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Ein Dämon dreht durch

Ein Dämon dreht durch

Titel: Ein Dämon dreht durch
Autoren: Robert Asprin
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auf die Schultern gesetzt.
    »Soll das heißen, daß einer von diesen Schlägertypen dein Freund ist? Und daß du es auch noch zugibst? Und daß du versuchst, ihn zurückzuholen, nachdem er dich verlassen hat?«
    Nun konnte ich zwar nicht viel über die anderen Bewohner von Perv sagen, aber ich wußte doch immerhin, daß Aahz kein Schlägertyp war. Das ist eine Tatsache und keine eitle Spekulation. Ich kannte den Unterschied gut, weil ich ja schließlich zwei Schlägertypen für mich arbeiten hatte, Guido und Nunzio.
    Ich wollte gerade darauf hinweisen, als mir einfiel, daß ich nicht dazu verpflichtet war, Kalvin irgendwelche Erklärungen abzugeben. Schließlich war ich der Besitzer, und er war mein Diener.
    »Ich glaube eher, daß das eine Sache zwischen meinem Freund und mir ist«, sagte ich steif. »Wie ich es verstehe, besteht deine Aufgabe lediglich darin, mir auf jede erdenkliche Weise dabei zu helfen.«
    »Klar doch«, nickte der Djinn, dem meine Barschheit nichts auszumachen schien. »Geschäft ist Geschäft. Welche Dienste verlangst du also von einem von meiner Sorte?«
    »Es ist schon ziemlich einfach. Ich möchte, daß du mich zu meinem Freund bringst.«
    »Schön für dich. Und ich für meinen Teil hätte gern ein Pony und einen roten Wagen.« - Er sagte es so glatt daher, daß es einen Augenblick dauerte, bis ich es registrierte.
    »Wie bitte?«
    Kalvin zuckte die Schultern.
    »Ich sagte, >Ich hätte gern ein Pony und.. .<«
    »Ich weiß. Ich meine, ich habe schon gehört, was du gesagt hast«, unterbrach ich ihn, »ich verstehe es nur nicht so ganz. Willst du damit sagen, daß du mir nicht helfen wirst?«
    »Wirst?. Ich kann nicht. Zum einen scheinst du bisher nicht einmal dazu gekommen zu sein, mir mitzuteilen, wer dein Freund eigentlich ist.«
    »Oh, das ist einfach. Sein Name ist Aahz, und er ist ...«
    ». und zweitens liegt das nicht in meiner Macht. Tut mir leid.«
    Das ließ mich innehalten. Ich hatte mir noch nie die Mühe gemacht, darüber nachzudenken, wo wohl die Grenzen der Fähigkeiten eines Djinns liegen mochten.
    »Tut es nicht? Aber als ich dich rief, tat ich es in der Absicht, daß du mir eigentlich helfen solltest.«
    »... ja, soweit ich kann«, beendete er seine Ausführungen. »Leider hast du das Pech, daß das nicht sonderlich weit reicht. Wieviel hast du überhaupt für mich bezahlt?«
    »Einen Silberling ... Aber das war schon vor einer ganzen Weile.«
    »Einen Silberling? Nicht schlecht. Du mußt ganz gut feilschen können, um einen Täufler dazu zu kriegen, sich zu diesem Preis von einem registrierten Djinn zu trennen.«
    Ich erkannte das Kompliment mit einem Kopfnicken an, fühlte mich aber auch verpflichtet, ihm einiges zu erklären.
    »Damals befand er sich im Schockzustand. Er hatte gerade sein gesamtes Warenlager verloren.«
    »Na ja, sei bloß nicht zu stolz darauf«, fuhr der Djinn fort. »Du bist trotzdem übervorteilt worden. Ich würde jedenfalls keinen Silberling für meine Dienste bezahlen.«
    Die Sache klang immer beunruhigender. Meine angeblich so einfache Lösung für das anstehende Problem schien sich schneller zu verflüchtigen als ein Schneeball auf Tauf.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte ich. »Ich dachte immer, Djinns wären die große Nummer in Sachen Magik.«
    Kalvin schüttelte traurig den Kopf.
    »Das ist vor allem Bazargequatsche«, gestand er bedauernd. »Sicher, einige von den großen Jungs können ganze Berge bewegen, das ist ganz wörtlich gemeint. Aber das sind eben auch Spitzendjinns, und die kommen einen meistens teurer, als wenn man die Sache nichtmagisch erledigen ließe. Kleine Fische wie ich sind billiger, aber dafür können wir auch nicht so viel auf einmal.«
    »Es tut mir leid, Kalvin. Nichts von alledem leuchtet mir ein. Wenn Djinns tatsächlich weniger Macht besäßen als beispielsweise der durchschnittliche Mietmagiker, warum sollte man sie dann überhaupt kaufen?«
    Der Djinn machte eine grandiose Geste.
    »Wegen des geheimnisvollen Flairs ... als Statussymbol ... Hast du schon jemals von Djinger gehört?«
    »Nein. Wer ist das?«
    »Das ist die Dimension, aus der die Djinns und Djeanies kommen. Nun, es heißt, daß Djinger eines Tages mal bei katastrophal schlechter Kasse war.«
    Das klang ein wenig vertraut.
    »Eine Wirtschaftskrise? Wie auf Tauf?«
    Der Djinn schüttelte den Kopf.
    »Unterschlagung«, erwiderte er. »Das gesamte Controllerbüro der Dimension verschwand, und als wir schließlich jemanden fanden, der eine
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