Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Dämon dreht durch

Ein Dämon dreht durch

Titel: Ein Dämon dreht durch
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
genügend Ärger eingehandelt hatte, hielt ich es für unklug, die Tatsache zu ignorieren, daß mein Lehrling aufgebracht war.
    »Hör mal, können wir uns nicht ein paar Minuten Zeit nehmen und mal darüber sprechen, was dir wirklich zu schaffen macht?« lenkte ich ein. »Es wäre mir lieber, wenn wir uns nicht im Streit trennten.«
    Massha schürzte einige Augenblicke die Lippen, dann seufzte sie schwer.
    »Mir gefällt einfach der Gedanke nicht, daß du dir diese Mühe allein aufhalst, Skeeve. Ich weiß zwar, daß du mehr von Magik verstehst als ich, aber andererseits ist das hier auch eine der heimtückischsten aller bekannten Dimensionen. Es ist einfach nur so, daß ich mich besser fühlen würde, wenn du dabei Unterstützung hättest, auch wenn es nur durch eine Mechanikerin ist, wie ich es bin. Schließlich haben meine kleinen Spielzeuge uns in der Vergangenheit mehr als einmal aus der Patsche geholfen.«
    Damit meinte sie natürlich ihren Schmuck. Fast die gesamte Magik, über die Massha verfügte, fiel in den Bereich der Werkzeugkunde: magische Ringe, magische Anhänger, magische Nasenpfropfen, daher unter den Profis auch der Spitzname >Mechanikerin<. Andererseits war sie höflich genug, um die Tatsache nicht allzusehr zu betonen, daß ihre Spielzeuge oft sehr viel effizienter und zuverlässiger waren als meine eigene >natürliche< Magik.
    »Du hast recht, Massha, und ich hätte dich auch gern dabei. Aber man braucht dich bei der Auseinandersetzung mit Schierlingsfleck. Doch bevor du dir allzu viele Sorgen machst, solltest du dich vielleicht daran erinnern, daß ich in der Vergangenheit schon mit einigen ziemlich schweren Situationen zurechtgekommen bin.«
    »Das war aber auch nicht auf Perv, und außerdem hattest du meistens deinen Partner dabei, der sich ums Grobe kümmerte«, konterte sie patzig. »Du hast ja nicht einmal einen D-Hüpfer dabei.«
    »Den nehme ich Aahz schon wieder ab, wenn ich ihn erst einmal aufgespürt habe. Wenn ich Erfolg haben sollte, kommen wir zusammen zurück. Wenn nicht, dann wird er mir wohl den D-Hüpfer geben und ihn auf Klah einstellen, schon um mich loszuwerden.«
    ». und wenn du ihn überhaupt nirgendwo entdeckst?« Massha unterstrich die Frage, indem sie auf die Dämonenmassen auf der Straße zeigte. »Falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte - das hier ist nicht gerade der einfachste Ort, um jemanden aufzuspüren.«
    Als ich nun antwortete, war ich ausnahmsweise zuversichtlich.
    »Da mach dir mal keine Sorgen. Ich finde ihn schon. Was das angeht, habe ich noch einige Asse im Ärmel. Schwieriger wird es vielmehr, ihn dazu zu bringen, es sich anders zu überlegen.«
    »Na schön, kannst du dann deinem alten, müden Lehrling wenigstens noch einen letzten Gefallen tun?«
    Sie zog einen Ring von ihrem linken kleinen Finger und reichte ihn mir.
    »Trag den Ring«, sagte sie. »Wenn du bis Ende der Woche nicht wieder aufgetaucht bist, komme ich und suche dich. Mit dem Ding kann ich dich besser orten, sofern du immer noch in dieser Dimension sein solltest. Oder willst du etwa riskieren, hier festzusitzen?«
    Der Ring paßte ziemlich locker auf meinen rechten Daumen. Wäre er auch nur ein wenig größer gewesen, hätte ich ihn wohl als Armreif tragen müssen. Als ich ihn musterte, überkam mich ein plötzliches Mißtrauen.
    »Und was tut der Ring noch?«
    »Wie bitte?« erwiderte Massha mit soviel Unschuld, daß ich sofort wußte, daß ich im Recht war.
    »Du hast mich schon verstanden, Lehrling. Was tut er noch, außer einen Peilsender abzugeben?«
    »Na jaaa. Er überprüft tatsächlich noch deinen Herzschlag und alarmiert mich, sobald sich an deinem körperlichen Zustand etwas ändert, beispielsweise bei einer Verletzung. Wenn das geschehen sollte, schaue ich eben doch ein bißchen früher vorbei, um nachzusehen, was schiefgelaufen ist.«
    Das gefiel mir nicht besonders.
    »Aber was, wenn mein Herzschlag sich aus ganz gewöhnlichen Gründen verändert, etwa wenn ich mich einem schönen Mädchen nähere?«
    Damit handelte ich mir ein lüsternes Augenzwinkern ein.
    »In dem Fall, Supermax, will ich natürlich unbedingt dabeisein, um sie kennenzulernen. Wir können es doch schließlich nicht zulassen, daß du mit irgendeinem dahergelaufenen Mädchen anbändelst, oder?«
    Bevor ich mir eine treffende Antwort zurechtlegen konnte, verpaßte sie mir eine knochenzermalmende Umarmung.
    »Paß auf dich auf, Skeeve«, flüsterte sie in einem plötzlichen Gefühlsausbruch. »Ohne
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher