Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Echos

Echos

Titel: Echos
Autoren: NINA KIRIKI HOFFMAN KRISTINE KATHRYN RUSCH DEAN WESLEY SMITH
Vom Netzwerk:
konfrontierte.«
    Janeway sah zu den Brückenoffizieren. »Hatte jemand von Ihnen Unterricht bei ihm?«
    Paris rollte mit den Augen. »Ich bekam ihn im letzten
    Semester. Kurz bevor er in den Ruhestand trat.«
    »Meinen Sie die ethische Frage?«, ließ sich Paris Zwei
    vernehmen.
    Janeway nickte. »Ich habe sie verabscheut. Zwei Wochen
    lang beschäftigten wir uns mit ihr. Und sie klang so einfach.«
    »Ja, ich erinnere mich«, sagte Paris. Mit verstellter, tieferer Stimme fügte er hinzu: »Kadetten, würden Sie eine Person opfern, wenn Sie wüssten, dadurch Tausende zu retten?«
    »Und alle antworteten: ›Natürlich‹.«
    »Und dann nannte Professor Brown die damit verbundenen
    Probleme. Würden Sie Cochran opfern, bevor er Gelegenheit hatte, das Warptriebwerk zu erfinden? Wären Sie bereit, Salk dem Tod preiszugeben, bevor er den Impfstoff gegen die
    Kinderlähmung entwickeln konnte? Oder N’Amon vor der
    Speisung der Millionen? Besteht nicht die Gefahr, Leben zu vernichten, anstatt zu retten?«
    »Für so etwas haben wir jetzt keine Zeit«, sagte Tuvok. »Wir müssen ein ganz bestimmtes Problem lösen und es geht nur auf diese Weise.«
    Janeway lächelte. »Sie haben Professor Brown nicht
    gemocht, oder?«
    »Seine Szenarios waren nicht immer logisch, Captain.«
    »O doch, das waren sie, Tuvok.« Janeway strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Es ist nie richtig, ein Leben unnötigerweise zu opfern.«
    »Ihre ursprüngliche Frage hat das Wort ›unnötigerweise‹
    nicht enthalten, Captain. Sie sprachen von…«
    »Ich weiß, Mr. Tuvok«, sagte Janeway. »Und ich habe darauf hingewiesen, dass wir uns zwei Wochen mit dieser
    Angelegenheit beschäftigten. So viel Zeit steht uns natürlich nicht zur Verfügung. Wie dem auch sei: Ich empfinde jetzt auf eine ähnliche Weise wie damals – ich möchte sicher sein, dass das Opfer aller Voyager- Versionen in dieser Zeitlinie zum angestrebten Ergebnis führt.«
    Sie spürte, wie ihr ein Schweißtropfen über den Nacken rann.
    »Torres, besteht die Möglichkeit, dass andere Voyagers während der Verschiebung in unser Universum gelangen
    können?«
    Torres sah zu Torres Zwei und zuckte mit den Schultern. »Ich denke schon. Wir tauschen Nachrichten aus – für gut drei Sekunden besteht eine tatsächliche Verbindung zwischen den Universen, eine Art Tor, das man passieren kann. Die anderen Voyagers müssten dazu den Orbit verlassen und in die Atmosphäre des Planeten vorstoßen, aber ein Wechsel
    zwischen den Universen sollte durchaus möglich sein.«
    Janeway nickte. »Wie viele Voyagers wären nötig, um genug Isolierfelder zu erzeugen, damit wir alle Transferierten sicher in Empfang nehmen und anschließend als Strukturmuster in den Speichern unserer Computer unterbringen können?«
    Torres schüttelte den Kopf so, als weigerte sie sich zu glauben, was sie gerade gehört hatte. »Mindestens dreißig«, antwortete sie. »Vielleicht sogar noch mehr. Ich weiß es nicht genau.«
    »Eher mehr«, warf Torres Zwei ein.
    Janeway beobachtete, wie sich ihre letzte Idee verflüchtigte, noch bevor sie Konturen und Substanz gewinnen konnte.
    Chakotay sah sie an. »Denken Sie an eine groß angelegte Rettungsaktion, Captain? Wo sollen die planetaren
    Populationen nach ihrer Rettung untergebracht werden?«
    »Wenn wir auch die Flugzeit zu nahen Planeten der Klasse M
    berücksichtigen, sind mindestens zweihundert Voyagers erforderlich«, meinte Torres Zwei:
    Janeway blickte zum Hauptschirm. Eine Rettungsmission, die ewig dauern würde.
    Torres sah zu Chakotay, aber Tuvok kam ihnen beiden zuvor, indem er sagte: »Captain, über vierhundert Milliarden Leichen formen dort eine Kugel, wo einst der Planet existierte. Für sie käme jede Hilfe zu spät.«
    »Wir können nur dann alle retten, wenn wir die
    Verschiebungen verhindern, bevor sie begannen«, sagte Torres Zwei.
    »Und wenn der erhoffte Erfolg ausbleibt?«, gab Janeway zu bedenken. »Was geschieht, wenn wir zerstört werden, ohne dass sich die Raum-Zeit-Spalte schließt? Wer hilft dann den Milliarden von Humanoiden, die alle zweieinhalb Stunden im All erscheinen?«
    Diese Frage stimmte alle Brückenoffiziere nachdenklich.
    »Auch daran erinnere ich mich«, sagte Paris. »Fährt man damit fort, so lange einzelne Personen zu töten, bis man denjenigen findet, dessen Tod Tausende von Leben retten kann?«
    »Wir sind hier nicht in einem Hörsaal der Akademie«, sagte Torres Zwei scharf.
    »Leider«, kommentierte Tuvok
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher