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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben
Autoren: Karen Swan
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Korken ihr Leid verschließen sollten.
    Beide warfen ihr einen besorgten Blick zu.
    Â»Tja, fühlt sich schon noch ein bisschen komisch an«, gab sie zu. »Aber ich werde mich noch dran gewöhnen.« Laura lachte auf und kratzte sich verlegen am Ohr. »Ach, übrigens, ich hab Geschenke für euch.« Sie führte sie in die Hütte. Dann überreichte sie Fee ein in Silberpapier eingewickeltes, weiches Paket, das Ähnlichkeit mit einem Weihnachts-Truthahn hatte.
    Â»Ach, Laur!«, rief Fee entzückt aus, als sie die Rockprinzessinnenjacke auspackte. Laura hatte sie wieder mitgehen lassen, bevor sie von Kittys Häuschen wegfuhr. Sie hätte sie um keinen Preis Cat überlassen – die hätte sie ohnehin bloß ihrer Putzfrau geschenkt. Außerdem hatte sie die Jacke von Anfang an für Fee im Auge gehabt. Sie war wie für sie gemacht.
    Â»Und das ist für dich, Jack.« Sie überreichte ihm einen Briefumschlag.
    Er öffnete ihn und fand, zu seiner Verwirrung, einen Schlüssel darin. Aber es war nicht der Schlüssel zum Cottage.
    Â»â€ºUrchin‹ gehört dir. Ich hab die Hütte für dich gekauft. Wenigstens einen Traum wollte ich dir erfüllen.«
    Jacks Miene war das schönste Geschenk. »Das ist das Perfekteste, was ich je geschenkt bekommen habe«, sagte er bewegt. Dann umarmte er sie wie ein großer Bruder.
    Â»Bedank dich nicht zu früh. Die Sache hat einen Haken.«
    Â»Einen Haken?«
    Â»Okay, eine Bedingung.«
    Â»Welche Bedingung?«, wiederholte er nervös.
    Â»Sie gilt für euch beide.«
    Jetzt war es an Fee, nervös dreinzuschauen.
    Laura ging zur Wand mit den Garderobenhaken. Drei Neoprenanzüge hingen daran. Sie hielt zwei davon hoch. »Ihr müsst die hier anziehen.«
    Â»Was, jetzt ?«
    Â»Hab ich doch gesagt, du sollst mir nicht zu früh danken.«
    Jack schaute zur grün-grauen See hinaus. »Das meinst du nicht im Ernst.«
    Laura zog die Nase kraus. »Ich hab euch gewarnt: Ihr werdet die wahre Laura vielleicht nicht mögen.« Sie zog ihren Pulli aus und forderte die beiden mit einer Geste auf, es ihr gleichzutun. »Das Erste, was ihr über mich wissen solltet, ist: Ich will immer gewinnen. Im Ernst.« Sie zog Schuhe und Socken aus. »Das Zweite ist: Ich hasse X Factor . Und Apfeltaschen.« Sie schälte sich aus ihren Jeans und trat in den Neoprenanzug. »Und das Letzte: Ich bin total übergeschnappt. Gaga. Hab noch nie eine Wette oder eine Mutprobe abgelehnt, und mag sie noch so verrückt sein.« Sie strich ihr Haar beiseite und zog den Rücken-Reißverschluss am Band hoch.
    Â»Und was soll das hier werden?«, fragte Fee bibbernd. Sie und Jack stiegen gehorsam in ihre Neoprenanzüge. »Eine Mutprobe?«
    Laura hielt inne und überlegte kurz. »Nee! Bloß ein Weihnachtsschwimmen. Das machen wir von jetzt an jedes Jahr! Unser neuer Brauch.«
    Und damit rannte sie mit ausgebreiteten Armen, laut juchzend, auf das eiskalte Wasser zu – Arthur, Jack und Fee an ihrer Seite.

Epilog
    Drei Monate später
    N ichts drang an Lauras Ohr, weder die Ankündigungen aus den Lautsprechern oder das Tröten der Hörner von zweitausend Meter weiter unter ihr noch der ferne Schrei eines Steinadlers, der über einem der benachbarten Gipfel kreiste. Aber ihrem Blick entging nichts von hier oben: Sie sah Italien in der einen Richtung, Frankreich in der anderen. Und der Himmel war hier so nahe – sie glaubte fast, ihn berühren zu können.
    Sie ließ ihren Rucksack in den Schnee fallen, beugte den Oberkörper vor und stützte die Hände auf die Knie, um einen Moment lang zu verschnaufen. Ihr Atem ging rasch und tief. Sie hatte eine Stunde gebraucht, um, mit ihrer Ausrüstung auf dem Rücken, hier heraufzukommen. Und der Rückweg würde auch nicht gerade erholsam sein. In fünfzig Metern Entfernung ragte die Spitze des roten Starttors auf, aber das peilte sie jetzt noch nicht an. Erst hatte sie noch etwas zu erledigen.
    Sie schnürte ihren Rucksack auf und nahm behutsam die kleine, elisabethanische Walnussholz-Schatulle heraus, die vier Jahre lang auf dem Kaminsims im Schlafzimmer gestanden hatte. Sie strich zärtlich über das ovale Silberschildchen mit der Aufschrift Lily .
    Â»Tja, da wären wir also …«, sagte sie leise. »Hier müssen wir einander Lebewohl sagen …« Ihre Stimme
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