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Ein Grieche im 7. Himmel

Ein Grieche im 7. Himmel

Titel: Ein Grieche im 7. Himmel
Autoren: Tina Folsom
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jetzt verlassen, weil ich dir einen kleinen Schubs in die richtige Richtung gegeben habe? Oder bist du Manns genug, um der Sache treu zu bleiben und deine Frau zu lieben, damit du mir ein Enkelkind präsentieren kannst?“
    Hermes blickte den Gott der Götter an und wusste genau, was seine Antwort war. Aber er wollte seinem manipulativen Vater nicht die Genugtuung geben, darauf zu antworten.
     

39
     
    „Sie müssen was machen?“, fragte Penny nach Luft ringend. „Und wie unterscheidet sich das davon, dass sie sterben? Sie würden so oder so in der Unterwelt landen!“
    Hermes war nur Minuten zuvor von dem Treffen mit Zeus zurückgekehrt und hatte ihr erklärt, was er mit seinem Vater ausgehandelt hatte, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Sie standen jetzt in Tritons und Sophias Wohnung, wo ihre Freunde sie alleingelassen hatten, damit sie unter vier Augen reden konnten.
    „Es ist ein riesiger Unterschied! Sie wären nicht tot. Sie dürfen all ihre Angelegenheiten regeln, bevor sie in den Hades gehen, und jedes Jahr dürfen sie zwei Wochen lang Freunde und Verwandte besuchen. Das ist auch nicht anders, als wären sie Matrosen, die das ganze Jahr mit einem Schiff auf dem Meer unterwegs sind. Sie wären sogar wirklich Seeleute. Sie würden den Fährdienst übernehmen. Und du wärst für alle Zeit vor Zeus‘ Zorn sicher.“
    „Dem werden sie nie zustimmen“, vermutete Penny. Und warum sollten sie auch? Sie hatten keine Ahnung, was auf dem Spiel stand. Keiner der beiden würde einen Finger für sie rühren.
    „Doch, das werden sie. Und solange sie ihren Job anständig machen, werden sie alles haben, was sie brauchen. Kenton wird zu so viel griechischer Mythologie Zugang haben, wie sein Herz begehrt, und dein Vater wird der Boss sein, der niemandem Rede und Antwort stehen muss. Er wird nie wieder betteln oder stehlen müssen. Es ist die perfekte Lösung.“
    „Und Zeus hat dem zugestimmt? Warum? Er hat doch nichts von dieser Abmachung! Er hätte sie so oder so getötet, also wären sie sowieso in der Unterwelt gelandet. Was springt denn für ihn dabei heraus?“ Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass Hermes ihr nicht alle Details der getroffenen Abmachung mitteilte. „Was verheimlichst du mir?“
    „Nichts“, behauptete er und wich ihrem Blick aus. „Es ist Zeit. Wir müssen ins Krankenhaus und deinem Vater und Kenton den Vorschlag unterbreiten.“
    „Aber sie liegen beide noch im Koma“, informierte Penny ihn. „Ich habe erst vor ein paar Minuten angerufen.“
    Hermes lächelte. „Keine Sorge, Zeus wird sich darum kümmern. Jetzt leg deine Arme um mich! Wir wollen keine Zeit verlieren.“
    Sie tat, was er verlangte, und er teleportierte sie direkt in die Intensivstation, wo er hinter einem Vorhang landete, der ein Waschbecken von den Betten in dem großen Raum trennte. Das ständige Piepsen der Monitore, an die die Patienten angeschlossen waren, hallte von den Wänden wider.
    „Und wenn uns hier jemand findet?“, flüsterte sie Hermes zu, als sie sich aus seiner Umarmung löste.
    „Das werden sie nicht. Zeus hat sichergestellt, dass sich die Türen zur Intensivstation jetzt nicht öffnen lassen.“ Er zwinkerte. „Kleines technisches Problem.“
    In Panik presste sie ihre Hand an ihre Brust. „Aber was ist, wenn einer der anderen Patienten dringend einen Arzt braucht?“
    „Zeus wird dafür sorgen, dass das nicht passiert.“ Er nahm ihre Hand und trat mit ihr hinter dem Vorhang hervor.
    Penny zeigte auf das Bett ihres Vaters. „Da ist er.“
    „Und Kenton?“
    „Zwei Betten weiter hinten.“
    Hermes nickte, und einen Augenblick später schob er Ketons Krankenhausbett neben das ihres Vaters.
    „Was machst du?“
    Er nahm Kentons Unterarm mit einer Hand und den ihres Vaters mit der anderen. „Halt dich an mir fest! Ich werde uns alle zum Eingang des Hades teleportieren.“
    Ohne zu protestieren, machte sie, was er befohlen hatte und spürte, wie sie noch einmal in dem dunkeln Nichts herumgewirbelt wurde. Sie wusste nicht, ob sie sich je daran gewöhnen würde. Glücklicherweise dauerte es nicht lange. Sekunden später waren sie wieder in dem ihr bekannten Heizraum. Hermes hatte nicht nur sie, sondern auch die zwei Krankenhausbetten dorthin teleportiert.
    „Lass sie uns durchschieben!“
    Es dauerte nur einen Moment, bis sie den Styx erreicht hatten, wo Hermes sich zu den beiden bewusstlosen Männern drehte und mit den Fingern schnippte. Auf dieses Zeichen hin öffneten beide ihre Augen und
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