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Ein echter Schatz

Ein echter Schatz

Titel: Ein echter Schatz
Autoren: Janet Evanovich
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Geld rangekommen bin, nur für ein paar Tage. Ich fahre zu dem Wohnhaus, aber alles ist voll. Keine freie Wohnung. Alle Wohnungen sind belegt. Dann fahre ich zu dem Lagerhaus, und da, auf dem Parkplatz, sehe ich Gorvich, der sich gerade mit Eddie Aurelio unterhält. Zwei Privatsöldner von Aurelio stehen neben seinem Lincoln und halten Wache. Ich komme mir vor wie in
Der Pate
. Ich kenne mich in der Drogenszene von Trenton nicht gut aus, aber ich weiß, dass Aurelio ein ziemlich hohes Tier in der Drogenmafia ist.
    Ich fahre also an dem Lagerhaus vorbei, auf die Route One und immer weiter bis Princeton. Vor einem Starbucks halte ich an und versuche, bei einem Latte ein bisschen zur Ruhe zu kommen. Ich wusste nicht mehr ein noch aus, es war aussichtslos, an mein Geld zu kommen. Ich rief die Polizei an, erzählte denen von Gorvich und Aurelio und von Gorvichs Mandantenliste und dass Smullen und Petiak sich um Zabar, den Wirtschaftsprüfer, »kümmern« wollten. Dann sagte ich noch, ich würde gegen sie alle aussagen, aber dafür müssten sie mich an einem sicheren Ort verstecken. Und der Einzige, dem ich vertrauen würde, wäre Morelli. So bin ich hier gelandet.«
    »Warum ausgerechnet Morelli?«
    »Weil du den Schlüssel hast«, sagte Morelli zu mir. »Er wusste, dass wir zusammen sind und uns oft sehen. Und er hatte gehofft, durch Zufall die entscheidenden Informationen bei mir aufzuschnappen. Die ganze Zeit hat er hier gehockt und auf eine Gelegenheit gewartet, wieder in den Be sitz des Schlüssels zu kommen. Ihm war allerdings nicht klar, dass Petiak deine Wohnung überwachen ließ, bloß aus einem ganz anderen Grund.«
    »Petiak macht gerade Hausputz«, sagte Dickie. »Er will jeden beiseiteräumen, der eine Bedrohung für ihn sein könnte. Jedenfalls stellt er es so dar. Nachdem ich ihn jetzt ungewollt etwas näher kennenlernen durfte, ziemlich gruselig, habe ich den Eindruck, dass er völlig durchgedreht ist. Stephanie ist auf seinem Radarschirm aufgetaucht, und er wollte sich einfach einen Spaß daraus machen, sie mit seinem Flammenwerfer zu erschrecken.«
    »Dazu hast du ihm allen Grund gegeben«, warf Morelli ihm vor.
    »Er hat mich geschlagen! Erst greift mich dieser RangeMan-Gorilla in der Wohnung an, und dann werde ich beim Verlassen des Hauses auch noch entführt. Echt traumatisch war das! Man hat mir Handschellen angelegt, und ich wurde auf den Boden des Autos gestoßen, so dass ich nichts sehen konnte. Und als sie mich später aus dem Auto zerrten, wusste ich immer noch nicht, wo wir waren. Ich weiß nur, dass es eine Doppelgarage war. Keine Fenster, keine anderen Autos. Nur das Licht von einem Garagentoröffner.
    Petiak war da, mit seinen gespenstischen Augen, sagte aber keinen Ton. Ich hatte die Hände immer noch auf dem Rücken gefesselt, und er schlug mich ins Gesicht, einfach so. Zack! »Was soll das?«, frage ich ihn. »Nur so«, meint er. »Um dir zu zeigen, dass ich es ernst meine.« Dann fragt er mich, wo die vierzig Millionen seien, und ich sage ihm, ich wüsste es nicht. Er schlägt mich noch mal, diesmal allerdings nicht ins Gesicht, und ich komme zu dem Schluss, dass es besser ist, wenn ich ihm sage, was er hören will.«
    »Du hast ihm gesagt, Stephanie hätte den Schlüssel.«
    »Ich sage doch, er hat mich geschlagen!«
    Ich sah, wie Morellis Miene sich verdunkelte, und der Luftdruck im Raum stieg an. Ich trat zwischen Morelli und Dickie und legte eine Hand auf Morellis Brust.
    »Du willst ihn doch nicht etwa umbringen«, sagte ich zu Morelli.
    »Geh mir aus dem Weg.«
    »Mach es nicht noch komplizierter, als es schon ist. Wir brauchen ihn vielleicht noch. Und wenn du ihn umbringst, müsstest du vor einem Untersuchungsausschuss Rede und Antwort stehen.«
    »Ich kapier das nicht«, sagte Dickie zu Morelli. »Warum das Theater?
    Er wollte sie auch schon vorher töten, bevor ich das gesagt habe. Zweimal kann er sie nicht töten. Ihr beide seid mir vielleicht ein Pärchen. Wohl Probleme mit Stressbewältigung, was? Ich kann nur hoffen, dass ihr nicht vorhabt, euch zu vermehren. Ein Kind mit Stephanies Haaren wäre sowieso eine Beleidigung fürs Auge.«
    Ich wandte mich an Dickie. »Was ist mit meinen Haaren?«
    »Sie sind einfach immer ein Chaos. Frag doch mal Joyce, ob sie dir nicht hilft. Joyce hat tolles Haar. Wenn du Joyce nur ein bisschen ähnlicher wärst, hätte es zwischen uns vielleicht geklappt.«
    Danach ging alles sehr schnell. Als Morelli mich von Dickie losriss, blutete seine
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