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Ein ganz besonderer Sommer

Ein ganz besonderer Sommer

Titel: Ein ganz besonderer Sommer
Autoren: Tina Caspari
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dem schützenden Glas, das er an den Mund setzte.
    Die anderen taten es ihm nach. Mutsch und Janina stießen miteinander an und zwinkerten sich zu. Die Überraschung war ihnen gelungen.
    „Aber eines hast du vergessen zu sagen, Olga!“, rief Onkel Paul in die Runde.
    „Vergessen? Was denn?“
    „Dass Agnieszka und Tomek eingeladen sind, uns nach Wedenbruck zu begleiten und bei uns und in Groß-Willmsdorf Ferien zu machen. Die haben sie sich schon lange verdient.“
    „ Uuiii !“ Agnieszka jubelte auf. Sie fiel Bille so stürmisch um den Hals, dass ihr Teller zu Boden ging und zersprang. „Das habe ich mir so sehr gewünscht! Jetzt werde ich Zottel kennen lernen - und all die anderen. Oh, das ist unglaublich . . .“, sie suchte nach dem richtigen Wort, „superfantastisch!“
    Sie tafelten bis weit in den Nachmittag. Als sich bei den Nachtfahrern leichte Ermüdungserscheinungen zeigten, holte Kasimir sein Akkordeon und spielte zum Tanz auf. Die Bewegung machte sie wieder munter, und bald fühlten sie sich jenseits aller Müdigkeit und Erdenschwere. Die Hände einander auf die Schultern gelegt, tanzten sie zusammen im Kreis und sangen polnische Lieder, bis Mutsch sie daran erinnerte, dass die Pferde auf ihr Futter warteten.
    So gingen sie gemeinsam zum Stall. Bille, Simon, Tomek , Agnieszka und Tom. Die grauen Wolken hatten sich verzogen, morgen würde es ein schöner Tag werden. In der Küche hörten sie Tante Elzbièta und Janina singen. Kasimir öffnete die Fenster und Türen des Hauses weit und ließ den leichten Sommerwind durch die Zimmer wehen, als solle er alle Sorge und Bedrückung mit sich fortnehmen.
    Oben am Fenster stand Mutsch neben Onkel Paul und zeigte ihm die Aussicht auf die Masurischen Seen, die jetzt die Abendsonne spiegelten, und auf das weite Land drum herum: ihre alte Heimat.
    „So was nennt man ja wohl ,Ende gut, alles gut 1 , oder?“ Bille schmiegte sich glücklich an Simon.
    „Nein“, widersprach Tomek grinsend. „Muss heißen: Ende gut, neuer Anfang noch besser.“
    „Noch viel besser!“, sagte Agnieszka übermütig und öffnete nacheinander alle Boxentüren. „Kommt raus!“, rief sie. „Die Sonne scheint wieder! Spielt, lauft, tobt euch aus, feiert mit uns, freut euch!“
    Und die kleine Herde lief in den Hof. Pferde und Ponys schnaubten und schüttelten sich, buckelten übermütig und trabten vergnügt zur Koppel hinunter.
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