, diesen Status zu ändern.
    Der Erfolg von Jackass 3D brachte mir eine Menge neue berufliche Möglichkeiten, auch die Chance, wieder für bezahlte Auftritte in Nachtclubs gebucht zu werden. Ich habe mich jedoch entschieden, die Finger davon zu lassen. Wahrscheinlich könnte ich schon einige Zeit in Nachtclubs herumhängen,
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