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Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen
Autoren: Robert Asprin
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haben!«
    »Den beschafft uns Skeeve schon, wenn es soweit ist!« protestierte Tanda und nahm mich in Schutz. »Er kommt immer gerade noch rechtzeitig, wenn wir ihn brauchen. Du bist einfach nur noch nie mit ihm in eine Schlacht gezogen.«
    »Ich kann mich jedenfalls getrost dafür verbürgen, meine ich«, knurrte Chumly und kam humpelnd auf uns zu, »daß es sicherer ist, ihm zu folgen, als sich vor ihm aufzuhalten.«
    »Es tut mir leid, Chumly«, warf ich reumütig ein. »Es ist doch nur, daß Gliep ...«
    »Ich weiß, ich weiß«, unterbrach mich der Troll. »>Unter Beschüß die Nerven verloren< ... vergiß nicht, daß ich dir ursprünglich diese Entschuldigung verschafft habe. Er scheint sich jedenfalls wunderbar davon erholt zu haben.«
    »Ich störe euch ja höchst ungern«, unterbrach uns Gus, »aber war das nicht unser Signal?«
    Ich folgte seinem Blick zur Feldmarkierung. Dort wedelte Griffin gerade heftig mit den Armen. Als er feststellte, daß ich ihn bemerkt hatte, kreuzte er die Finger beider Hände, und die Unterarme vor dem Kopf. Das war das Signal.
    »Also gut«, verkündete ich. »Jetzt ist Schluß mit dem Vergnügen. Die Nachrichten sind überbracht worden. Weiß jeder noch, was er zu tun hat?«
    Geschlossen nickte das Team, ein begieriges Grinsen auf den Gesichtern. Ich weiß nicht, weshalb sie so fröhlich waren. Wenn auch nur eine Etappe unseres Plans fehlschlagen sollte, wären einige von uns, wenn nicht gar alle, im Eimer.
    »Tanda und Chumly sind eine Mannschaft. Badaxe, du bleibst bei Gus. Der ist deine Rückfahrkarte«, wiederholte ich unnötigerweise.
    »Wir wissen, was wir zu tun haben«, nickte der General.
    »Dann tut es auch!« schrie ich und wirbelte Gliep in Position.
    Diesmal stürzten wir uns nicht auf den Ballträger, als der Ball in Sicht kam. Statt dessen jagte unsere gesamte Mannschaft zu unserer Toröffnung, wo sie sich zusammenballte.
    Unsere Gegner zögerten und blickten sich an. Wir hatten mehr als Dreiviertel ihrer Reserve ausgeschaltet, was sie Vorsicht gelehrt hatte, und nun trug diese Lektion erste Früchte. Niemand schien erpicht darauf zu sein, den Ball in unsere Formation tragen zu müssen. Sie wußten nicht genau, was wir vorhatten, aber auf jeden Fall wollten sie nichts damit zu tun haben.
    Schließlich drehte sich der Bauträger, ein Ta-hoer um und warf den Ball seinem Reiter zu, weil er sich anscheinend dachte, daß der Käfer wohl noch die besten Chancen hätte, bis an die Torlinie vorzustoßen. Darauf hatte ich gewartet.
    Mit meinem Geist holte ich den Ball heran, doch nicht zu mir, sondern zu Badaxe. Der löste mit einer geschmeidigen Bewegung die Axt von seinem Gürtel und schlug auf das Geschoß ein. Ich hatte Badaxe noch nie zuvor seine Axt benutzen sehen, und ich muß sagen, ich war beeindruckt. Waffe und Ball trafen aufeinander, und die Waffe siegte. Der Ball fiel in zwei Hälften zu Boden, während die Axt zu ihrem Ruheplatz am Gürtel des Generals zurückkehrte.
    Die Menge war aufgesprungen und schrie unverständliches Zeug. Wenn ihnen das schon nicht gefiel, so regten sie sich über unseren nächsten Schritt jedenfalls nicht weiter auf.
    »Alles aufsitzen!« schrie ich.
    Auf dieses Stichwort hin sprang Tanda auf Chumlys Rücken, während Badaxe dasselbe bei Gus tat. Ich levitierte die Ballhälften zu den beiden Zweiergespannen und verhängte einen schnellen Tarnungszauber.
    Nun sahen unsere Gegner drei Abbilder von mir, der ich auf drei Abbildern von Gliep saß. Jedes meiner Abbilder war stolzer Besitzer einer Ballhälfte.
    Nun werden mathematisch denkende Leser möglicherweise darauf kommen, daß dies als Gesamtsumme drei Hälften ergab. Sehr schön. Zu unserem Glück waren die Jahks in Mathe nicht eben große Leuchten. Bleibt allerdings die Frage, woher die dritte Hälfte stammt.
    Sie werden doch wohl nicht glauben, daß ich die ganze Zeit untätig danebengestanden und zugesehen hätte, oder? Während meine Kameraden aufsaßen, nutzte ich die allgemeine Verwirrung, um einen weiteren Levitations-und-Tarnungs-Zauber durchzuführen. Das Ergebnis war, daß die Trophäe nun vor mir auf Glieps Rücken ruhte, als Ballhälfte getarnt. Es war die gleiche Nummer, die ich bereits in Veygus abzogen hatte, nur daß ich diesmal mein Hemd um die Statue legte.
    »Chumly!« rief ich. »Fang mit deinem Zauber an!«
    »Erledigt!« rief er mir winkend zu.
    »Wir treffen uns in Klah wieder!« rief ich.
    »Und jetzt ran an die Buletten!«
    Meine Kameraden machten sich in
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