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Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Dämon macht noch keinen Sommer
Autoren: Robert Asprin
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voll Nägeln. »Ich werde diese Tür ein für allemal schließen, bevor wieder irgendwas passiert. Aber weißt du was? Ich werde versuchen, leise zu hämmern.«
    Wenn Sie daraus schließen, dass wir uns wieder in unserem Heim in Tauf befanden, dann haben Sie völlig recht. Nach einigen langen, anstrengenden Gesprächen mit den Einwohnern von Blut und nach einem herzlichen Abschied von Vilhelm und Pepe war unsere ganze Mannschaft, die drei Gefangenen eingeschlossen, zum Schloss zurückgekehrt und hatte ohne weitere Vorkommnisse die Tür durchschritten.
    Ich hatte gehofft, ein paar Augenblicke mit Luanna allein sein zu können, doch das einzige, was ich nach mehreren Anläufen schließlich zustande gebracht hatte, war dieses Gespräch im Empfangsraum unter den wachsamen Blicken von Aahz und Matt.
    Matt hatte sich übrigens als durch und durch unangenehmer Typ mit Spitznase, Akne, fliehender Stirn und den Anfängen eines Bierbauchs entpuppt. Mir wollte einfach nicht einleuchten, was Luanna an ihm finden mochte.
    »Aber das war doch, als du noch glaubtest, er stecke in der Klemme«, setzte ich das Gespräch fort. »Aahz und ich haben bereits zugesagt, ihn und Vic zu verteidigen, wenn sie vor die Handelskammer zitiert werden. Es ist überhaupt nicht nötig, dass du auch noch für ihn einstehst.«
    »Ich verstehe dich nicht, Skeeve«, meinte Luanna kopfschüttelnd. »Wenn ich Matt schon nicht verlassen wollte, als es ihm schlecht ging, warum sollte ich es dann jetzt tun, da alles danach aussieht, als würden sich die Dinge endlich wieder zum Besseren wenden? Ich weiß ja, dass du ihn nicht magst, aber zu mir war er bisher immer gut ... und ich bin ihm immer noch einiges schuldig, weil er mich von dem Bauernhof weggeholt hat.«
    »Aber wir machen dir doch ein gutes Angebot«, versuchte ich es einmal mehr voller Verzweiflung. »Du kannst hier bleiben und für Aahz und mich arbeiten, und wenn du daran Interesse haben solltest, könnten wir dir sogar etwas echte Magik beibringen, damit du es nicht nötig hast ...«
    Sie bremste mich, indem sie mir einfach die Hand auf den Mund legte.
    »Ich weiß ja, dass es ein gutes Angebot ist, Skeeve, und es ist lieb von dir, es überhaupt auszusprechen. Aber vorläufig bin ich damit zufrieden, bei Matt zu bleiben. Vielleicht nehme ich es irgendwann in ferner Zukunft ja mal an, wenn ich dir im Gegenzug ein bisschen mehr bieten kann ... sofern dein Angebot dann noch bestehen sollte.«
    »Na schön«, seufzte ich. »Wenn du das wirklich willst ...«
    »He! Nimm's nicht so schwer, Kumpel!« lachte Matt und schlug mir mit der Hand auf die Schulter. »Manchmal gewinnt man, und manchmal verliert man eben. Diesmal hast du eben verloren. Kein Grund zur miesen Laune. Vielleicht hast du ja bei der nächsten mehr Glück. Wir sind doch beide Männer von Welt und wissen, dass eine Schnalle wie die andere ist.«
    »Matt, Kumpel«, sagte ich durch zusammengepresste Zähne hindurch, »nimm die Hand von meiner Schulter, sonst fehlt ihr nämlich gleich ein Körper!«
    Wie gesagt, schon auf unserer kurzen Reise aus der Dimension Vorhölle zurück nach Hause war ich von Matt derart angewidert gewesen, dass ich mir nicht einmal mehr die Mühe machte, höflich zu sein oder meine Abneigung gegen ihn zu verbergen. Er ging mir mehr auf die Nerven als jeder, der mir bisher in meinem Leben begegnet war. Wenn dieser Kerl ein erfolgreicher Trickbetrüger war, der das Vertrauen wildfremder Kunden gewinnen konnte, dann war ich eine Maikönigin!
    »Matt macht doch nur Spaß«, sagte Luanna besänftigend und stellte sich zwischen uns.
    »Ich aber nicht!« fauchte ich. »Vergiss nicht - wenn dir dieser Dreckskerl mal zum Hals heraushängen sollte, bist du hier jederzeit willkommen.«
    »Och, ich glaube, wir werden noch ein ganzes Weilchen zusammenhängen«, meinte Matt höhnischgeifernd und klopfte Luanna leicht aufs Hinterteil. »Wenn ihr großen Nummern euch für uns einsetzt, sollten wir diese Betrugsanklage eigentlich abwimmeln können ... und selbst wenn wir verlieren - wen stört's? Dann muss ich ihnen lediglich ihre schäbigen zwanzig Goldstücke zurückzahlen.«
    Aahz Hämmern hörte abrupt auf ... vielleicht war es aber auch mein Herz.
    Ich versuchte vergebens, mir einzureden, dass ich ihn nicht richtig verstanden hatte.
    »Zwanzig Goldstücke?« fragte ich schleppend.
    »Klar. Hier im Bazar haben sie uns viel schneller erwischt, als ich erwartet hatte. Nicht mal für meine Maßstäbe war das hier ein fetter
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