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Ein echter Schatz

Ein echter Schatz

Titel: Ein echter Schatz
Autoren: Janet Evanovich
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anschließend auf die Rückbank gestellt, die Uhr daneben. Zu Hause hatte ich die Tüten in die Küche getragen. Hatte ich die Uhr etwa hinten auf dem Sitz liegenlassen? Jedenfalls konnte ich mich nicht daran erinnern, dass ich die Uhr in meine Wohnung gebracht hatte.
    »Du siehst blass aus«, sagte Morelli. »Als wäre dein Kopf überhaupt nicht durchblutet. Du wirst mir doch nicht ohnmächtig, oder?«
    »Ich glaube, ich habe die Uhr im Auto liegenlassen.«
    »Welches Auto?«
    »Den Crown Vic.«
    »Und wo steht der jetzt?«
    »Weiß ich nicht. Er hat auf der Route 206 schlappgemacht, und Ranger hat einen seiner Männer damit beauftragt, sich darum zu kümmern.«
    Dickie nahm den Eisbeutel von seinem Gesicht. »Hast du Tante Tootsies Uhr etwa verloren?«
    »Das Geld gehört sowieso nicht dir«, sagte Morelli zu Dickie. »Es ist Drogengeld. Es gehört dem Staat. Es wird beschlagnahmt.«
    Ich rief Ranger an und fragte nach dem Crown Vic. Drei Minuten später rief er zurück.
    »Binkie hat ihn zum Autofriedhof abschleppen lassen«, sagte Ranger.
    »Zu welchem?«
    »Rosolli, in einer Seitenstraße der Stark.«
    »Wie geht es Tank?«
    »Wieder ganz gut. Er ist heute Morgen aus dem Krankenhaus entlassen worden. Gibt es was, das ich wissen müsste?«
    »Ja, aber es ist zu kompliziert am Telefon. Ich komme später vorbei. Hast du Rex etwas zum Frühstück gegeben und seinen Wassertank nachgefüllt?«
    »Das gehört zu Ellas Aufgaben.«
    Ich legte auf. »Er ist bei Rosolli.«
    Dickie sah mich vorwurfsvoll an. »Dem Schrottplatz? Meine Güte. Die pressen die Autos zusammen zu kleinen handlichen Paketen.«
    »Ich lasse den Wagen beschlagnahmen«, sagte Morelli. »Die Polizei schickt jemanden hin, der nach dem Auto suchen soll.«
    »Und ich?«, fragte Dickie. »Soll ich hierbleiben?«
    »Für dich hat sich nichts verändert«, sagte Morelli. »Solange ich keine anderen Befehle habe, bleibst du in Schutzhaft.«
    »Bring mir deinen Wäschekorb«, sagte ich zu Morelli. »Ich brauche frische Kleider. Ich fange allmählich an zu vermodern.«

18
    Grandma Mazur hielt Blackie auf dem Arm, als sie uns die Tür öffnete.
    »Was hast du denn mit Blackie vor?«, fragte ich sie.
    »Ich suche noch einen passenden Platz, wo ich ihn hinstellen kann. Ich möchte, dass es ganz natürlich aussieht.«
    Klingt unhöflich, aber Blackie hätte eher in Frankensteins Laboratorium gehört, das wäre eine natürliche Umgebung für ihn gewesen.
    »Ich bringe Morellis Wäsche. Ich würde sie gerne hier in die Waschmaschine stecken, aber ich muss gleich wieder los«, sagte ich zu Grandma.
    »Blackie und ich kümmern uns schon darum. Wir haben sowieso nichts Besseres zu tun.«
    Ich überließ Grandma die Wäsche und lief zurück zu Morellis SUV. Vielleicht hatte Lula ja recht, und ich tat wirklich zu wenig für Morelli. Ich würde mir keinen Zacken aus der Krone brechen, wenn ich heute mal Hausputz bei ihm machte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis mein Leben wieder in normalen Bahnen verlief, obwohl ich allmählich glaube, dass normale Bahnen bei mir eher schiefe Bahnen waren. Die Polizei würde das Auto schon finden, die Uhr und das Geld auch. Sie würde Petiak aufspüren und ihn einsperren. Nur was mit Dickie passieren würde, das war noch unklar.
    Morellis Haus war nur wenige hundert Meter vom Haus meiner Eltern entfernt. Ich fuhr zwei Straßen weiter, als ich plötzlich seitlich von einem Hummer gerammt wurde, der aus einer Querstraße hinter einer Häuserzeile hervorschoss. Durch den Aufprall wurde mein SUV gegen einen geparkten Wagen gedrückt. Mir blieb die Luft weg. Noch bevor ich wieder zur Besinnung kam, wurde die Fahrertür aufgerissen, und ich wurde hinterm Steuerrad hervorgezerrt. Es war Dave, der mit der gebrochenen Nase, dem Verband am kleinen Finger und einem Stützband um ein Knie.
    »Ha!«, sagte Dave und drückte mir den Lauf einer Pistole zwischen die Rippen. »Haben wir uns doch gleich gedacht, dass du zu deiner Mutter willst. Wir haben dich schon erwartet.«
    Ich kannte den Ort aus Dickies Beschreibung. Doppelgarage, fensterlos, große verrußte Stellen an der Wand, wo Petiak ihm den Flammenwerfer vorgeführt hatte.
    »Lernen wir uns endlich mal kennen«, sagte Petiak. »Ich hoffe, Sie haben den Schlüssel dabei.«
    »Also, um es gleich klarzustellen: Ich habe den Schlüssel nicht.«
    »Das ist die falsche Antwort. Die will ich nicht hören. Sonst werde ich sauer.«
    »Ja, ja. Ich habe den Schlüssel nicht, aber ich weiß, wo der
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