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Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen
Autoren: Robert Asprin
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versuchte es wirklich. Das Team machte sich immer noch an Aahz zu schaffen, um Zeit zu schinden, doch ich hatte auch nicht den Anflug eines Plans. Schließlich kam der Schiedsrichter auf unser Durcheinander zugelaufen.
    »Wie geht's eurem Spieler?« fragte er.
    »Och ... er macht nur gerade 'ne Verschnaufpause«, meinte Badaxe lächelnd und versuchte, Aahz vor dem Schiedsrichter mit seinem eigenen Körper abzuschirmen.
    »Erzählt mir nicht so einen Mist!« knurrte der Jahk in dem gestreiften Kittel. »Ich hab schließlich Augen im Kopf. Er ist bewußtlos, nicht?«
    »Na ja, ein bißchen«, gab Gus zu.
    »Ein bißchen!« schnaubte der Schiedsrichter. »Wenn er spielunfähig ist und ihr keinen Ersatz für ihn habt, dann verliert ihr das Spiel.«
    »Wir sind bereit, auch mit einer geschrumpften Mannschaft weiterzuspielen«, schlug der Wasserspeier hastig vor.
    »Die Regeln verlangen, daß ihr fünf Spieler auf dem Feld haltet. Nicht mehr und auch nicht weniger«, erklärte der Aufsichtsbeamte kopfschüttelnd.
    »Na schön«, nickte Badaxe. »Dann behalten wir ihn bei uns auf dem Feld. Wir legen ihn an die Seite, wo ihm nichts zustoßen kann, und dann spielen wir als vierköpfige Mannschaft.«
    »Tut mir leid«, sagte der Schiedsrichter entschuldigend, »aber in diesem Zustand kann ich ihn nicht auf dem Feld lassen. Das hier ist zwar ein hartes Spiel, aber wir haben auch eine gewisse Fürsorgepflicht gegenüber den Spielern.«
    »Klar, vor allem dann, wenn ihr sie dazu einsetzen könnt, um uns aus dem Spiel zu drängen!« bellte Gus.
    Ich hatte erwartet, daß diese Beschimpfung den Schiedsrichter wütend machen würde, doch der schüttelte nur traurig den Kopf.
    »Ihr versteht mich nicht«, widersprach er. »Ich will eure Mannschaft doch gar nicht disqualifizieren. Ihr habt ein hartes Spiel gespielt und habt verdient, es zu Ende zu führen. Ich hasse es, ein Spiel wegen Regelverstoß abzubrechen ... erst recht bei einem Gleichstand. Trotzdem, Regeln sind eben Regeln, und wenn ihr keine volle Spielmannschaf t aufbieten könnt, dann war es das wohl. Ich wünschte nur, ihr hättet irgendeinen Ersatz.«
    »Wir haben auch einen!« platzte ich heraus.
    »Haben wir?« fragte Gus blinzelnd.
    »Wo denn?« wollte der Schiedsrichter stirnrunzelnd wissen.
    »Dort drüben!« erklärte ich und zeigte auf die Ränge.
    Tanda schwebte noch immer gut sichtbar vor Ganzfix.
    »Der gefangene Dämon?« fragte der Beamte keuchend.
    »Für was hältst du uns eigentlich? Für Muppets?« schnaubte Gus, der sich von seinem Erstaunen schnell erholte.
    »Muppets? Was sind denn ... ich glaube nicht ...« stammelte der Schiedsrichter.
    »Brauchst du auch nicht«, lächelte ich. »Bring nur den Magiker von Ta-hoe her, dann bin ich sicher, daß wir zu einem Ergebnis kommen.«
    »Aber ... na gut.«
    Der Beamte trabte zu den Rängen, während der Rest der Mannschaft sich um mich scharte.
    »Du willst eine Frau in die Mannschaft aufnehmen?« wollte Badaxe fordernd wissen.
    »Laß es mich erklären«, versuchte ich ihn zu beschwichtigen. »Erstens einmal ist Tanda keine ...«
    »Sie ist eigentlich keine Frau«, sprang Chumly für mich ein. »Sie ist meine Schwester. Und wenn es um Keilereien geht, dann steckt sie selbst mich noch in die Tasche.«
    »Ist sie nicht? Ich meine, ist sie?« stammelte Badaxe nervös. »Ich meine, das tut sie?«
    »Darauf kannst du deine süße Axt verwetten«, grinste Gus.
    »Gliep«, sagte mein Drachen, entschlossen, ebenfalls seinen Senf dazuzugeben.
    »Wenn ihr alle fertig seid«, sagte ich gereizt, »dann würde ich gerne meine Erklärung beenden. Was ich sagen wollte war, daß Tanda gar nicht mitspielen wird.«
    Verblüfftes Schweigen, während die Mannschaft versuchte, meine Worte zu verdauen.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Gus schließlich. »Wenn sie nicht mitspielen soll, was soll dann ...«
    »Wenn sie erst einmal wieder aufgewacht und hier ist, schnappen wir sie und die Trophäe und hauen ab nach Klah«, erklärte ich. »Der Schiedsrichter beschert uns den großen Preis ja sogar auf dem Präsentierteller.«
    »Aber was ist denn dann mit dem Spiel?« fragte Badaxe mit gefurchter Stirn.
    Ich schloß die Augen und begriff plötzlich für einen Moment, wie sich Aahz fühlen muß, wenn er mit mir zu tun hat.
    »Ich will es ganz langsam erklären«, sagte ich vorsichtig. »Der Grund, weshalb wir überhaupt an diesem Spiel teilnehmen, ist der, daß wir Tanda befreien und die Trophäe an uns bringen wollen. In ein paar
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