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Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)
Autoren: Kasey Michaels
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einen Moment, wir hätten den falschen Mann gewählt. Sie sind ein guter Schauspieler. Übrigens liegt uns nichts an der Belohnung des Kaisers; meine Sippe – was noch davon übrig ist – will Novaks Tod. Wir wollen, dass er leidet, wie der Kaufmann in Wittingau. Ich war froh, als Ihr erster Anschlag auf ihn scheiterte. Er soll nicht schnell sterben! Nun allerdings werden wir uns wohl damit zufriedengeben müssen, dass Sie uns verraten, wo wir ihn finden. Sie müssen es mir sagen, Mylord.“
    „Diesen Gefallen werde ich Ihnen nicht tun, Major. Ich will verdammt sein, wenn ich das ausplaudere, damit Sie und Ihre Sippe hergehen und ihn umbringen, um mir dann die Schuld anzuhängen. Meinetwegen soll er nach London …“ Er stutzte. Selbst wenn Novak das Schreiben vernichtet hatte, würde er bald in London sein. Justin blieb keine Wahl, er musste den Mann treffen. Erklärungen abgeben, wieder einmal kriechen, und dieses Mal vor einem echten Widerling, nicht einfach vor einem hochgeborenen Hanswurst.
    „Ah, ich sehe Ihnen an, dass etwas nicht stimmt. Sie werden Novak morgen treffen, nicht wahr? Los, sagen Sie mir, wo!“
    „Major, Sie sind nur aus zwei Gründen noch am Leben: Erstens, weil Alina nun nicht mein wäre, wenn Sie nicht dieses verrückte Komplott gesponnen hätten. Zweitens, weil ich zutiefst mit all diesen Menschen, mit Ihren Leuten, mitfühle, deren Verwandte durch Novaks Schuld leiden mussten. Aber wenn Sie seinen Tod wollen, müssen Sie selbst dafür sorgen – ohne mich. Ich bin fertig damit, hören Sie?“
    „Ein Mann wie Sie ist nie fertig damit.“
    „Reizen Sie mich nicht, sonst könnte ich Ihnen demonstrieren, dass Sie recht haben. Ich werde der Comtesse Ihren Dank ausrichten und ihr von Ihnen Lebewohl wünschen. In einer Stunde wird Brutus Sie bei den Ställen treffen und zum Lager zurückbegleiten. Wahrscheinlich wird ihr Onkel wieder enttäuscht von Ihnen sein.“
    Er wandte sich ab, drehte sich jedoch sofort wieder um; ein Manöver, das ihm in der Tat schon mehrfach das Leben gerettet hatte. „Als wir in Portsmouth in dem Gasthaus miteinander sprachen, glaubte ich wirklich, dass Sie um Alina besorgt seien. Um der Zuneigung willen, die sie für Sie hegt, würde ich das gern weiterhin glauben.“
    Der Major richtete sich hoch auf. „Natürlich wäre ich betroffen, wenn ihr etwas zugestoßen wäre. Sie ist die Tochter meines Kommandeurs. Aber sie ist eine Frau. Frauen haben ihren Platz im Leben. Sie sind zu unserm Nutzen da, und manchmal müssen eben Opfer gebracht werden. So ist die Welt!“
    „Zehn Minuten!“, stieß Justin zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Brutus wird sich freuen, wenn er nicht warten muss. Halt, nein, das ist nicht nett. Sie sind verletzt. Ich gebe Ihnen eine Stunde, und Brutus kann Sie tragen.“
    „Tragen?“
    Mit einem gewaltigen Kinnhaken schickte Justin den Major zu Boden. Dann hockte er sich neben den Bewusstlosen und kramte in den Falten der Armschlinge. Sein Verdacht bestätigte sich, als er darin verborgen eine kleine Pistole fand.
    Er steckte die Waffe ein, die ihm, wie er annahm, in den Rücken gebohrt worden wäre, noch ehe er das Zimmer verlassen hätte.
    „Sie hätten auf Ihre eigenen Worte hören sollen, Major“, murmelte er. „Sie hatten recht, ein Mann wie ich ist nie wirklich fertig damit.“
    Doch zehn Stunden später war er fast so weit.
    Da Novak bereits zu dem Schluss gekommen war, dass sein Begräbnis für den Kaiser Grund zur Freude sein könnte, war er vielleicht nicht ganz so dankbar für die Neuigkeiten, wie Justin gehofft hatte. Aber als die Farce bezüglich des strittigen Landstücks aufgeklärt war, erklärte er sich damit einverstanden, die Anschuldigungen gegen ihn wegen der Tötung seiner Wachen zurückzuziehen und stattdessen Major Prochazka als Verantwortlichen zu benennen.
    Damit war Baron Wilde, der gerade zu seinen bürgerlichen Tugenden zurückgefunden hatte, mehr als einverstanden, also befahl er Brutus, der ihn bei der Überzeugungsarbeit tatkräftig unterstützt hatte, Novak loszulassen, denn dessen Gesicht färbte sich schon von Rot zu Blau. Dann warf er dem Mann die Schlüssel für die Kellergewölbe einer Kirchenruine vor die Füße, damit er seine Wachleute befreien konnte. Diese hatten sich höchst bereitfertig ergeben und dort einsperren lassen. Diese Wirkung hatte Brutus häufig auf Leute, vor allem, wenn er seine überwältigende Erscheinung noch mit einer gespannten Armbrust unterstrich.
    Sobald
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