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Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Dämon macht noch keinen Sommer
Autoren: Robert Asprin
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aus?«
    »Wir müssen sie verfolgen.« Ich seufzte.
    »Das stimmt nur zur Hälfte«, korrigierte mich Aahz. »Ich muss sie verfolgen. Partner oder nicht, hierbei geht es um eine völlig neue Dimension, und das ist für jemanden mit deinem gegenwärtigen magischen Können viel zu gefährlich.«
    »Mit meinem Können? Was ist denn mit dir? Du hast doch überhaupt keine Kräfte mehr! Wenn es für mich schon zu gefährlich ist, was soll dich denn dann noch schützen?«
    »Meine Erfahrung«, erklärte er großspurig. »Ich bin so was gewohnt und du nicht. Ende der Diskussion.«
    »Nichts da, >Ende der Diskussion    »Das ist ganz leicht«, grinste Aahz. »Guck mal, wer da hinten in der Ecke steht!«
    Ich drehte mich zu der Ecke um, in die er zeigte - und danach fehlt mir für eine ganze Weile jede Erinnerung.
     

3
Zuverlässige Informationen sind eine unabdingbare Voraussetzung für das Gelingen eines Unternehmens.
C. Columbus
     
    »He! Heißer Fratz! Wach auf! Bist du in Ordnung?«
    Wenn ich eine andere Art von Leben führen würde, wären diese Worte von einer üppigen Vision weiblicher Schönheit geäußert worden. Doch so war es Massha, die sie aussprach.
    Diese Äußerung war das erste, was durch den Nebel in mein Bewusstsein drang, als ich versuchte, wieder zu mir zu kommen. Ich bin morgens nie der Fröhlichste, selbst dann nicht, wenn ich aus freien Stücken in aller Ruhe aufwachen kann. Wenn mich jemand aber dazu zwingt, wach zu werden, dann kann ich dafür garantieren, dass meine Laune nicht die beste sein wird.
    Doch so benommen ich auch war, an der Tatsache, dass Massha mich gerade wachrüttelte, gab es keinen Zweifel. Selbst mit unscharfem Blick waren ihre Formen unverkennbar. Stellen Sie sich mal, wenn Ihnen danach sein sollte, die größte, fetteste Frau vor, die Ihnen jemals begegnet ist. Wenn Sie nun dieses Bild in sämtliche Richtungen um fünfzig Prozent ausdehnen, obendrauf grellorangefarbenes Haar, falsche Wimpern und purpurnen Lippenstift geben und dazu einen Handkarren voll schrillbunter Juwelen und Schmuckstücke ... verstehen Sie, was ich meine? Massha könnte ich selbst in finsterster Nacht auf eine Meile Entfernung noch erkennen - und zwar mit verbundenen Augen.
    »Natürlich bin ich in Ordnung, Lehrling! « fauchte ich. »Hast du nicht irgendwelche Lektionen, die du durcharbeiten musst, oder so?«
    »Bist du sicher? « hakte sie gnadenlos nach.
    »Ja, ich bin sicher. Warum fragst du? Kann man denn nicht mal in Ruhe ein Nickerchen machen, ohne gleich deswegen angemacht zu werden?«
    »Es ist ja nur, dass du normalerweise deine Nickerchen nicht gerade mitten auf dem Fußboden des Empfangsraums machst.«
    Das erregte schließlich meine Aufmerksamkeit, und ich zwang mich dazu, wieder klar zu sehen. Sie hatte recht! Aus irgendeinem Grund lag ich der Länge nach auf dem Fußboden. Was um alles in der Welt hatte mich denn dazu bringen können ...
    Da fiel mir alles wieder ein! Aahz! Die Expedition in die neue Dimension! Ich schoss kerzengerade hoch - und bereute es sofort. Ein stechender Kopfschmerz attackierte mich mit der Intensität eines Eispickels, und mein Magen schlug einen Purzelbaum, um mit der Anmut eines Klumpens zu lange gekochten Haferschleims rücklings aufzuschlagen.
    Massha hielt mich an den Schultern fest, als ich gerade wieder umkippen wollte.
    »Na, na, ganz ruhig, Große Nummer! Sieht mir ganz danach aus, als hätten du und ich unterschiedliche Vorstellungen davon, was >in Ordnung sein< heißt.«
    Ich ignorierte sie und befühlte vorsichtig meinen Hinterkopf, um eine große, empfindliche Wölbung hinter dem Ohr zu entdecken. Wenn ich noch etwaige Zweifel hinsichtlich dessen gehabt haben sollte, was geschehen war, so verflogen sie nunmehr gänzlich.
    »Dieser verdammte Perverse!« entfuhr es mir, und ich zuckte zusammen, als die Schallwelle meiner eigenen Stimme eine Woge des Schmerzes mit sich brachte. »Er muss mich bewusstlos geschlagen haben und abgehauen sein.«
    »Meinst du etwa Aahz? Den Dunklen, Grünen, Schuppigen persönlich? Das kapiere ich nicht. Warum sollte dir denn dein eigener Partner eine über die Rübe hauen?«
    »Damit er ohne mich durch die Tür kommt. Ich habe ihm sehr deutlich klargemacht, dass ich bei diesem Abenteuer nicht allein zurückgelassen werden will.«
    »Tür? Was für eine Tür?« fragte Massha stirnrunzelnd. »Ich weiß ja, dass ihr beiden so eure kleinen Geheimnisse habt, Chef, aber ich
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