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Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen
Autoren: Robert Asprin
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dann haust du ab, kapiert? Besonders in diesem Spiel hier. Genau genommen ...« Er nestelte an seiner Gürteltasche und holte ein wohlbekanntes Gerät hervor.
    »Hier ist der D-Hüpfer. Er ist so eingestellt, daß er dich nach Hause bringt. Behalte ihn und benutze ihn auch, wenn es sein muß. Wenn du eine Möglichkeit siehst, Tanda zu ergreifen und hier rauszukommen, dann tu es! Mach dir um mich keine Sorgen.«
    »Aber ...«
    »Das war ein Befehl, Herr Lehrling! Wenn du ihn anfechten willst, dann warte gefälligst, bis wir wieder in Klah sind. In der Zwischenzeit tust du einfach, was ich dir sage! Entweder willigst du jetzt ein, oder ich schicke dich auf der Stelle nach Hause!«
    Unsere Blicke rangen miteinander, doch ich gab als erster nach.
    »Also gut, Aahz«, seufzte ich. »Aber darüber reden wir noch, wenn wir wieder zu Hause sind.«
    »Prima!« grinste er und schlug mir auf die Schulter. »Aber vorläufig kletterst du erst mal auf deinen blöden Drachen und versuchst, ihn mit der Schnauze in die richtige Richtung aufzustellen. Wir müssen noch ein paar Punkte machen!«

25
Wenn ihr nicht auf faire Weise gewinnen könnt, dann gewinnt einfach.
U. S. Grant
    Wir mußten noch ein paar Punkte machen, und dazu brauchten wir den Ball.
    Dieser Gedanke beherrschte alles andere, als wir uns wieder aufstellten. Irgendwie würden wir uns diesen Ball schon holen.
    Als das Spiel wieder angepfiffen wurde, war ich vorbereitet. Ich griff mit meinem Geist zu und holte den Ball in meine Reichweite. Doch bevor sich unsere Mannschaft um mich scharen konnte, ertönte ein neuer Pfiff und der Jahk in dem gestreiften Kittel kam mit wedelnden Armen auf uns zugelaufen.
    »Was ist denn jetzt schon wieder los!« knurrte Aahz. Dann rief er laut: »Was ist los, Schiedsrichter?«
    »Ein Protest«, erklärte dieser. »Eure Gegner sagen, ihr würdet Magik anwenden.«
    »Na und?« konterte mein Ausbilder. »Das ist schließlich nicht verboten.«
    »Nein, offiziell zwar nicht«, gab der Schiedsrichter zu, »aber es gibt da schon eine ganze Weile ein gentleman's agreement ...«
    »Wir sind aber keine Gentlemen«, grinste Aahz. »Also geh aus dem Weg und laß uns spielen.«
    »Aber wenn ihr Magik einsetzt, können eure Gegner das auch«, wandte der Steifkittel ein.
    »Sollen sie doch«, bellte Aahz. »Und jetzt pfeif das Spiel wieder an.«
    Da hatte ich einen Geistesblitz. »Warte mal, Aahz«, rief ich. Und an den Schiedsrichter gewandt: »Wir sind bereit, den Gebrauch von Magik gegen uns zuzulassen, allerdings unter der einen Bedingung, daß die Magiker es vom Spielfeld aus tun.«
    »Wie?« blinzelte der Schiedsrichter.
    »Du hast doch gehört«, krähte Aahz. »Wenn eure Magiker in die Mannschaften eintreten und ihre Haut genauso zu Markte tragen wie es unser Magiker tut, dann können sie gerne alle ihre Fähigkeiten auf dem Spielfeld einsetzen. Wenn nicht, dann sollen sie zusammen mit den Zuschauern auf den Rängen sitzenbleiben und ihre Magik für sich behalten.«
    »Das klingt durchaus fair«, nickte der Jahk. »Ich werde die anderen Mannschaften darüber informieren.«
    »He«, bemerkte Chumly, als der Schiedsrichter wieder davonlief, »das war aber wirklich raffiniert gedacht!«
    »Taktisch hervorragend«, nickte Badaxe.
    »Das ist eben der Stratege, der sogar Big Julies Armee geschlagen hat«, warf Gus stolz ein.
    Ich winkte bescheiden ab, aber in meinem Inneren war ich wie beschwipst von all dem Lob.
    »Sparen wir uns die Glückwünsche lieber bis nach dem Spiel auf, ja?« schlug Aahz frostig vor.
    Das war eine unangenehme realistische Sicht. Zwischen uns und dem Spielende lag noch eine lange Schlacht, und die anderen Mannschaften stellten sich bereits wieder auf, um unseren unbeholfenen Anstrengungen ihr Bestes entgegenzusetzen. Mit grimmigem Schweigen machten wir uns wieder an die Arbeit.
    Ich will gar nicht erst versuchen, den Verlauf dieses Nachmittags Runde für Runde zu beschreiben. Vieles versuche ich zu vergessen, obwohl ich manchmal immer noch schweißgebadet aus dem tiefsten Schlaf hochfahre, wenn sich die Erinnerung daran wieder meldet. Die Jahks waren zäh und verstanden ihr Geschäft. Das einzige, was sie wirklich in Schach hielt, waren die nackte Kraft und Wildheit meiner Kameraden und einige ganz raffinierte Magiktricks meinerseits.
    Allerdings wäre es sträflich, manche der Ereignisse zu unterschlagen, die vor dem eigentlichen Höhepunkt des Spiels stattfanden.
    An jenem Nachmittag ist Gliep erwachsen geworden. Ich weiß
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