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Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen
Autoren: Robert Asprin
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entgegengesetzte Richtungen auf den Weg und steuerten gleichzeitig beide gegnerischen Tore an. Ich wartete einige Schläge ab, bis sie die Gegner hinreichend abgelenkt hatten, dann steuerte ich mein Ziel an: Gliep und ich wollten zu Aahz.
    Bei aller Bescheidenheit: Mein Plan funktionierte brillant. Das plötzliche Erscheinen der Täufler inmitten der Menge versetzte die Jahks in einen Zustand der Panik. Die Armbrustmänner waren viel zu sehr damit beschäftigt, auf diese neuen Eindringlinge zu zielen, um sich um mich zu kümmern. Na ja ... wenigstens die meisten von ihnen. Ein oder zwei Bolzen zischten an mir vorbei, aber die waren schlecht gezielt. Aus irgendeinem Grund schienen die Geschöpfe, die da auf mich schössen, ein wenig durcheinander zu sein.
    Ich entdeckte Ganzfix, der auf seinem Sitzplatz stand und mit den Armen wedelte. Beeindruckende Sätze wie »Fort mit dir Satanas« und »Ich banne euch, böse Geister«, perlten von seinen Lippen, während er seine übliche Nummer abzog.
    Das überraschte mich nicht. Nicht, daß ich etwa der Meinung gewesen wäre, Ganzfix würde in Krisensituationen besonders fix reagieren, nein. Es hatte vielmehr mit den Nachrichten zu tun, die ich ihm und Massha vor Beginn dieser Spielstunde hatte zukommen lassen.
    Die Nachrichten waren sehr einfach gewesen:
    STELL DICH DARAUF EIN, EINE DÄMONENINVASION ABZUWEHREN!
P.S. MACH DIE ÜBLICHEN GESTEN. ICH KÜMMERE MICH SCHON UM DEN REST!
SKEEVE
 
    Mein Blick traf den seinen, und ich zwinkerte ihm zu. Als Antwort wurde einer seiner >dämonabwehrenden< Schlenker etwas schief, als er leise nickte und mir Lebewohl sagte. Wer würde es ihm schon nachtragen, wenn ihm einige Dämonen, die eigentlich an Ort und Stelle hätten bleiben sollen, während einer solchen Dämoneninvasion und ihrer Abwehr abhanden kamen?
    Aahz' bewußtloser Leib schwebte als Antwort auf meinen geistigen Ruf herbei. Gliep streckte seinen langen Hals vor und packte den Kittel meines Ausbilders, als dieser so eben vorbeischwebte.
    So hatte ich das zwar nicht eingeplant, aber im Augenblick konnte ich nicht wählerisch sein. Ich schloß die Beine enger um Glieps Leibesmitte, drückte auf den Knopf des D-Hüpfers und ...
    Nach dem feindseligen Stadion erschienen mir die vier Wände meines Zimmers eine willkommene Abwechslung.
    »Wir haben es geschafft!« rief ich, doch dann erschreckte mich die Lautstärke meiner eigenen Stimme. Nach dem Getöse im Stadion erschien mir mein Zimmer unglaublich still.
    »Junge«, ertönte eine vertraute Stimme, »würdest du deinem dämlichen Drachen mal sagen, daß er mich absetzen soll, bevor ich an seinem Mundgeruch ersticke?«
    »Gliep?« fragte mein Haustier und ließ meinen Ausbilder als recht würdelosen Haufen zu Boden fallen. »Aahz?« blinzelte ich. »Ich dachte, du wärst...«
    »Ohnmächtig? Nicht die Spur! Hattest du einen besseren Plan auf Lager, um Tanda vom Feld zu schaffen? Einen Augenblick hatte ich schon befürchtet, daß du es falsch verstehen und nicht nach Ersatz rufen würdest.«
    »Soll das heißen, daß du die ganze Zeit nur geschauspielert hast?« wollte ich wissen. »Ich habe mich zu Tode erschreckt! Du hättest mich eigentlich vorher warnen können, weißt du?«
    »Vielleicht so, wie du mich vor deiner Unsichtbarkeitsnummer gewarnt hast?« schoß er zurück. »Und was ist aus meinem Befehl geworden, sofort abzuhauen, sobald Tanda frei ist?«
    »Dein Befehl?« stammelte ich. »Na ja ...«
    Ein sanftes BAMPF! dann erschienen auch Gus und Badaxe im Raum. Gus hielt den General wie ein Kleinkind im Arm, doch schienen beide bester Laune zu sein.
    »Wunderschön!« kicherte Hugh und umarmte den Hals des Wasserspeiers. »Wenn du jemals wieder einen Etappenmann brauchen solltest...«
    »Und wenn du jemals wieder einen Partner brauchst«, Gus erwiderte die Umarmung. »Du und ich, wir könnten ...«
    BAMPF!
    Chumly und Tanda erschienen auf dem Bett völlig ineinander verknäult. Sie blutete aus beiden Nasenlöchern, lachte aber schallend. Chumly japste nach Luft und wischte sich die Lachtränen aus den großen Vollmondaugen.
    »He«, keuchte er, »der Teil war aber wirklich ein Spaß! Seit dem letzten Familientreffen haben wir nicht mehr Huckepack gespielt, als Tante Tizzie sich Tiddley geschnappt hat und ...«
    »Was ist geschehen?« brüllte ich.
    »Wir haben gewonnen!« jubelte Gus. »Eineinhalb zu eineinhalb zu eins! Die haben nicht mal mitgekriegt, was ihnen da entgegengeflogen kam!«
    »Das ist was fürs Buch der
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