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Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)
Autoren: Kasey Michaels
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das goldene Gewand einem See gleich um ihre Füße floss. „Euer Königliche Hoheit“, sagte sie. Ohne, wie es eigentlich hätte sein sollen, den Blick zu senken, streckte sie die rechte Hand aus. „Mein Verlobter Baron Wilde übermittelt seine untertänigste Entschuldigung für seine Verspätung. Er versicherte mir, dass er in Kürze eintreffen werde, um persönlich um Verzeihung zu bitten. Und um, gleich mir, Euer Hoheit zu danken, weil Euer Hoheit der weiseste Mensch unter der Sonne sind und in Eurer unendlichen Weisheit und Güte unsere beiden Herzen miteinander verbanden. Wir sind beide jetzt und für immer Euer Hoheit dankbarste und treueste Untertanen.“
    Die Welt schien stillzustehen; alles hielt den Atem an.
    Alina verharrte in ihrer Haltung, neigte jetzt doch unterwürfig den Kopf. Ihre ausgestreckte Hand blieb ruhig.
    Als sie schon glaubte, gescheitert zu sein, hörte sie das Knarren von Fischbein. Eine fleischige Hand griff nach der ihren, und sie wurde emporgezogen.
    Der Prinzregent beugte sich über ihre Hand, sehr gnädig, und war offenbar fasziniert von ihrer ungewöhnlichen, ein wenig exotischen Person.
    Endlich atmete alles auf.
    „Der goldene Glanz Ihrer Robe ist nichts gegen den Schimmer wahren Goldes, den ich in Ihren Augen sehe, Comtesse. Die Smaragde allerdings sind beachtenswert. Sie bringen mir ein Geschenk? Von Ihrem Kaiser?“, fragte der Prinzregent mit seltsam hoher Stimme.
    Sorgfältig rezitierte Alina die Worte, an denen Lucas während der eiligen Reise nach London gefeilt hatte, ehe er sie ihr zum Auswendiglernen ausgehändigt hatte.
    „Für Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Charlotte, Sir, eine Gabe von Lord Wilde und mir, wenn es beliebt, Sir. Es gibt nichts Vergleichbares, denn nur die Tochter des allseits geliebten Kronprinzen kann diesem Stück gerecht werden. Möge sie es während der nächsten fünfzig Jahre in stetiger Gesundheit tragen.“
    Auf ein kurzes Zeichen von Rafe trat der Lakai vor und reichte ihm das Cape, das Rafe mit einer geschickten Bewegung ausbreitete, sodass der prachtvolle, üppige Hermelinbesatz ins Auge fiel.
    Auf ihrem Thron neigte die Prinzessin gnädig den Kopf und lächelte.
    „Mein Kompliment, Madam. Sie dürfen Ihrem Verlobten ausrichten, dass er in Ihnen eine entzückende und fähige Fürsprecherin gefunden hat.“
    Am Eingang des Ballsaals schien etwas vorzugehen. Alina unterdrückte ein Lächeln. „Fast glaube ich, es wäre möglich, dass Euer Hoheit es ihm persönlich sagen können.“
    Selbst als im Saal erneut alles aufkeuchte, wandte sie sich nicht um, nicht einmal, als sie an den selbstbewussten Schritten, die an ihr Ohr drangen, ihren Liebsten erkannte.
    Erst als sie ihn neben sich spürte, wagte sie, ihn anzuschauen. Wie prächtig er wirkte! Obwohl seine Halsbinde ein wenig schief saß und sein Haar etwas zerzaust war von dem Hut, den er bis vor Kurzem getragen haben musste. Er roch sogar noch kaum merklich nach Pferd. Der Arme, wie sehr musste es sein Selbstgefühl kränken, dass er nicht in seiner üblichen Perfektion hier erschienen war.
    Und wie wichtig musste sie ihm sein!
    „Justin“, sagte sie leise.
    „Alina …“ Er sprach es langsam, beinahe sinnlich aus, ohne sie auch nur mit einem Blick zu bedenken. „Du auch hier? War es ohne mich auf Basingstoke so langweilig?“
    Oh je, wenn er noch ein wenig höflicher mit ihr sprach, würde ihm gleich der Kopf zerspringen. Er musste sich ihretwegen wirklich sehr sorgen.
    „Euer Königliche Hoheit“, sagte Justin dann, während er sich dem Thron näherte. Er beugte sich tief vor dem Prinzregenten und sprach so leise, so vertraulich, dass selbst Alina ihn kaum verstehen konnte. „Meine Verlobte meint es gut, aber sie hat nichts mit all dem zu tun. Ich bin hier, um Ihnen zu sagen, dass ich im Unrecht war und jede Strafe akzeptieren werde. Was bei meinem letzten Besuch zwischen uns vorfiel, ist unverzeihlich. Ich habe Sie verkannt, und ich verkannte ebenfalls, wie tief ergeben ich dieses Land liebe. Ich biete keine Ausflüchte. Keine Entschuldigung, so unterwürfig und aufrichtig sie auch sein mag, kann die Beleidigung, die ich Ihnen zufügte, tilgen. Ich kann nur sagen, dass ich alles tun werde, was Euer Hoheit verlangen. Ich stehe ganz zu Befehl.“
    „Wie köstlich, wenn auch schwer zu glauben. Beweisen Sie es“, entgegnete der Prinzregent ebenso leise. „Würden Sie“ – er schaute Alina kurz an – „sie aufgeben, wenn ich es verlangte – um der Liebe zu Krone und
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