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Ein Grieche im 7. Himmel

Ein Grieche im 7. Himmel

Titel: Ein Grieche im 7. Himmel
Autoren: Tina Folsom
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    Verschwunden!
    Noch einmal durchsuchte Hermes das Gästezimmer in Tritons und Sophias Frühstückspension, in dem er die letzte Nacht verbracht hatte, aber das Resultat blieb das gleiche. Seine geflügelten Sandalen waren verschwunden.
    Er war gekommen, um seinen besten Freund Triton, den Gott der Seeleute und Matrosen zu besuchen, der mit seiner sterblichen Frau Sophia in Charleston lebte. Seitdem sich nicht nur Triton, sondern auch sein Freund Dionysos, der Gott des Weines und der Ektase, in dieser charmanten Südstaatenstadt niedergelassen hatte, kamen er und sein Freund Eros häufig zu Besuch.
    Hermes ging hinaus auf den Balkon und sah auf den Springbrunnen hinab. Dann blickte er sich auf dem Balkon um. Nichts.
    Die Balkontüren des Zimmers nebenan öffneten sich, und Eros trat auf den Balkon hinaus, wo er sich streckte. „Hey, guten Morgen! Ist heute nicht ein wundervoller Tag?“
    Das Grinsen des Liebesgottes war etwas zu breit, und dafür konnte es nur zwei Gründe geben: Entweder hatte er in der Nacht zuvor eine heiße Braut flach gelegt oder er hatte jemandem einen Streich gespielt.
    Hermes sprang über die niedrige Trennwand, die den Balkon in zwei Bereiche teilte, und warf einen Blick in Eros‘ Zimmer. Das Bett war leer, und auch sonst konnte er kein Anzeichen für eine Frau im Zimmer entdecken.
    „Hey, was soll das?“
    Hermes drehte sich zu seinem Freund um: „Gib sie sofort zurück!“
    Eros schaute ihn verwirrt an. „Hä? Was soll ich dir zurückgeben?“
    Hermes stieß ihn gegen die Wand. „Gib mir meine Sandalen zurück, du Idiot! Ich bin heute Morgen nicht in der Stimmung für deine dummen Scherze.“
    „Ich habe deine lächerlichen Sandalen nicht genommen! Also lass mich los! Was sollte ich denn damit tun? Siehst du mich vielleicht herumfliegen?“ Eros schubste ihn von sich weg und zog sein T-Shirt gerade. „Wenn ich gewusst hätte, dass ich heute Morgen so angepöbelt werde, hätte ich in meinem Palast auf dem Olymp geschlafen.“
    Hermes legte seinen Kopf zur Seite. „Du hast sie wirklich nicht?“
    „Nein! Such woanders! Warum bin ich immer der Erste, der beschuldigt wird? Das letzte Mal, als ich hier war, gehörte das Haus noch Triton. Bedeutet das nicht, dass er Schlüssel für alle Zimmer hat?“
    Hermes wich einen Schritt zurück. Eros hatte recht. Triton hätte Gelegenheit gehabt, in sein Zimmer zu schleichen und die Sandalen zu nehmen.
    „Dieser Scheißkerl!“, grummelte er und eilte durch Eros‘ Zimmer. Er riss gerade die Tür zum Gang auf, als er Eros hinter sich bemerkte. „Warum folgst du mir?“
    Eros grinste ungeniert. „Du denkst doch wohl nicht, ich lasse mir eine Schlägerei entgehen, oder?“
    Hermes verdrehte die Augen, wandte sich wieder seinem Vorhaben zu und eilte nach oben, wobei er immer eine Stufe übersprang. Er machte sich nicht die Mühe, an die Tür zu Tritons und Sophias privaten Apartment zu klopfen, sondern stieß sie einfach auf.
    „Triton!“, brüllte er, als er eintrat.
    Triton kam aus dem Badezimmer. Ein Badetuch war um seine Hüften geschlungen und Wasser tropfte noch von seinen Schultern. „Was zum Hades geht hier vor sich? Kannst du nicht anklopfen?“
    „Meine Sandalen. Ich will sie zurückhaben. Jetzt sofort!“
    „Ich habe deine verdammten Sandalen nicht. Warum sollte ich deine Sandalen haben?“
    „Sehr lustig!“, schoss Hermes zurück. „Aber das Spiel ist aus.“
    „Sag mir nicht, du hast deine Sandalen verloren.“ Die Ernsthaftigkeit in Tritons Stimme, zusammen mit seinem ungläubigen Blick, verwandelten Hermes‘ Verärgerung in Sorge. Triton war kein besonders guter Schauspieler. Doch wenn Triton seine Sandalen nicht hatte, wer dann?
    „Sie sind verschwunden!“ Hermes fuhr sich mit zitternder Hand durch sein Haar. „Verdammt!“ Er blickte seine beiden Freunde noch einmal an, als er bemerkte, dass Sophia das Studio betrat.
    „Was soll der Krawall? Habt ihr Jungs vergessen, dass wir Gäste haben? Und es ist Sonntag, alle schlafen noch!“, rügte Sophia sie.
    „Entschuldige, Liebste, aber es sieht so aus, als hätte Hermes seine Sandalen verlegt“, sagte Triton ruhig. Dann sah er ihn wieder an. „Hast du schon versucht zu teleportieren?“
    Hermes schüttelte den Kopf. Dann versuchte er genau das und konzentrierte sich auf den Ort, zu dem er hin wollte: Dios Apartment in der Stadt. Wenn weder Eros noch Triton seine Sandalen hatten, musste Dio ihm diesen Streich gespielt haben. Er hoffte, er hatte recht.
    Sein
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