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Ein Hauch von Moder

Ein Hauch von Moder

Titel: Ein Hauch von Moder
Autoren: Jason Dark
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leben.« Er holte zu einer wilden Armbewegung aus. »Kommt, packt sie euch!«
    Genau da hörten Suko und alle anderen ein ihnen bekanntes Geräusch. In den Ort fuhr ein Wagen mit aufgeblendeten Scheinwerfern. Obwohl Suko das Fabrikat nicht erkennen konnte, ging er davon aus, daß es sich um einen Rover handelte.
    So ein Fahrzeug fuhr John Sinclair!
    ***
    Auf dem Hinweg hatte ich noch verhalten fahren können. Dies ließ ich nun bleiben. Das Gelände war für den Rover das reinste Gift, aber ich nahm keine Rücksicht. Obwohl Glenda neben mir angeschnallt saß, klammerte sie sich immer wieder am Haltegriff fest, denn die Stöße schüttelten sie hart durch. Sie erinnerte mich manchmal an eine Puppe, denn sie sprach kein Wort. Vor der Reise hatte ich sie noch gewarnt, was auf sie zukommen würde, und das war nicht übertrieben gewesen.
    Noch immer strömte Glenda diesen widerlichen Modergeruch ab. Er wurde auch nicht völlig von der frischen Nachtluft vertrieben, die durch das offene Fahrerfenster drang.
    Den Abhang hatten wir hinter uns gelassen. Da ich das Fernlicht eingeschaltet hatte, kam ich mir vor, wie auf einer hellen Insel schwimmend, die uns begleitete.
    Das Land wurde flacher, aber die Bodenfallen blieben. Schlaglöcher, Pfützen, Steine, die aus dem Untergrund hervorschauten. Manchmal auch glitschige seifige Stellen, über die wir bei hoher Geschwindigkeit nur so hinwegrutschten.
    Es war eine wahre Höllenfahrt, die ich angefangen hatte. Endlich hatten wir den schmalen Pfad erreicht, der in Richtung Bury führte. Es war ja keine Straße, auch hier paßte der Begriff Piste einfach besser.
    Ich fuhr noch schneller.
    Manchmal schlugen die Hindernisse gegen die Vorderachsen, dann sprang der Rover wie ein Tier und hüpfte über die Unebenheiten hinweg.
    »Schaffen wir es?«
    Ich lachte knapp. »Das weiß ich nicht.«
    »Wenn ja, wie willst du gegen ein Wesen wie Basil Hartford angehen, John?«
    »Noch keine Ahnung.«
    »Reichen die Waffen nicht?«
    »Doch, aber ich kann sie nicht einsetzen. Du würdest dein Leben verlieren und Sir James ebenfalls. Die Magie ist einfach zu stark. Wir stecken in einer Klemme. Die Vergangenheit und die Gegenwart sind in der Person des Basil Hartford eine Symbiose eingegangen. So etwas ist unbegreiflich, aber durch Magie möglich.«
    »Dann mußt du sie trennen, John.«
    »Sehr richtig. Aber wie?«
    »Ich weiß es auch nicht. Wenn du ebenfalls diese Symbiose eingegangen wärst, dann könnte doch eine Chance bestehen.«
    »Kann sein.«
    Ich mußte mit dem Tempo etwas zurück, weil eine ziemlich enge Kurve auftauchte. Dabei dachte ich an Glendas letzte Worte. Irgend etwas hatte mich dabei positiv gestört.
    Vergangenheit und Gegenwart - eine Trennung. Ja, das war nicht schlecht. Doch klappte das auch bei mir?
    In meinem Hirn gab es plötzlich einen Kontakt. Zwei Dinge waren da zusammengekommen.
    Eine Lösung?
    Für mich hatte der Fall durch die Warnung des Dunklen Grals begonnen. Da hatte sich die Vergangenheit in der Gestalt des Hector de Valois in der Kugel gezeigt.
    Nur waren wir getrennt gewesen und nicht zusammengewachsen wie Basil Hartford.
    Ich hatte den Dunklen Gral mitgenommen. Jetzt würde ich ihn brauchen können.
    Auch Basil Hartford hatte bereits von ihm gehört, und wahrscheinlich besaß er auch die entsprechende Furcht vor diesem geheimnisvollen Gegenstand.
    Ich bremste. Glenda wurde von diesem Manöver überrascht. Sie fiel in den Gurt, der sie hielt. »Was ist, John? Weshalb fährst du nicht weiter?«
    »Weil du mich auf eine Idee gebracht hast, Mädchen.« Mit einer heftigen Bewegung öffnete ich die Tür und tauchte aus dem Fahrzeug. Neben ihm blieb ich für einen Moment stehen. Ich glaubte genau dort, wo Bury lag, einen Lichtschein entdeckt zu haben, konnte mich aber auch ebensogut täuschen.
    Im Kofferraum befand sich der Gral. Ich holte ihn hervor und nahm ihn mit zu mir.
    Glenda bekam große Augen. »Das ist er!« hauchte sie. »Ich… ich will ihn nicht sehen!«
    »Weshalb nicht?«
    »Er macht mir angst.«
    Verflixt, daran hatte ich nicht mehr gedacht. Natürlich, Glenda befand sich in Basil Hartfords Bann, obwohl sie neben mir völlig normal wirkte. Sie preßte sich wie ein verschüchtertes Reh in die Ecke. Eine Hand hielt sie vor ihre Augen.
    Ich stellte den Dunklen Gral noch nicht weg. »Was ist los, Glenda? Was spürst du?«
    »Er… er wühlte mich auf, John. Ich kann dir das nicht genau erklären, aber ich verbrenne innerlich. Er hat etwas an sich, glaub
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