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Ein Grieche im 7. Himmel

Ein Grieche im 7. Himmel

Titel: Ein Grieche im 7. Himmel
Autoren: Tina Folsom
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setzten sich auf.
    „Was zum Teufel?“, fluchte ihr Vater.
    „Was? Wie?“, stieß Kenton aus.
    Beide blickten verwirrt drein, als sie sich umsahen und ihre Umgebung aufnahmen.
    „Willkommen in Hades‘ Unterwelt, meine Herren“, begrüßte Hermes sie und zog damit ihre Aufmerksamkeit auf sich. Ihre Blicke schossen auf ihn zu. Dann schweiften die Augen ihres Vaters an ihm vorbei zu Penny.
    „Penny?“
    „Hallo, Dad.“ Trotz allem, was er getan hatte, spürte sie, wie ihr mehr Tränen in die Augen stiegen, denn sie war dankbar, eine Gelegenheit zu bekommen, noch einmal mit ihm zu sprechen.
    „Lasst uns das hinter uns bringen. Wir haben nicht viel Zeit“, kündigte Hermes an. „Wir wissen, was ihr zwei getan habt. Aber es ist klar, dass ihr nicht wusstet, welches Chaos eure Handlungen auslösten. Ihr habt nicht nur eine x-beliebige geflügelte Sandale gestohlen. Ihr habt meine geflügelte Sandale gestohlen und dadurch den Göttern ihre Fähigkeit zu teleportieren geraubt.“
    Kentons Körper wurde steif, und seine Augen weiteten sich. „Was?“
    „Ich bin Hermes, der Götterbote.“
    Ihr Vater fing an, den Kopf zu schütteln. „Unsinn! Das ist unmöglich! Sie erwarten doch nicht, dass ich glaube, dass Sie ein Gott sind und wir uns in der Unterwelt befinden?“ Er zeigte auf den Fluss und die Menschenmenge, die an dessen Ufer stand. „Sieht eher wie ein Filmset aus mit einem Haufen Statisten.“
    „Halt‘ die Klappe!“, fiel ihm Kenton ins Wort, der dann wieder Hermes ansah. „Beweisen Sie es! Und denken Sie dran, dass Sie mich nicht reinlegen können. Ich weiß alles über griechische Götter.“
    „Wie Sie wollen!“, stimmte Hermes zu und fing an zu schweben, dann stieg er höher, machte einen Looping und kam wieder herunter.
    Kenton starrte ihn mit geweiteten Augen an. „Scheiße!“
    „Jetzt wo wir das geklärt haben, lasst uns diskutieren, was mit euch beiden geschehen soll. Zeus will Rache. Und da ihr an dem Diebstahl beteiligt wart und die Einzigen seid, denen er etwas anhaben kann, weil Penny meine Frau ist und deshalb – ”
    „Ihre Frau?“, unterbrach Pennys Vater. Fassungslos starrte er sie an. „Du bist mit diesem Kerl verheiratet? Seit wann? Wie ist das passiert? Wieso muss ich das so herausfinden?“
    „Dad, es ist nicht so, wie es aussieht. Wir mussten heiraten.“
    Ihrem Vater fiel die Kinnlade herunter. „Bist du von dem Typen schwanger?“
    „Nein, natürlich nicht! Warum denkst du das?“ Ihre Brust hob sich, und ihr Herz schlug wie wahnsinnig. „Wir mussten heiraten, damit Zeus mich nicht töten kann.“
    Hermes‘ Hand an ihrem Unterarm unterbrach sie. „Das ist jetzt egal. Wichtig ist jetzt, dass ihr das Folgende versteht: Ihr liegt beide im Koma. Und Zeus wird euch töten, wenn ihr dem Handel nicht zustimmt, den ich mit ihm abgeschlossen habe, damit er eure Leben verschont.“
    „Ich liege nicht im Koma!“, protestierte Kenton und fuchtelte wild mit seinen Armen herum. „Wie Sie sehen können, kann ich mich bewegen und sprechen.“
    „Ja, momentan schon. Aber sobald ich euch wieder ins Krankenhaus bringe, seid ihr wieder im Koma. Was danach passiert, ist eure Entscheidung. Jetzt folgt mir!“
    Neugierig stiegen beide Männer, nur mit Krankenhauskitteln bekleidet, die hinten offen waren, aus ihren Betten. Penny wandte ihre Augen ab. Das war kein Anblick, an den sie auf ewig erinnert werden wollte.
    Hermes führte sie an der langen Reihe von Leuten vorbei, die entlang des Flussufers warteten, und in Richtung der Fähre, die einem alten Sklavenschiff mit glücklosen Seelen an den Rudern glich.
    „Warum sind all die Menschen hier?“, fragte Pennys Vater und zeigte auf die wartenden Seelen.
    „Das sind tote Seelen, die auf ihren Einlass in Hades‘ Unterwelt warten“, erklärte Penny.
    Als sie an der Warteschlange vorbei waren und auf die Rampe gingen, die zur Fähre führte, drehte sich Hermes zu den Leuten um und entfernte das lange Tau, das sie vom Einsteigen abhielt. „Bitte einsteigen! Einer nach dem anderen. Auf dem Schiff sind keine Getränke und kein Essen erlaubt. Nur 150 Seelen pro Fahrt.“
    Ein Jubeln ging durch die Menge, und die ersten Seelen kamen an Bord.
    „Ich verstehe das nicht. Was machen wir hier?“, fragte Kenton, während seine Augen das Geschehen verfolgten.
    „Das ist eure Zukunft, wenn ihr bereit seid, sie zu akzeptieren“, antwortete Hermes.
    „Was meinen Sie damit?“, fragte Kenton.
    „Die Unterwelt braucht zwei Männer, die
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