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Ein Haus zum Traumen

Ein Haus zum Traumen

Titel: Ein Haus zum Traumen
Autoren: Roberts Nora
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bei eBay zu verticken, sollten Sie sich das noch mal überlegen.«
    Der Hammer war schwer, und Cilla ließ ihn sinken. Er bewegte sich nicht, als sie ihn auf der Veranda abstellte, aber sie spürte seine Anspannung. »EBay?«
    »Das lohnt sich sowieso nicht. Wer glaubt Ihnen denn schon, dass Sie tatsächlich was aus dem Haus von Janet Hardy verkaufen? Also, lassen Sie es lieber. Ich schließe hinter Ihnen ab, und alle sind zufrieden.«
    »Sind Sie der Hausmeister?«
    »Nein. Die werden hier dauernd rausgeschmissen. Ich weiß, dass es so aussieht, als ob sich niemand auch nur einen Deut um das Anwesen schert, aber deswegen können Sie trotzdem nicht einfach herkommen und es kaputtschlagen.«
    Fasziniert schob Cilla ihre Sicherheitsbrille auf den Kopf. »Warum kümmern Sie sich denn darum, wenn es allen anderen egal ist?«
    »Ich kann irgendwie nicht anders. Und vielleicht bewundere ich es ja sogar, wie jemand den Mumm haben kann, am helllichten Tag das Schloss zu knacken und mit dem Vorschlaghammer hier herumzuwirbeln, aber ernsthaft, Sie sollten jetzt lieber abhauen. Janet Hardys Familie mag es ja egal sein, ob der Bau hier beim nächsten Windstoß zusammenbricht, aber …« Er brach ab, schob seine Sonnenbrille auf die Nasenspitze und betrachtete sie über den Rand. Dann nahm er sie ganz ab und ließ sie lässig an einem Bügel baumeln.
    »Ich bin heute früh ein bisschen langsam«, sagte er. »Das liegt wohl daran, dass ich nur schnell einen Schluck Kaffee getrunken habe, als ich Ihren Truck und das offene Tor und so bemerkt habe. Cilla … McGowan. Es hat ein Weilchen gedauert. Sie haben die Augen Ihrer Großmutter.«
    Seine waren grün, stellte sie fest, mit goldenen Sprenkeln. »Stimmt. Wer sind Sie?«
    »Ford. Ford Sawyer. Und der Hund, der Ihnen gerade die Stiefel leckt, ist Spock. Wir wohnen gegenüber.« Er wies mit dem Daumen über die Schulter auf ein weitläufiges altes, viktorianisches Gebäude auf einem hübschen Hügel. »Sie wollen mir doch mit dem Hammer nicht auf den Kopf hauen, wenn ich jetzt auf die Veranda komme?«
    »Eher nicht. Jedenfalls, wenn Sie mir erklären können, warum Sie erst heute Morgen aufgetaucht sind. Gestern haben Sie mich anscheinend den ganzen Tag über nicht gesehen, und Buddy, den Installateur, sowie diverse andere Handwerker haben Sie wohl auch nicht bemerkt, was?«
    »Gestern war ich noch auf den Caymans. Ich habe ein bisschen Urlaub gemacht. Und die diversen Handwerker habe ich wohl verpasst, weil ich mich erst vor einer halben Stunde aus dem Bett gequält habe. Als ich dann meine erste Tasse Kaffee auf der Veranda getrunken habe, habe ich den Truck und das offene Tor gesehen. Okay?«
    Das klang einleuchtend, dachte Cilla. Und vielleicht hatte er ja sogar die Sonnenbräune und die Strähnchen rechtmäßig erworben. Sie lehnte den Hammer ans Geländer. »Als eine derjenigen Personen, die sich doch einen Deut um dieses Anwesen scheren, schätze ich es, dass Sie nach dem Rechten sehen.«
    »Kein Problem.« Er kam die Veranda hinauf und blieb auf der Stufe unter ihr stehen. Damit waren sie auf gleicher Augen höhe, und da sie eins neunundsiebzig war, hatte sie mit eins fünfundneunzig wohl richtig geschätzt. »Was haben Sie mit dem Hammer vor?«
    »Die Bretter hier sind morsch, und die Veranda muss neu gebaut werden. Aber das geht nicht, wenn man vorher nicht zerstört.«
    »Neue Veranda, Buddy, der Installateur – der im Übrigen sein Handwerk zu verstehen scheint –, verschiedene andere Handwerker. Klingt so, als wollten Sie hier renovieren.«
    »Ja. Sie sehen kräftig aus. Wollen Sie einen Job?«
    »Nein, danke, ich habe schon einen, und mit Werkzeug kann ich mich nicht anfreunden. Aber trotzdem danke. Spock, sag hallo.«
    Der Hund setzte sich, legte seinen dicken Kopf schräg und hob eine Pfote.
    »Süß.« Cilla beugte sich zu ihm herunter und schüttelte die Pfote. »Was ist das für ein Hund?«
    »Ein vierbeiniger. Es wird bestimmt schön, wenn alles wieder so aussieht wie früher. Wollen Sie es anschließend verkaufen?«
    »Nein. Ich will hier leben. Im Moment jedenfalls.«
    »Na ja, es ist ein schönes Fleckchen. Ihr Daddy ist Gavin McGowan, stimmt’s?«
    »Ja. Kennen Sie ihn?«
    »Er war im letzten Jahr auf der Highschool mein Englischlehrer. Letztendlich habe ich bestanden, aber es hat mich viel Blut und Schweiß gekostet. Mr. McGowan hat viel von uns verlangt. Na ja, ich lasse Sie jetzt mal weiter auf Ihre Bretter einschlagen. Ich arbeite zu Hause, also bin
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