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Ein ganz besonderer Sommer

Ein ganz besonderer Sommer

Titel: Ein ganz besonderer Sommer
Autoren: Tina Caspari
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Chancen auf gutes Wetter besser.“
    „Genau, Pfingsten ist okay.“
    „Einverstanden.“
    „Ich bin dabei!“
    Plötzlich strahlten alle. Es war nicht einmal mehr ein Jahr bis zum Wiedersehen. Und was sie sich dann zu erzählen haben würden! Jetzt schmeckte es ihnen plötzlich, mit Heißhunger stürzten sie sich auf das reiche Angebot an Köstlichkeiten, das Bille und Johnny vor ihnen aufgebaut hatten. Peter lief zum Kühlschrank und kam mit zwei Flaschen Sekt zurück, die er am Vorabend auf die Seite geschafft und Johnny für das gemeinsame Frühstück mitgegeben hatte. Bille schenkte die Gläser voll.
    „Seien wir mal ehrlich“, sagte Beppo, noch auf beiden Backen kauend, und stieß mit ihr an, „es liegt schließlich an uns, ob wir die Verbindung untereinander und zu unserem Schulstall halten, stimmt’s ?“
    „Genau!“, beteuerte Bille. „Viel Glück, Beppo! Viel Glück euch allen!“
    Bille konnte nicht ahnen, wie bald sie Beppo Wiedersehen sollte - und unter welch außergewöhnlichen Umständen!

Zottel, der Strandschreck

    Die Hufe des Wallachs setzten so weich auf den Waldboden auf, als wolle er das lange, seidige Gras schonen, das den selten benutzten Weg bedeckte und sich bei jedem Lufthauch schwingend zur Seite bog. Wie Elfenhaar, dachte Bille. Ob es hier unsichtbare kleine Waldgeister gibt, die um uns herum spielen und tanzen?
    Sie hatte die Zügel lang gelassen und gönnte sich und Black Arrow nach einer Stunde intensiven Trainings diesen Spaziergang durch den Sommerwald, der die Hitze der prallen Sonnenstrahlen aussperrte.
    Wie still es hier war! Selbst die Vögel schwiegen jetzt um die Mittagsstunde. Nur ein Insekt brummte hin und wieder um ihre Köpfe und drehte vor dem fremdartigen Hindernis jedes Mal erschrocken ab. Die Mücken hatten ihren Auftritt erst, wenn die Sonne zu sinken begann, dann kam der Augenblick ihres gnadenlosen Angriffs auf Mensch und Tier. Ein leichter Wind bewegte die Baumkronen und machte die Luft so frisch und leicht, dass es eine Lust war, tief durchzuatmen und die Augen zu schließen, um sein sanftes Streicheln auf dem Gesicht zu spüren.
    „Ja“, sagte Bille halblaut. „Ja, genau das ist es, warum ich hier sein will und nirgendwo anders auf der Welt.“
    Der Arbeitsalltag war mit einer solchen Fülle von Aufgaben über sie hereingebrochen, dass sic in den letzten Tagen kaum zur Besinnung gekommen war. In Hans Tiedjens Turnierstall mussten die im Sport aktiven Pferde trainiert und junge Pferde eingeritten werden. Auch mit den Schulpferden musste gearbeitet werden, man konnte sie unmöglich für sechs lange Ferienwochen nur auf der Koppel lassen. Und im Reitverein Wedenbruck warteten täglich mehrere Schüler, die den Sommer in der Ferienwohnanlage verbrachten, auf Unterricht. Auch wenn es nun mit Peter und Franca zwei Assistenten mehr auf dem Hof gab, die Arbeit war kaum zu bewältigen.
    Der Abend des großen Abschiedsballs schien Bille nur noch wie ein ferner Traum, fast so, als sei das Ganze ein Film gewesen, aus dem sie danach wie aus einem Kino in die Realität zurückgekehrt war.
    Allerdings gab es die Gedanken an die Freunde, die sich nun nicht mehr nach den Ferien mit ihr im Klassenraum einfinden würden. Bille dachte oft an sie. Und manchmal mit ein bisschen Wehmut, denn die meisten von ihnen machten Urlaub, befanden sich auf einer von den Eltern zum Abitur geschenkten Reise oder waren allein ausgezogen, um sich den Wind ferner Länder um die Nase wehen zu lassen. So glücklich Bille bei ihrer täglichen Arbeit mit den Pferden war, vor allem, wenn sie Seite an Seite mit Simon arbeiten konnte, so schön auch die Sommerabende mit dem Team bei Johnny hinter dem Stall waren, die fröhlichen Zusammenkünfte der Reiter beim Italiener in Wedenbruck oder die Stunden auf der Terrasse bei Daddy Tiedjen, manchmal sehnte sie sich danach, dies alles für eine Weile hinter sich zu lassen, sich ebenfalls in anderen Ländern umzusehen und sich eine fremde Welt zu erobern.
    Doch in diesem Augenblick, in der Mittagsstille des Waldes, rückten solche Gedanken in weite Feme. Wegzufahren, das bedeutete auch, ihre Lieblinge allein zu lassen, nicht mit ihnen arbeiten zu können oder lange Ausritte zu genießen, nicht die Entwicklung der Fohlen und Jungpferde zu beobachten und vor allem - sich von Zottel zu trennen.
    Zottel empfand das vermutlich weniger dramatisch. Er hatte ja seine Freundin Panja und deren Herrin Lena, die ihn zärtlich liebte. Nicht zu vergessen Mini, die
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