Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte

Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte

Titel: Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte
Autoren: Chantelle Shaw
Vom Netzwerk:
strich sich das Haar aus dem Gesicht zurück, und Lanzo musste daran denken, wie oft er seine Finger in die seidigen Locken geschoben hatte. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe. Was willst du damit sagen?“
    Ihre Zurückhaltung konnte er ihr nicht verübeln, nicht nach dem, was er alles von sich gegeben hatte. „Ich will damit sagen, dass ich zum Leben unserer Tochter gehören möchte. Ich bin ihr Vater, und ich will mein Leben ganz der Erfüllung dieser Rolle widmen. Ich will für sie sorgen und sie beschützen.“ Seine Stimme begann zu wanken, als er daran dachte, dass er Cristina nicht beschützt hatte. Er verdrängte den Gedanken, fest entschlossen, sich nur auf die Zukunft zu konzentrieren. „Und vor allem will ich sie lieben.“
    Der Schock raubte Gina die Sprache. Sie wusste, Lanzo erwartete eine Reaktion von ihr, doch sie hatte keine Ahnung, was sie sagen sollte. Wie oft hatte sie während der Schwangerschaft darauf gehofft, er würde seine Meinung ändern. Doch jetzt konnte sie unzählige Probleme auf sich zukommen sehen – Besuchsrechte, wie viel Zeit Andria wo mit wem verbringen würde … Vielleicht wollte Lanzo ja, dass sie beide nach Italien kamen, damit er regelmäßigen Kontakt mit seiner Tochter pflegen konnte. Gina hatte für sich ein Leben als alleinerziehende Mutter in Poole geplant, in der Nähe ihrer Familie, auf deren Hilfe sie sich verlassen konnte.
    Andria gab einen kleinen Laut von sich, den Gina sofort erkannte: Die Kleine hatte Hunger. Sie streckte die Arme aus und nahm Lanzo das Baby ab, um es zu stillen. Der Mutterinstinkt trat in den Vordergrund, als sie das Baby anlegte: Alles außer der Liebe für ihr Kind wurde unwichtig,
    Eines stand fest: Sie würde sich nicht von ihrem Kind trennen lassen. Wenn Lanzo also zu Andrias Leben gehören wollte, dann würde er unweigerlich auch zu Ginas Leben gehören.
    Fünf Wochen nach der dramatischen Geburt durften Gina und Lanzo ihre Tochter nach Hause holen. Andria wog jetzt knapp drei Kilo, wirkte immer noch sehr zart, aber sie erfreute sich bester Gesundheit und hatte definitiv kräftige Lungen. Mit den blauen Augen und dem schwarzen Haarschopf war sie hübsch wie eine Puppe. Gina war völlig hingerissen von ihr.
    Sie flogen direkt nach Positano und fuhren dann in die Villa di Sussurri.
    „Wir müssen eine Wiege besorgen und einen Kinderwagen und …“ Gina wünschte, sie hätte vorher mit Lanzo über die Arrangements gesprochen. Sie konnte nicht ständig als Gast in seinen verschiedenen Häusern wohnen, Andria brauchte ein richtiges Heim. Nur wusste Gina im Moment nicht einmal, wo sie mit ihrer Tochter leben sollte, ob in England oder Italien.
    „Es ist für alles gesorgt“, beruhigte Lanzo sie. „Daphne ist in der Villa und wartet gespannt darauf, das neue Familienmitglied begrüßen zu können.“
    Aber sie waren ja keine Familie, wollte Gina anmerken. Zwischen ihnen war nicht geklärt worden, wie es weitergehen sollte. Außerdem war für Gina ein neues Problem hinzugekommen.
    Hätte ihr der Arzt bei der letzten Nachuntersuchung doch nur nicht gesagt, dass aus medizinischer Sicht nichts dagegen sprach, die „normale sexuelle Aktivität“ wieder aufzunehmen, wann immer sie sich bereit dazu fühlte! An jenem Abend hatte es wild in ihrem Magen zu flattern begonnen, als Lanzo sich mit bloßem Oberkörper und ausgewaschenen Jeans, das Haar noch nass von der Dusche, zu ihr auf das Sofa vor den Fernseher gesetzt hatte. Sein Duft hatte ihre Sinne entflammt, und entsetzt hatte sie sich eingestehen müssen, dass sie „bereit“ wäre, die „normale sexuelle Aktivität“ noch gleich auf dem Sofa wieder aufzunehmen! Sie hatte Müdigkeit vorgeschützt, sich murmelnd entschuldigt und war in ihr Zimmer geflohen. Lanzos wissendes Lächeln hatte sie bis in ihre Träume verfolgt.
    Jetzt erging es ihr wieder so, nachdem er die Tragetasche mit Andria sicher in der dafür vorgesehenen Halterung eingehakt hatte und sich dann zu ihr setzte. Beim Start der Privatmaschine starrte Gina beschäftigt aus der Luke, durch seine unmittelbare Nähe begann ihre Haut am ganzen Körper zu kribbeln.
    Für Lanzo stand fest, dass er seine Tochter bei sich haben wollte, aber mit keinem Hinweis hatte er durchblicken lassen, wie er sich die Beziehung zu Gina vorstellte. Nun, sie wusste, dass er ein viriler Mann mit Bedürfnissen war, sicher würde er sich bald eine Geliebte suchen – wenn er es nicht schon längst getan hatte. Bei der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher