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Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Dämon macht noch keinen Sommer
Autoren: Robert Asprin
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Hausbesitzer ist auch dabei.«
    »Der Hausbesitzer?« wiederholte Aahz mit hohler Stimme.
    »Siehst du, wie sehr sich alles gebessert hat?« stichelte ich und feixte angewidert. »Und dabei ist es noch nicht einmal Mittag.«
    »Soll ich sie abwimmeln, Boss?« schlug Guido vor.
    »Ich glaube, du solltest sie lieber empfangen«, riet Nunzio. »Sie scheinen irgendwie böse zu sein. Es geht darum, dass wir angeblich irgendwelche Flüchtlinge beherbergen sollen.«
    Aahz und ich tauschten wissende Blicke aus, was nur zu natürlich war, da es nichts mehr zu sagen gab.
    Mit einem vagen Wink, der eher ein nervöses Zucken war, bedeutete ich Nunzio, die Besucher einzulassen.
    Wie erwartet, war es dieselbe Viererdelegation der Handelskammer von Tauf, die uns damals angeheuert hatte, um für den Bazar zu arbeiten, angeführt von unserem alten Gegner Hay-ner. Das letztemal, als wir mit ihm verhandelten, hatte er in der Klemme gesteckt, was wir auch rücksichtslos ausgenutzt hatten. Obwohl er in unsere Bedingungen eingewilligt hatte, hegte ich doch den Verdacht, dass es gegen seinen Täuflerstolz gegangen war, eine derart großzügige Vereinbarung zu treffen und dass er seitdem nur darauf gelauert hatte, es uns eines Tages heimzuzahlen. Dem Lächeln zufolge, das er zur Schau trug, als er in den Empfangsraum trat, war er wohl sehr zuversichtlich, dass dieser Tag nun endlich gekommen sei.
    »Aaaah, Meister Skeeve«, sagte er. »Wie nett von dir, uns auch ohne Voranmeldung sofort zu empfangen. Ich weiß, wie beschäftigt du bist, deshalb will ich auch gleich zur Sache kommen. Ich glaube, dass sich hier einige Individuen aufhalten, mit denen zu sprechen unserer Organisation ein a llerdringlichstes Anliegen ist. Wenn du vielleicht die Güte hättest, sie herbeirufen zu lassen, werden wir deine Zeit nicht länger in Anspruch nehmen.«
    »Einen Augenblick mal, Hay-ner«, warf Aahz ein, bevor ich etwas erwidern konnte. »Wieso glaubt ihr, dass die Leute, nach denen ihr sucht, hier bei uns sind?«
    »Weil sie vor weniger als einer Stunde gesehen wurden, wie sie euer Zelt betraten, und seitdem sind sie nicht wieder herausgekommen«, erwiderte das größte Mitglied von Hay-ners Unterstützungsmannschaft.
    Mir fiel auf, dass er, anders als Hay-ner, nicht lächelte. Genaugenommen sah er sogar regelrecht wütend aus.
    »Er muss die Leute meinen, die vorhin reinkamen«, warf Nunzio hilfsbereit ein. »Du weißt schon, Boss, die beiden Typen mit der Schnalle.«
    Aahz rollte in hilfloser Verzweiflung die Augen, und ausnahmsweise neigte ich dazu, ihm zuzustimmen.
    »Ähhh, Nunzio«, sagte ich und starrte zur Decke empor, »warum wartest du nicht mit Guido draußen, während wir uns um die Sache hier kümmern?«
    Die beiden Leibwächter trotteten hinaus, wobei Guido seinem Vetter einen derart finsteren Blick zuwarf, dass ich den Verdacht hegte, dass er mir mit einem allerstrengsten Anpfiff wohl zuvorkommen würde. Was Mitarbeiter angeht, die vor den Gegnern mehr ausplaudern, als sie sollen, ist das Syndikat ebenso unduldsam wie es Magiker sein können.
    »Nun, da wir festgestellt haben, dass wir alle wissen, von wem die Rede ist und dass diese Personen sich hier aufhalten«, meinte Hay-ner händereibend, »braucht ihr sie nur noch zu rufen, damit wir die Angelegenheit ein für allemal aus der Welt schaffen.«
    »Nicht so hastig«, warf ich ein. »Erstens hat keiner von uns beiden die Leute bisher gesehen, nach denen ihr sucht, weil sie zweitens gar nicht hier sind. Sie sind uns durch die Hintertür entwischt, bevor wir sie empfangen konnten.«
    »Irgendwie habe ich das Gefühl, dass euch unser Wort wahrscheinlich nicht so ganz genügen wird«, fügte Aahz hinzu, »also durchsucht das Haus so gründlich ihr wollt.«
    Das Lächeln des Täuflers wurde immer breiter, und ich bemerkte, wie mir plötzlich der kalte Schweiß auf die Stirn trat.
    »Das wird nicht nötig sein. Seht mal, ob ich euch glaube oder nicht, ist nicht weiter wichtig. Selbst wenn wir eine Hausdurchsuchung durchführen würden, bin ich überzeugt davon, dass ihr besser Dinge verstecken könnt, als wir sie aufspüren können. Alles, was zählt, ist die Tatsache, dass wir festgestellt haben, dass sie hier hereingekommen sind, was euch zu den Verantwortlichen macht.«
    Ich wusste zwar nicht so recht, was hier genau gespielt wurde, aber ich war mir ganz sicher, dass es mir immer weniger gefiel.
    »Einen Augenblick mal, Hay-ner«, fing ich an. »Was soll das heißen, dass wir die
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