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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben
Autoren: Karen Swan
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standen sie an den entgegengesetzten Enden der Veranda und wagten es nicht, sich ihre Gefühle einzugestehen. Geschweige denn, ihnen nachzugeben. Es musste von ihr kommen. Das wusste sie jetzt. Sie musste ihnen ihren Segen geben, auch wenn ihnen vielleicht noch gar nicht klar war, dass sie ihn brauchten.
    Lauras Blick fiel auf Arthur, der begeistert an einer Speckschwarte zerrte. Sie musste lachen. »So viel zum Frühstück.«
    Â»Es ist erst sechs, dazu haben wir noch reichlich Zeit«, meinte Jack. »Ich glaube, so früh war ich noch nie auf an einem Weihnachtsmorgen. Nicht mal, als ich sieben war und meine erste Rennbahn bekommen habe.«
    Sie zuckte lächelnd mit den Schultern. »Was soll ich sagen? Mir war nun mal nach einem Treffen. Ich wusste, dass ich nicht gehen kann, ohne die Dinge zwischen uns in Ordnung zu bringen.«
    Â»Gehen? Aber wohin denn?«, fragte Jack erschrocken.
    Â»Ich fliege morgen nach Peru. Mit ›Shelterbox‹, dieser Hilfsorganisation, ihr wisst schon. Ich habe mich freiwillig für das Rettungsteam gemeldet, das rüberfliegt, um den Opfern der Schlammlawine zu helfen.«
    Â»Peru? Du meinst Paddington-Bär-Peru?«, fragte Fee.
    Laura musste schmunzeln. Typisch Fee. »Ja, genau das Peru.«
    Â»Aber für wie lange?«
    Â»Solange ich gebraucht werde. Erst mal ein, zwei Wochen. Später vielleicht länger.«
    Â»Und was ist mit deiner Arbeit?« Fees Augen wurden immer größer und ängstlicher.
    Â»Nun, da hatte ich auf deine Hilfe gehofft. Ich habe es geschafft, in die London Fashion Week aufgenommen zu werden. Du könntest den ganzen Administrations- und Organisationskram für mich erledigen, während ich weg bin.«
    Â»Die Fashion Week ? Seit wann weißt du das denn?«
    Laura seufzte. Wie sollte sie je erklären, was zwischen ihr, Cat und Rob vorgefallen war? »Das ist eine lange Geschichte. Ich erzähl’s euch beim Truthahn.«
    Â»Aber … aber … ich hab zwar gesagt, dass wir uns vielleicht trennen müssen, aber ich hab doch nicht gemeint sofort …«, widersprach Fee mit bebender Unterlippe.
    Â»Das nicht. Aber du hast wie immer genau den Nagel auf den Kopf getroffen, Fee. Es ist nun mal das Beste. Ihr zwei werdet einander glücklich machen, das weiß ich. Verzeiht, dass ich so selbstsüchtig war. Ich habe meine Augen viel zu lang verschlossen, wollte das Offensichtliche einfach nicht sehen. Weil ich Angst davor hatte, ganz allein zu sein. Ich dachte – wenn ihr einander habt, wer hat dann mich?«
    Jack und Fee zuckten zusammen, als ob ihnen jemand einen Stich versetzt hätte.
    Â»Aber wir sind nicht zusammen, Laur«, protestierte Jack.
    Â»Ich weiß. Aber das solltet ihr. Ihr passt ideal zueinander. Überlegt doch mal: Ihr liebt es, euren Fisch in ›Brown Sauce‹ zu ertränken, ihr trinkt die Milch mit Tee und nicht umgekehrt. Ihr seid süchtig nach X Factor und nach Most Haunted , und keiner von euch scheint zu kapieren, dass Polyacryl umweltschädlich ist. Jack ist extrem ordentlich, und du, Fee, bist fürchterlich schlampig. Ihr ergänzt euch perfekt. Außerdem ist Fee wahrscheinlich das einzige weibliche Wesen über zehn, das schmalere Hüften hat als du.« Sie lächelte beide liebevoll an. »Wenn ihr zusammen lacht, dann lacht ihr wie übergeschnappte Hyänen. Ihr seid jetzt schon die besten Freunde. Und wenn ihr zusammen seid, seid ihr so viel glücklicher, als wenn ihr getrennt seid.«
    Fee war knallrot geworden und traute sich nicht, den Blick zu heben. Jack schaute zunächst Laura an – eine Rückversicherung, dass sie es tatsächlich ehrlich meinte –, dann schaute er zu Fee. Ein zärtlicher Ausdruck breitete sich auf seinem Gesicht aus. Da wusste Laura, dass sie das Richtige tat.
    Â»Ja, ich bin ganz deiner Meinung, Laur«, sagte er leise. Fee hob ruckartig den Kopf.
    Etwas blitzte zwischen den beiden auf wie ein Stromschlag.
    Laura nickte. »Ja dann …« Sie wusste, was gleich passieren würde. Und sollte. Sie hielt den Atem an. Jack schob sich hoch, ging zu Fee und gab ihr einen sanften, zärtlichen Kuss. Es war einer von diesen Küssen, die einer leidenschaftlichen, hungrigen Umarmung vorausgehen, der erste von Tausenden. Was für ein Unterschied zu den trockenen, dürren Küssen, die sie und Jack ausgetauscht hatten – Küsse, die wie
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