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Ein echter Schatz

Ein echter Schatz

Titel: Ein echter Schatz
Autoren: Janet Evanovich
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Lula.
    Wir gingen den gleichen Weg zurück und sahen die Kolonne der Einsatzfahrzeuge anrollen, Rettungswagen, Feuerwehr, Polizei. Einige Polizisten sperrten das Gelände um die Autopresse mit einem Band ab, und ein Gerichtsmediziner und ein Polizeifotograf erklommen die Treppe zu dem Steg. Marty Gobel folgte ihnen.
    »Das dauert bestimmt noch eine ganze Weile hier, bis wir mit allem durch sind«, sagte Morelli. »Was willst du jetzt machen? Ich kann dich zu deiner Mutter oder zu mir nach Hause bringen lassen. Wie du willst.«
    Ich wollte keins von beiden. Ich war noch immer völlig durch den Wind, und ich wollte nur in Morellis Nähe sein.
    »Ich möchte lieber hierbleiben«, sagte ich. »Ich suche mir ein stilles Plätzchen und warte, bis du fertig bist. Dann fahren wir zusammen zu dir nach Hause.«
    Es war schon dunkel, als wir bei Morelli eintrudelten. Unterwegs hatten wir Pizza zum Mitnehmen gekauft und bei meiner Mutter die Wäsche abgeholt. Ich trug immer noch Morellis Jogginghose, und er trug seine Jeans von heute Morgen, ohne Unterhose. Ich kettete Bob draußen auf dem Hinterhof an die lange Leine, und Morelli und ich lehnten uns an den Küchentresen und aßen die mitgebrachte Pizza.
    »Ein komischer Tag war das heute«, sagte ich.
    »Ja, aber jetzt ist der Spuk vorbei, und Dickie sind wir los.«
    Morelli nahm sich das nächste Stück Pizza. »Warum hast du ihn damals bloß geheiratet?«
    »Vorher, als wir noch nicht verheiratet waren, war er hinreißend charmant. Wahrscheinlich machte er damals schon mit anderen Frauen rum, aber das habe ich nicht gemerkt. Mich hat sein Juradiplom beeindruckt. Ich dachte, das zeugt von Intelligenz und Ehrgeiz. Meine Eltern waren begeistert von ihm. Sie waren ganz außer sich vor Freude, dass ich nicht dich zum Ehemann erkoren hatte.«
    »Das waren meine wilden Jahre. Da musste ich mir noch die Hörner abstoßen.«
    »Verglichen mit dir wirkte Dickie wie ein Heiliger.«
    Bob kratzte an der Tür. Wir ließen ihn ins Haus und gaben ihm sein Hundefressen und ein paar Stücke Pizza.
    »Was wird jetzt aus Dickie?«, fragte ich Morelli.
    »Der Witz ist, dass Dickie am Ende noch als reicher Mann aus der Sache hervorgehen könnte. Man kann ihm alles Mögliche vorwerfen, dass er dumm ist und dass er es auf die krumme Tour versucht hat.
    Aber eine wirkliche Straftat hat er wohl nicht begangen.«
    »Und der Verkauf der Drogen?«
    »Auf der Polizeiwache heißt es, die Bücher wären sauber. Jeder weiß, dass die Firma Dreck am Stecken hat, aber bisher konnte ihm keiner was nachweisen. Jetzt, wo Petiak, Smullen und Gorvich tot sind, bleibt er als Alleinerbe übrig und bekommt wahrscheinlich die vierzig Millionen und die Immobilien. Zumindest darf er seinen Anteil behalten. Das ist die schlechte Nachricht. Das Gute ist, dass Joyce ihm auf dem Schrottplatz eine Abfuhr erteilt hat, die sich gewaschen hat. Jedenfalls kriegt sie keinen Cent von dem Geld ab.«
    »Wie gemein, dass Dickie die ganze Kohle bekommt. Das gehört sich einfach nicht.«
    »Die Gerechtigkeit wird obsiegen«, sagte Morelli. »Noch hat Dickie das Geld nicht.«
    Ich verfütterte das letzte Stück Pizza an Bob. »Ich bin satt. Ich möchte jetzt duschen und dann endlich mal frische Klamotten anziehen.« Morelli schloss den Hintereingang ab und nahm den Wäschekorb untern Arm. »Ich habe eine bessere Idee. Wir ziehen uns aus und duschen dann beide zusammen.« Er sah sich die ordentlich gefalteten Kleider in dem Wäschekorb an. »Obwohl ich eigentlich scharf auf meine frische Unterwäsche bin. Deine Mutter hat alles gebügelt. Sogar meine Boxershorts haben eine Bügelfalte.«
    Irgendwo zwischen den Boxershorts lag auch mein knapper, schwarzer Slip, auf dem Rangers Name eingestickt war; Morelli wäre explodiert wie die Toasterbombe, wenn er den gefunden hätte.
    »Die kannst du morgen auch noch anziehen«, sagte ich. »Heute Abend lieber Klamotten aus und zusammen duschen.«

Die Originalausgabe erschien 2007 unter dem Titel
»Lean Mean Thirteen« bei St. Martin’s Press, NewYork
    Verlagsgruppe Random House FSC-DEU-0100
Das FSC-zertifzierte Papier
München Super
für dieses Buch
liefert Arctic Paper Mochenwangen GmbH.
    1. Auflage
Taschenbuchausgabe Oktober 2010
Copyright © der Originalausgabe 2007 by Evanovich, Inc.
All rights reserved.
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2009
by Wilhelm Goldmann Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur,
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