Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Gesicht so schön und kalt

Ein Gesicht so schön und kalt

Titel: Ein Gesicht so schön und kalt
Autoren: Mary Higgins Clark
Vom Netzwerk:
hinaufzuklettern, da das Dach
dieses hochmodernen Hauses vom ersten Stock bis fast auf den
Boden reicht.«
»Um wieviel Uhr war das?«
    »Genau um acht. Ich war zu einer Dinner Party in Cresskill
unterwegs; einer der Gründe für meine lange und erfolgreiche
Karriere ist die Tatsache, daß ich fast ohne Ausnahme mit einem
unangreifbaren Satz Zeugen hinsichtlich meines Aufenthalts an
bestimmten Abenden aufwarten konnte.«
    »Sie betraten das Haus…«, brachte Geoff ihn auf das Thema
zurück.
»Ja. Es war kein Ton zu hören, also nahm ich an, daß alle wie
geplant weg waren. Ich hatte keine Ahnung, daß Suzanne noch
unten war. Ich ging durch den Salon der Suite, dann ins
Schlafzimmer und zu dem Nachttisch hinüber. Ich hatte den
Bilderrahmen vorher nur im Vorbeigehen gesehen und war mir
nie sicher gewesen, ob es ein echter Fabergé
war;
begreiflicherweise wollte ich nicht zu interessiert daran
erscheinen. Ich hob ihn hoch und musterte ihn gerade, als ich
Suzannes Stimme hörte. Sie schrie irgendwen an. Es war
ziemlich bestürzend.«
»Was sagte sie denn?«
»Etwas von der Art wie ›Du hast sie mir geschenkt, und sie
gehören mir. Jetzt verschwinde. Du langweilst mich. ‹«
Du hast sie mir geschenkt, und sie gehören mir. Der
Schmuck, dachte Geoff. »Das heißt dann wohl, daß Jimmy
Weeks es sich anders überlegt hatte und gekommen war, um
Suzanne abzuholen«, folgerte er.
»O nein. Ich hörte einen Mann brüllen: ›Ich muß sie aber
wiederhaben^ doch es war eine Stimme, die für Jimmy Weeks
viel zu kultiviert klang, und keinesfalls war es die vom armen
Skip.« Arnott seufzte. »In diesem Moment ließ ich den Rahmen,
fast ohne es zu merken, in meine Tasche fallen. Eine
grauenhafte Kopie, wie sich herausgestellt hat, aber Suzannes
Bild war eine Freude für mich, und deshalb habe ich es gern
behalten. Sie war so unterhaltsam. Sie fehlt mir wirklich.«
»Sie ließen den Rahmen in Ihre Tasche fallen«, spornte Geoff
ihn an.
»Und ich merkte plötzlich, daß jemand die Treppe raufkam.
Ich war ja im Schlafzimmer, wie Sie wissen, also sprang ich in
Suzannes Kleiderschrank und versuchte mich hinter ihren
langen Gewändern zu verstecken. Ich hatte die Tür nicht
vollständig zugemacht.«
»Haben Sie gesehen, wer da kam?«
»Nein, nicht das Gesicht.«
    »Was hat diese Person gemacht?«
»Ging direkt zu dem Schmuckkasten hinüber, stocherte in
Suzannes Klunkern herum und holte etwas heraus. Dann, weil er
offensichtlich nicht alles fand, was er wollte, fing er an, die
ganzen Schubladen zu durchwühlen. Er schien ziemlich in Panik
zu sein. Nach nur ein paar Minuten fand er entweder das,
wonach er suchte, oder gab’s auf. Zum Glück hat er nicht den
Schrank durchsucht. Ich wartete so lange ab, wie ich’s
fertigbrachte, und dann schlich ich nach unten, weil ich wußte,
daß irgendwas Fürchterliches passiert sein mußte. Und da hab’
ich sie dann liegen sehen.«
»Da war eine Menge Schmuck in diesem Kasten. Was hat
    Suzannes Mörder rausgenommen?«
»Soweit ich bei dem Prozeß erfahren habe, muß es die Blume
mit der Knospe gewesen sein… die alte Diamantbrosche, wissen
Sie. Es war wirklich ein wunderbares Stück: absolut
einzigartig.«
»Hat derselbe, der Suzanne diese Brosche geschenkt hat, ihr
auch das alte Armband geschenkt?«
»O, ja. In der Tat glaube ich, daß er vermutlich versucht hat,
auch das Armband zu finden.«
»Wissen Sie, wer Suzanne das Armband und die Brosche
geschenkt hat?«
»Natürlich weiß ich das. Suzanne hatte kaum Geheimnisse
vor mir. Also, bedenken Sie, ich kann nicht beschwören, daß er
derjenige war, der damals abends im Haus war, aber es ergibt
doch einen Sinn, oder? Verstehen Sie, was ich meine? Meine
Zeugenaussage wird dazu beitragen, den wahren Mörder zu
überführen. Deshalb sollte man mir auch etwas
entgegenkommen, finden Sie nicht?«
»Mr. Arnott, wer hat Suzanne das Armband und die Brosche
geschenkt?«
Arnotts Lächeln war belustigt. »Sie werden es mir nicht
glauben, wenn ich’s Ihnen sage.«
Kerry brauchte fünfundzwanzig Minuten, um nach Old
Tappan zu kommen. Die Fahrt schien sich unendlich
hinzuziehen. Robin, tapfere kleine Robin, die stets zu verbergen
versuchte, wie enttäuscht sie war, wenn Bob sie versetzte, die
heute so erfolgreich ihre große Angst überspielt hatte - es war
endlich doch zu viel für sie geworden. Ich hätte sie niemals bei
einem anderen lassen sollen, dachte Kerry.
Nicht einmal bei Jonathan und Grace.
Jonathan hatte so
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher