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Ein Hauch von Moder

Ein Hauch von Moder

Titel: Ein Hauch von Moder
Autoren: Jason Dark
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verließ die Kraft.
    Er brach nur wenige Schritte von seinem Vater entfernt zusammen, blieb liegen und war endgültig vernichtet. Der Ahnherr aber lebte noch weiter. Es war der Geist, ebenso wie der von Hector de Valois, und beide kannten sich aus früherer Zeit.
    Ich war abgemeldet, spielte höchstens eine Statistenrolle. Das Finale bestritten die beiden.
    Es waren nichtmenschliche Wesen, Projektionen, Geister aus einer tiefen Vergangenheit.
    Wer von ihnen war stärker?
    Auch Basil Hartford zeigte sich so, wie er einmal gewesen war. In einer selbst bei seinem Zustand dunkel wirkenden Kleidung, mit einem breiten Waffengurt um die Hüften, in dem zwei Kurzschwerter steckten, die er jetzt beide zog.
    Kein Geräusch war zu hören. Der gesamte Kampf geschah auf einer geisterhaften Ebene.
    Auch Hector de Valois war nicht faul. Er zog ebenfalls sein Schwert. Durch Zeitreisen war mir bekannt, daß dieser Mann perfekt mit den Waffen umgehen konnte.
    Noch trennte die beiden eine gewisse Distanz, die sehr schnell zusammenschmolz, als Hartford angriff.
    Er schlug beidhändig, wollte seinen Gegner sofort tödlich treffen. Hector de Valois aber parierte mit einer artistischen Geschicklichkeit. Er tauchte weg und konterte.
    Auch sein Schlag wurde pariert.
    Dann mußte er zurück, weil Hartford vordrängte und seine Arme wie Windmühlenflügel bediente.
    Hector de Valois machte es sehr geschickt. Er lockte seinen Gegner so weit vor, bis dieser in den Bereich des Grals geraten mußte, aus dem ich weggetreten war.
    Da erwischte es ihn.
    Plötzlich stand die Flamme auf der Straße. Kein rotes, grelles Feuer, nein, eine grünblaue geisterhafte Lohe, die die Form eines übergroßen Zapfens aufwies.
    Wir hörten keinen Laut, sahen die Gestalt des Basil Hartford inmitten der Flamme. Der Mund war weit aufgerissen. Bestimmt schrie er auch, nur diese Laute verklangen innerhalb der Dimensionen. Dann war er weg!
    Aufgezehrt von einem magischen Feuer, das ihn so hart überfallen hatte. Und auch Hector de Valois sahen wir nicht mehr. Ich hörte ihn noch, sein Lachen klang in meinem Schädel wider. »So macht man das, John Sinclair. Viel Glück weiterhin…«
    »Ja, viel Glück auch dir«, murmelte ich und starrte den Dunklen Gral an, der wieder völlig normal aussah und das Zeitentor geschlossen hatte… Es war unglaublich, trotzdem wahr.
    Die Verdammten der Totengruft sahen wir nicht mehr. Sie waren verschwunden, hatten sich aufgelöst, bevor sie noch damit beginnen konnten, ihren grausamen Terror zu verbreiten.
    Mir fiel nicht nur ein Stein vom Herzen, es war eine ganze Lawine, und ich hörte die Stimme meines Chefs, der sich bei Suko erkundigte, was denn so gelaufen war und wie er in diese gottverlassene Gegend käme. Sollte sich Suko darum kümmern, ich hatte andere Sorgen und lief dem Ortsausgang zu.
    Dort kam mir Glenda bereits entgegen. Völlig aufgelöst, aber glücklich. Sie fiel in meine ausgebreiteten Arme, ich schwang sie herum, und sie fragte immer wieder, ob es vorbei war.
    »Ja, es ist geschafft.«
    »Und der Moder?«
    »Vergiß ihn, Mädchen!«
    Sie lachte und weinte zugleich. Sie fühlte sich frei und wäre am liebsten davongeschwebt.
    Mit müde wirkenden Schritten kam Morton F. Hartford auf uns zu. Er wurde von der dunkelhaarigen Frau gestützt, die er mir als seine Schwiegertochter vorstellte.
    Die Frau war so geschockt, daß sie kaum sprechen konnte. Sie starrte nur zu Boden.
    »Wie haben Sie das gemacht, Mr. Sinclair?«
    Ich hob die Schultern. »Das kann ich Ihnen auch nicht sagen, Sir. So etwas dürfen Sie mich nicht fragen. Manchmal hat das Jenseits ein Einsehen und stellt sich auf unsere Seite.«
    »Ohne diese komische Kugel hätten Sie es…«
    »Sie meinen den Dunklen Gral?«
    »Ja.«
    »Das stimmt, Mr. Hartford. Der Dunkle Gral hat uns gerettet. Er ist ein wunderbares Instrument.«
    »Gehört er Ihnen, Mr. Sinclair?«
    »Sicher.«
    »Dann darf ich Sie dazu beglückwünschen.«
    »Danke sehr.«
    Es war auch Zeit, daß ich mich um Sir James kümmerte, dem die ganze Affäre etwas peinlich war, wie mir schien. Auch ihm war die Erleichterung vom Gesicht abzulesen.
    »Sind noch irgendwelche Probleme zu lösen?« erkundigte er sich mit forscher Stimme.
    »Nein, es sei denn, Sie möchten den Menschen hier in Bury persönlich sagen, daß die Gefahr vorbei ist und die Verdammten aus der Totengruft nicht mehr existieren und auch keine Chance besteht, daß sie noch einmal wiederkehren.«
    Sir James kam nicht zu einer Antwort, denn
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