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Ein ganz besonderer Sommer

Ein ganz besonderer Sommer

Titel: Ein ganz besonderer Sommer
Autoren: Tina Caspari
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sich seiner täglich liebevoll annahm, ihn bei Bille zu Hause abholte und zum Reitstall Wedenbruck ritt, um später mit Lena und Panja gemeinsam ins Gelände zu gehen. Auch diesen Sommer durfte Mini bei Lenas Eltern verbringen, da ihre eigenen Eltern mit einem Zirkus in Kanada unterwegs waren. Nicht genug damit, hatten Lenas Eltern sogar vor, mit den beiden Mädchen in der letzten Ferienwoche nach Montreal zu fliegen, um Minis Eltern zu besuchen.
    Bille freute sich für Lena und Mini. Die beiden waren inzwischen fast wie Geschwister. Und um Zottel brauchte sie sich keine Sorgen mehr zu machen, wenn ihr die Zeit fehlte, sich um ihn zu kümmern.
    „Trotzdem, wir hätten ihn heute mitnehmen sollen auf unseren Spaziergang, Blacky Boy!“, sagte sie. „Na komm, kehren wir um. Für den Rest des Tages darfst du auf der Koppel faulenzen. Bei dem Wind wird es mit den Mücken nicht so schlimm werden.“ Sie wendete den schönen Rappwallach und bog bald darauf auf den breiten Weg ein, der zum Gut Groß-Willmsdorf führte.
    Als Bille den Hof erreicht hatte und zum Stall der Tiedjenschen Turnierpferde hinüberritt, in dem auch ihr Black Arrow seine Box hatte, kamen Bettina und Tom vom Reitplatz herüber.
    „ Troilus hat heute keine Lust zu arbeiten“, rief Tom Bille zu. „Wir haben gerade beschlossen, an den Strand zu reiten, zu baden und später ein Picknick zu machen. Hast du Lust mitzukommen?“
    „Und ob, nur . . .“ Bille überschlug in Gedanken, welche Pflichten sie heute noch erwarteten. „Eine Reitstunde muss ich noch in Wedenbruck geben, die andere nimmt mir vielleicht Hannes ab, wenn ich ihn darum bitte. Ich bin in den letzten Tagen schon zweimal für ihn eingesprungen. Das müsste gehen. Okay! Treffen wir uns am Strand?“
    „An der gewohnten Stelle“, sagte Bettina. „Wir müssen ohnehin über Peershof, Sternchen von der Koppel holen, mein Badezeug und das Picknick einpacken. Das dauert mindestens so lange wie deine Reitstunde. Was ist mit Simon?“
    „Der muss nach seinem Dienst in der Praxis noch in die Tierklinik, etwas abholen. Ich leg ihm einen Zettel hin, vielleicht kommt er später nach.“
    „Alles klar. Bis dann.“
    Bettina schwang sich auf ihr Fahrrad und schlug den Weg nach Peershof ein, während Tom aus dem Sattel sprang, um Badehose und Handtuch aus der Wohnung im ersten Stock zu holen, die er mit seinem Vater bewohnte.
    Bille überlegte. Ich werde mit Zottel an den Strand reiten, beschloss sie. Gesetzt den Fall, die beiden Mädchen sind nicht schon mit ihm unterwegs. Doch um diese Zeit, vor allem wenn es so heiß war, lagen sie meistens im Garten in den Liegestühlen, jede mit der Nase in einem spannenden Buch. Bille sattelte Black Arrow ab und brachte ihn hinaus auf die Koppel, dann stieg sie in ihren Wagen und fuhr zum Reitstall Wedenbruck hinüber.
    Auf dem Außenplatz gab eine der beiden Assistentinnen Billes Neffen, dem kleinen Krischan , auf dem Pony Moischele Unterricht. Hannes Horbach , der Ausbilder, arbeitete mit einem der Kundenpferde, einem Neuzugang.
    Bille stellte den Wagen ab und ging zu ihm hinüber. Eine Weile sah sie ihm zu, wie er den riesigen Goldfuchs mit dem Hannoveranerzeichen auf der Flanke warm ritt.
    „Hallo!“, rief er ihr zu, ohne den Blick von seinem Schützling zu nehmen. „Schwieriges Pferd, da kommt was auf uns zu.“
    „Aber bildschön. Man sieht, wie viel Kraft der dich kostet. Wie heißt er?“
    „ Amaretto .“
    „Na, dann Prost. Wenn du mit ihm fertig bist, hab ich ein Attentat auf dich vor.“
    „Nämlich? Sag schon!“
    Bille erklärte ihm kurz, was sie vorhatte.
    „Okay, machen wir einen Deal: Ich muss noch die Stute von Langfelds bewegen. Wollte mit ihr sowieso an den Strand reiten. Wenn du mir die abnimmst, übernehme ich deine Stunde.“
    „Super! Danke, Hannes.“ Bille wandte sich zum Stall hinüber, um ihre Longenschülerin abzuholen. Vermutlich musste sie ihr beim Satteln und Auftrensen helfen. Die Kleine kam aus der Stadt und brachte an Wissen nichts weiter mit als eine hemmungslose Begeisterung für alles, was mit Pferden und Reiten zu tun hatte. Angeblich besaß sie bereits mehr als vierzig Pferdebücher.
    Mini und Lena kamen ihr von der Ferienhaussiedlung entgegen.
    „Sagt bloß, ihr wollt gerade mit Panja und Zottel ins Gelände gehen!“, rief Bille ihnen entgegen.
    „Stimmt, wollten wir“, gab Mini zurück, „oder hast du mit Zottel was anderes vor?“
    „Eigentlich wollte ich mit ihm an den Strand reiten, doch das hat sich
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