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Echos

Echos

Titel: Echos
Autoren: NINA KIRIKI HOFFMAN KRISTINE KATHRYN RUSCH DEAN WESLEY SMITH
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schnell, wie es seine Finger erlaubten.
    Janeway beobachtete ihn über ihre wissenschaftliche Konsole hinweg. Sie hatte die Daten immer wieder überprüft, vor allem deshalb, um nicht darüber nachdenken zu müssen, was bald geschehen würde.
    Kims Hinweise holten sie jedes Mal in die Realität zurück.
    Nur noch acht Minuten.
    In acht Minuten endete nicht nur die Existenz dieser Voyager, sondern auch die aller anderen in den Paralleluniversen.
    Janeway hoffte inständig, dass sie erfuhren, ob sie einen Erfolg erzielten oder nicht. Auf keinen Fall wollte sie sterben, bevor sie wusste, ob die Versiegelung der Raum-Zeit-Spalte wirklich gelang.
    Die Brückencrew – und zu ihr zählten nun auch die vier
    Mitglieder der aus dem anderen Universum stammenden
    Einsatzgruppe – konzentrierte sich auf ihre Aufgaben, um mit den nächsten Minuten fertig zu werden. Nur Neelix bildete eine Ausnahme. Er stand neben dem Turbolift und beobachtete Kes. Allerdings war es nicht die Kes, die er kannte. Janeway bemerkte die Wehmut in seinem Gesicht.
    Manchmal konnte man, wenn es zu Ende ging, nicht in der Nähe jener Personen sein, die einem mehr bedeuteten als alle anderen. Janeway hatte Tuvok, der über viele, viele Jahre hinweg ein sehr guter Freund gewesen war. Mark blieb jenseits einer Kluft aus Tausenden von Lichtjahren verloren und
    Chakotay…
    Sie schüttelte den Kopf und blickte auf ihre Konsole. Anstatt die Daten zu sehen, erinnerte sie sich an die während der letzten Verschiebung empfangene Nachricht.
    Die Mitteilung von der Voyager zweitausendvierhundertzehn war sehr ernst gewesen. Jene Janeway hatte vor einem Bild gestanden, das die aus Milliarden von Leichen bestehende Kugel im All zeigte. Mit knappen Worten wies sie darauf hin, was unternommen werden musste, um das Grauen zu beenden.
    »Ich bin sicher, Sie alle verstehen die Schwierigkeiten, mit denen wir es zu tun haben«, hatte die andere Janeway gesagt.
    »Mich tröstet der Umstand, dass wir alle die gleiche Lösung des Problems gefunden haben und einer Meinung sind.« Sie lächelte. »Wir sehen uns in der Spalte.«
    Und dann verschwand sie vom Schirm.
    Sie verschwand.
    So wie sie alle verschwinden würden.
    Einfach so.
    Als hätten sie nie existiert.
    Janeway seufzte und überprüfte die Daten im Display ein letztes Mal. Detaillierte Berechnungen hatten die verbale Botschaft begleitet. Anschließend nahmen sich Janeway und Torres eine Stunde Zeit, um sie dreimal zu kontrollieren. An den Zahlen gab es nichts auszusetzen. Wenn genug
    Antimaterie an exakt der richtigen Stelle in der Raum-Zeit-Spalte freigesetzt wurde, kam es zu einer Versiegelung der Spalte, bevor die Verschiebungen begannen.
    Diesem Punkt kam zentrale Bedeutung zu. Als Paris zum
    ersten Mal von dem Plan erfahren hatte, meinte er, es könnte nicht klappen.
    »Wenn wir nicht mehr existieren…«, lautete sein Einwand.
    »Wer hindert dann die Birsibaner daran, ihr Transportersystem zu aktivieren?«
    »Niemand«, erwiderte Torres.
    »Dann nützt eine solche Aktion überhaupt nichts«, sagte Paris.
    Torres maß Paris mit einem kritischen Blick, aber Janeway stellte zufrieden fest, dass die Chefingenieurin darauf verzichtete, eine scharfe Antwort zu geben. »Tom«, sagte sie fast sanft, »das Problem wird nicht vom Transportersystem verursacht, sondern von der Raum-Zeit-Spalte. Von ihr stammt die Energie für die Verschiebungen zwischen den Universen.
    Wenn die Spalte versiegelt ist, können sich die Birsibaner nach Herzenslust transferieren, ohne befürchten zu müssen, in irgendwelchen Paralleluniversen zu rematerialisieren.«
    »Oh.« Paris errötete. »Daran habe ich nicht gedacht.«
    Genau darum ging es. Die Versiegelung der Raum-Zeit-
    Spalte löste das Problem.
    Für immer.
    Innerhalb von fünf Sekunden nach der Freisetzung der
    Antimaterie würden alle Voyagers einander entgegenstreben und sich dabei gegenseitig vernichten. Aber das blieb ohne Einfluss auf die Konsequenzen der Aktion, da diese Zeitlinie mit der Versiegelung der Spalte endete. Zehn Minuten lang hatten Janeway und Torres darüber gesprochen, ob die vielen Voyagers aus den Paralleluniversen tatsächlich miteinander kollidieren würden oder ob ihre Existenz vorher endete. Nun, letztendlich spielte es keine Rolle.
    Sie und die anderen Janeways an Bord aller Voyagers vertraten die gleiche Ansicht.
    Diese Zeitlinie musste enden.
    Und dazu war ein Einsatz nötig, der die Voyagers aller Paralleluniversen zerstörte.
    »Noch fünf Minuten,
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