Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Grieche im 7. Himmel

Ein Grieche im 7. Himmel

Titel: Ein Grieche im 7. Himmel
Autoren: Tina Folsom
Vom Netzwerk:
verheiratet bleiben. Im Gegenzug werden ihr Vater und Kenton das Management des Fährdienstes über den Styx übernehmen. Das wird all unsere Probleme mit den streikenden Arbeitern lösen und die Unmenge an Seelen, die sich aufgestaut hat, wieder zum Fließen bringen. In der Zwischenzeit werden die beiden den Bau einer Brücke über den Styx beaufsichtigen.“
    „Eine Brücke?“, fragte Zeus und zog eine Augenbraue hoch. „Das ist die erste brillante Idee, die du seit einem Jahrtausend hattest.“
    „Das war nicht meine Idee. Das war Pennys Idee“, gab Hermes stolz zu.
    „Den Griechen wird das nicht gefallen“, warf Poseidon ein.
    „Mir ist egal, ob es ihnen gefällt oder nicht. Dann hätten sie nicht streiken sollen!“, konterte Hermes und sah Zeus erwartungsvoll an.
    „Obwohl die Brücke eine gute Idee ist, kann ich immer noch nicht erkennen, was dabei der Handel ist“, wandte Zeus ein. „Denn wenn ich die beiden Männer sterben lasse, falls Penny nicht einwilligt, sich von dir scheiden zu lassen, landen sie sowieso in Hades‘ Unterwelt.“
    „Das ist wahr, aber du vergisst eine Sache: Wenn sie sterben, betreten sie die Unterwelt als tote Seelen, und du weißt ja, wie bereitwillig tote Seelen arbeiten, oder? Deshalb haben wir ja dieses Problem in der Unterwelt überhaupt. Tote Seelen sind faule Arbeiter und im Management noch weniger brauchbar.“
    Hades hob die Hand. „Das stimmt nicht ganz. Die beiden deutschen Wachmänner arbeiten extrem tüchtig, und sie sind beide tote Seelen.“
    Hermes verdrehte die Augen. „Weil sie Deutsche sind. Hast du schon einmal einen Deutschen gesehen, der nicht arbeitet? Sie tun alles, nur um ihre sechs Wochen Urlaub im Jahr zu bekommen! Selbst wenn sie den in der Unterwelt verbringen müssen.“
    „Also, wenn ich dem zustimme“, unterbrach Zeus, „wie überredest du dann Bart und Kenton, einzuwilligen? Was ist, wenn sie sich weigern zu arbeiten, sobald sie hier unten sind?“
    „Wir werden ihnen natürlich einige Anreize anbieten müssen: jährlichen Urlaub in der sterblichen Welt zum Beispiel.“
    Hades schnaubte. „Ich werde ihnen auf keinen Fall sechs Wochen geben!“
    „Zwei Wochen werden reichen, da sie ja keine Deutschen sind. Amerikaner bekommen nur zwei Wochen.“
    „Naja“, grübelte Zeus und rieb sich das Kinn. Er tauschte einen Blick mit Hades aus. „Wenn wir das tun, wirst du dann aufhören, mich zu nerven?“
    Hades nickte. „Mir ist es recht.“
    Zeus bewegte langsam seinen Kopf auf und ab. „Gut. Aber ich habe auch eine Bedingung.“ Er straffte seine Schultern und sah zu Hermes.
    Hermes‘ Herz blieb stehen. „Was für eine Bedingung? Wenn du denkst, ich gebe Penny auf, dann hast du dich geirrt!“
    „Hitzkopf!“, züchtigte Zeus ihn. „Warum erwartest du immer das Schlimmste von mir?“
    Hermes presste die Lippen zusammen, da er Zeus nicht noch mehr verärgern wollte, jetzt da der Handel fast abgeschlossen war.
    „Wenn du innerhalb eines Jahres kein Kind mit Penny zeugst, werde ich deine Ehe als Farce abstempeln und Rache an ihr nehmen. Ist das klar?“, fragte Zeus.
    Hermes stieß ein erleichtertes Seufzen aus und bemerkte, wie sich ein Grinsen auf seinen Lippen ausbreitete. „Ich werde Tag und Nacht daran arbeiten.“
    Zeus schmunzelte. „Das ist mir klar!“ Als er einen verschwörerischen Blick mit seinen zwei Brüdern austauschte, stellten sich plötzlich Hermes‘ Nackenhaare auf. Er kannte diese Blicke. Er hatte sie oft genug gesehen.
    „Du hast das alles geplant! Du hast das die ganze Zeit geplant, damit ich sesshaft werde und heirate!“, äußerte Hermes seine Vermutung.
    Hades stieß seinen Bruder leicht in die Seite. „Ich hab‘ dir doch gesagt, dass er es irgendwann herausfinden wird. Du hast Glück, dass er nicht der schnellste Denker ist!“
    Endlich ergab alles einen Sinn. „Der Vertrag, den ich Hades überbracht habe. Darin stand alles, nicht wahr? Du hast mich die ganze Zeit manipuliert!“
    Zeus grinste. „Ich musste dich nur ein bisschen anschubsen.“
    „Und Penny? Hast du sie gezwungen, die Sandalen zu stehlen?“
    Zeus schüttelte den Kopf. „Das musste ich nicht. Als sie erfuhr, dass sie ihren Job verlieren würde, wenn sie die Festanstellung nicht bekommt, und ihr klar wurde, dass sie dann ihre Großmutter entwurzeln müsste, musste ich nur dafür sorgen, dass Penny dir über den Weg lief.“
    „Du, du . . . “
    Zeus zuckte mit den Achseln. „Was willst du dagegen unternehmen? Wirst du sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher