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Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte

Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte

Titel: Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte
Autoren: Chantelle Shaw
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Vorstellung stach prompt die Eifersucht zu, scharf wie ein Speer.
    Verloren in ihren düsteren Gedanken, zuckte Gina zusammen, als Lanzo seine Hand auf ihre legte. Ihr Blick flog zu ihm, ihre Augen trafen sich, und für einen Moment glaubte sie etwas in seinen Augen zu sehen, doch sie konnte es nicht deuten. Dann erkannte sie es – Verlangen. Hastig wandte sie den Kopf ab, ihr Herz hämmerte wild. Wollte er wirklich die Beziehung zu ihr wieder aufnehmen? Und wenn ja, wie lange würde sein Begehren andauern? Was würde passieren, wenn seine Leidenschaft für sie erlosch, er aber noch immer seine Tochter sehen wollte?
    Die Zukunft war völlig ungewiss. Gina ertappte sich bei dem Gedanken, dass es einfacher gewesen wäre, wenn Lanzo bei seiner ursprünglichen Einstellung geblieben wäre und ihnen den Rücken gekehrt hätte. Dann hätte sie zumindest die Chance gehabt, irgendwann über ihn hinwegzukommen.
    Die weißen Mauern der Villa di Sussurri blitzten im hellen Frühlingssonnenschein. Die ersten Rosen blühten bereits, obwohl es erst Ende April war. Daphne begrüßte sie mit einem strahlenden Lächeln. Die Haushälterin war völlig hingerissen von dem Baby.
    „Ich hätte nie gedacht, Lanzo noch einmal so glücklich zu sehen“, gestand sie Gina mit Tränen in den Augen, als Lanzo sich entschuldigte, um einen Anruf anzunehmen. „Cristina war die Liebe seines Lebens, ihr Tod hat ihn fast zerstört. Aber Sie und das bambino … Sie haben sein Herz wieder mit Freude erfüllt.“
    Gina sah ihre Chance, mehr herauszufinden. „Sie sprachen damals von einem Unglück. Was ist eigentlich passiert?“
    Doch Daphne schwang nur abrupt herum und eilte aus dem Zimmer. Mit einem ganzen Bündel unbeantworteter Fragen ging Gina hinaus in die Halle und betrachtete das Gemälde der schönen jungen Italienerin, als die Liebe seines Lebens, hatte die Haushälterin sie bezeichnet.
    Schmerzhafte Sehnsucht nach dem Unmöglichen stieg in Gina auf. Denn wenn dieses Mädchen die Liebe seines Lebens gewesen war, dann würde er sich nie in sie verlieben.
    „Komm und sieh dir das Kinderzimmer an.“ Lanzo trat aus seinem Arbeitszimmer, nahm ihr Andria aus dem Arm und stieg die Treppe voran nach oben.
    Der Ankleideraum neben dem Hauptschlafzimmer war zum Traum eines Kinderzimmers verwandelt worden. Wände, Vorhänge und Teppichboden waren in zartem Rosa gehalten, auf Regalen saßen unzählige flauschige Stofftiere, und in der Mitte des Zimmers stand ein Stubenwagen mit einem weißen Spitzenhimmel. Dieses Kinderzimmer war mit viel Sorgfalt und Liebe zum Detail hergerichtet worden, nur verstand Gina nicht, warum.
    „Gefällt es dir nicht?“, fragte Lanzo enttäuscht, als er Ginas gerunzelte Stirn sah.
    „Es ist wunderschön, genau so, wie ich mir das Kinderzimmer vorgestellt habe. Es scheint mir nur eine ziemliche Verschwendung, da Andria und ich doch nicht lange bleiben werden.“
    Vorsichtig legte Lanzo seine Tochter in die Wiege und betrachtete sie eine Weile. Sein Herz zog sich vor Liebe zusammen. Der Gedanke, dass er bereit gewesen war, seinem Kind den Rücken zu kehren, erschütterte ihn noch jetzt bis ins Mark. Er war so kurz davor gewesen, sein kleines Mädchen zu verlieren, nur weil er Angst vor der Liebe gehabt hatte. Allein Gina war es zu verdanken, dass er rechtzeitig zu Sinnen gekommen war.
    „Natürlich werden Andria und du hier sein, cara . Ich habe beschlossen, dass sie besser in Positano als in Rom aufwachsen sollte. Hier an der Amalfi-Küste kann sie viel mehr Freiheiten genießen als in der Stadt.“
    Ginas Temperament schäumte auf. Manchmal konnte Lanzo wirklich unglaublich selbstherrlich und arrogant sein! „Was heißt das, du hast beschlossen? Ich denke, wo Andria aufwächst, ist ein Thema, das wir erst einmal besprechen sollten, meinst du nicht auch? Wir müssen absprechen, wie wir ihr Vater und Mutter sein können. Wenn es dir lieber ist, dass ich mit ihr in Italien lebe, so verstehe ich das. Du möchtest sie wahrscheinlich oft besuchen, und …“
    „Ich habe nicht vor, sie zu besuchen “, fiel er ihr scharf ins Wort. „Ich sagte doch, dass ich ein richtiger Vater sein will. Ich will morgens mit ihr frühstücken und sie abends zu Bett bringen. Ich will sie aufwachsen sehen, jeden Tag.“ Er machte eine Pause, bevor er die Bombe platzen ließ. „Deshalb halte ich es für das Vernünftigste, wenn wir heiraten.“
    Gina öffnete den Mund, ohne dass sie ein Wort hervorgebracht hätte. Sein Heiratsantrag, selbst
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