Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)
Autoren: Kasey Michaels
Vom Netzwerk:
können. Es war meine Pflicht, sie zu schützen, das schulde ich ihrem Vater. Und darf ich Sie daran erinnern, dass ich dabei dem Feind meinen ungeschützten Rücken präsentieren musste?“
    „Und Sie glauben, dafür hätten Sie einen Orden verdient? Verzeihung, wenn ich anderen überlasse, Sie derart zu ehren. Zum Beispiel Ihrem Kaiser. Ich frage mich nur, wie viel von all dem Ihrem Wunsch nach Rache für Ihr Volk zuzuschreiben ist, und wie viel Ihrem persönlichen Ehrgeiz. Ob Loiza sich das auch fragt?“
    „Möglicherweise. Im Augenblick bin ich bei ihm schlecht angeschrieben.“ Luka bewegte sich unruhig und ächzte leise, weil seine Wunde schmerzte – oder weil er ihn das glauben machen wollte, da er annahm, dass ein Gentleman sich nicht an einem Verletzten vergreifen werde.
    Wie sehr er sich irrte! Justin war schon lange kein Gentleman mehr. Nun schwieg er beharrlich, bis es dem Major unbehaglich zu werden schien.
    „Möglicherweise machte man mir … Versprechungen“, fuhr er fort, „sobald der Novak für den Kaiser kein Problem mehr darstellte. Aber das tut nichts zur Sache. Der Mann muss sterben.“
    „ Jemand muss wohl sterben, ja. Vielleicht sollte ich eine Liste machen.“
    „So viele Komplikationen waren gar nicht vorgesehen. Ihr verfluchter Prinzregent …“
    „Überlassen Sie das Verfluchen unseres Thronfolgers doch bitte seinen künftigen Untertanen. Ich hätte wissen müssen, dass ein so verzwickter Plan ihm im Leben nicht alleine eingefallen wäre. Er gibt sich zwar gerne brillant und listig, aber er hat nicht den Kopf für Intrigen.“
    „Wie wahr. Ihn beschäftigte alleine der Gedanke, wie sehr er davon profitieren könnte, wenn er unseren Kaiser in einer Angelegenheit unterstützte, die nicht direkt seinen eigenen Interessen diente.“
    Justin lachte, doch selbst in seinen eigenen Ohren klang es nicht schön. „Wenigstens etwas klingt glaubhaft. Prinny, der Intrigant? Eine unsinnige Vorstellung. Aber Prinny, der gierige Hanswurst oder gar der Düpierte? Ja, das schon, und es ist fast verzeihlich. Er ist nun mal, wie er ist. Die Idee, dass ich mir den Weg zurück nach England erkaufen solle, haben Sie ihm schmackhaft gemacht, nicht wahr? Kein Wunder, dass er sich krank zu Bett legte. Er verstand kein Wort, als ich ihn beschuldigte, er habe Alinas Ermordung geplant.“
    „Gerechterweise muss ich sagen, dass auch Kaiser Franz davon nichts wusste. Aber noch einmal – Baroness Alina war nie in Gefahr.“
    „Sie wäre beinahe erschossen worden! Und ich habe Menschen getötet! Wofür denn, verdammt noch mal?“ Justin atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Dann erst dämmerte ihm, was der Major gesagt hatte. „Was heißt das, der Kaiser wusste nichts?“
    Luka seufzte theatralisch. „Kaiser wissen nur, was sie wissen wollen. Sie ziehen sich zurück, und ihre Vasallen erledigen den Rest. Das überrascht Sie doch nicht, Justin?“
    „Lord Wilde, bitte. Justin nennen mich nur meine Freunde, Major .“
    „Ja, der unübertreffliche Baron Wilde!“ Der Major sprach jetzt etwas schärfer als zuvor. „Wir hatten von der Sache in Wittingau gehört, von dem Jungen und davon, was mit dem Vater geschah. Ein Mörder ohne Gnade, ohne Gewissen. Sie waren für unsere Sache der perfekte Mann. Glaubten Sie wirklich, dieser fette Kapaun in London wäre von alleine auf Sie gekommen?“
    Ohne darauf einzugehen, fragte Justin: „Warum kamen Sie nicht einfach zu mir und heuerten mich an?“
    „Hätten Sie denn eingewilligt? Was hätten wir Ihnen bieten können?“
    Justin schwieg.
    „Wir hatten mehrere Kandidaten, aber was in Wittingau geschehen war, gab für uns den Ausschlag. Sie waren der Richtige, besonders, nachdem unser eigener Anschlag gescheitert war, denn seitdem ließ sich Novak permanent bewachen. Wir wissen alles über Sie. Sagen Sie – der Mann, den Sie im Duell töteten, weil er Ihre Frau beleidigt hatte … schossen Sie ihm wirklich in den Rücken?“
    „Natürlich, so wie ich Kinder und unbewaffnete Männer töte, gnadenlos, ganz wie Sie sagten. Ich bin ein sehr schlechter Mensch“, erwiderte Justin, dem völlig gleichgültig war, was der Major über ihn dachte. Dass der Major nichts über Alinas Verwandtschaft mit Robbie Farber wusste, war ihm viel wichtiger. Der Himmel mochte wissen, was der Bursche mit der Information angefangen hätte. Vielleicht gab es doch etwas wie Schicksal.
    Luka nickte, als bestätigte sich sein Verdacht. „In Portsmouth auf dem Kai dachte ich für
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher