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Ein Gesicht so schön und kalt

Ein Gesicht so schön und kalt

Titel: Ein Gesicht so schön und kalt
Autoren: Mary Higgins Clark
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am Telefon gesagt habe, stehen Sie
jetzt mit dem Fall Reardon in Verbindung. Mein Mandant ist
Skip Reardon. Ich muß Ihnen sagen, daß nichts von dem, was
Sie mir mitteilen, unter das Anwaltsgeheimnis fällt. Ihnen sind
Ihre Rechte verlesen worden. Ich bin nicht Ihr Anwalt. Ich
werde alles, was Sie sagen, an die Staatsanwaltschaft
weiterleiten, weil ich die Absicht habe, den Beweis anzutreten,
daß Sie am Abend von Suzannes Tod im Haus der Reardons
waren.«
»Oh, ich war dort. Deshalb habe ich ja nach Ihnen geschickt.
Keine Sorge. Das ist keine vertrauliche Information. Ich habe
vor, das zuzugeben. Ich habe Sie hergebeten, weil ich für Skip
als Zeuge auftreten kann. Sobald er aber freigesprochen ist,
möchte ich als Gegenleistung, daß Sie meine Rechte
wahrnehmen. Dann gibt es keinen Interessenkonflikt mehr.«
»Hören Sie, ich werde Sie nicht vertreten«, erklärte Geoff
geradeheraus. »Ich habe zehn Jahre meines Lebens damit
verbracht, einen unschuldigen Menschen zu vertreten, der ins
Gefängnis gesteckt wurde. Falls Sie Suzanne getötet haben oder
aber wissen, wer es getan hat, und in all dieser Zeit Skip in
dieser Zelle haben schmoren lassen, dann würde ich eher zur
Hölle fahren, als Ihnen auch nur einen Finger zu reichen, um
Ihnen aus der Patsche zu helfen.«
»Sehen Sie, das ist genau die Art von Entschlossenheit, die
ich an meinem Anwalt sehen will.« Arnott seufzte. »Nun, gut.
Versuchen wir’s mal so. Sie sind ein Strafverteidiger. Sie
wissen, welche Leute auf Ihrem Gebiet gut sind, egal, ob sie aus
New Jersey oder sonstwoher stammen. Sie versprechen mir, den
besten Anwalt aufzutreiben, der für Geld zu haben ist, und ich
erzähle Ihnen, was ich über Suzanne Reardons Tod weiß - für
den ich im übrigen nicht verantwortlich bin.«
Geoff starrte den Mann eine Weile an und dachte über sein
Angebot nach. »Okay, aber bevor wir ein weiteres Wort
verlieren, möchte ich eine unterzeichnete und beglaubigte
Erklärung, daß keine Information, die Sie mir geben, einer
Einschränkung unterliegt und daß ich sie auf jede Weise, die mir
geeignet erscheint, zur Unterstützung von Skip
Reardon
benützen kann.«
»Selbstverständlich.«
    Die FBI-Agenten hatten eine Stenotypistin dabei. Sie setzte
Arnotts kurze Erklärung auf. Nachdem er und ein paar Zeugen
das Schreiben unterzeichnet hatten, sagte er: »Es ist spät, und es
war ein langer Tag. Haben Sie darüber nachgedacht, was für
einen Anwalt ich mir nehmen sollte?«
    »Ja«, erwiderte Geoff. »George Symonds, aus Trenton. Er ist
ein hervorragender Strafverteidiger und überragend im
Verhandeln.«
»Sie werden versuchen, mich des Mordes an Mrs. Peale zu
überführen. Ich schwöre, es war ein Unfall.«
    »Falls es eine Möglichkeit gibt, das auf Totschlag
runterzukriegen, wird er sie finden. Wenigstens müßten Sie
dann nicht mit der Todesstrafe rechnen.«
»Rufen Sie ihn jetzt an.«
    Geoff wußte, daß Symonds in Princeton wohnte, da er einmal
bei ihm zum Abendessen eingeladen war. Er konnte sich auch
noch daran erinnern, daß das Telefon der Symonds’ unter dem
Namen der Ehefrau registriert war. Mit seinem Mobiltelefon rief
er jetzt in Arnotts Gegenwart an. Es war halb elf.
    Zehn Minuten später steckte er den Apparat wieder ein. »In
Ordnung, Sie haben Ihren erstklassigen Anwalt. Und jetzt reden
Sie.«
    »Ich hatte das Pech, daß ich zur Zeit von Suzannes Tod im
Haus der Reardons war«, sagte Arnott, der nunmehr sehr ernst
wirkte. »Suzanne ging so unglaublich leichtsinnig mit ihrem
Schmuck um, zu dem ein paar wirklich schöne Stücke gehörten,
daß die Versuchung sich als zu groß erwies. Ich wußte, daß Skip
eigentlich geschäftlich in Pennsylvania sein sollte, und Suzanne
hatte mir erzählt, daß sie an jenem Abend mit Jimmy Weeks
verabredet war. Wissen Sie, auch wenn es merkwürdig klingt,
aber sie war wirklich ziemlich verknallt in ihn.«
»War er im Haus, als Sie da waren?«
    Arnott schüttelte den Kopf. »Nein, sie hatten ausgemacht, daß
sie zu dem Einkaufszentrum in Pearl River fährt, ihren Wagen
dort abstellt und zu ihm in seine Nobelkutsche steigt. Soweit ich
wußte, hatte sie vor, Jimmy am frühen Abend zu treffen. Doch
ich hatte mich offensichtlich getäuscht. Es waren ein paar
Lichter an, als ich bei Suzannes Haus ankam, aber das war
normal. Sie gingen automatisch an. Von hinten konnte ich
sehen, daß die Fenster im großen Schlafzimmer weit offen
standen. Es war ein Kinderspiel,
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