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Echos

Echos

Titel: Echos
Autoren: NINA KIRIKI HOFFMAN KRISTINE KATHRYN RUSCH DEAN WESLEY SMITH
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bestand ihr letzter Gedanke – der letzte Gedanke aller Janeways –, als sich Tausende, vielleicht sogar Millionen von Voyagers gegenseitig an einem Punkt zermalmten.
    Plötzlich verschwanden die Schiffe, als hätten sie nie
    existiert.
    Die versiegelte Raum-Zeit-Spalte unweit des Planeten
    Birsiba war immer leer gewesen.
    Epilog
    Zeit: normal
    Ort: unser Universum
    Captain Kathryn Janeway sah vom Display des elektronischen Buches auf und blickte aus dem Fenster ihres
    Bereitschaftsraums ins All. Das Summen des Kommunikators hatte sie aus der fiktiven Welt des frühen neunzehnten
    Jahrhunderts in die Realität des vierundzwanzigsten
    Jahrhunderts zurückgeholt.
    Sie seufzte und sah wieder aufs Display. Inzwischen fand sie keinen Gefallen mehr daran, von düsteren Gouvernanten in abgelegenen Herrenhäusern zu lesen. Das Lesegerät enthielt den Text einer Sittenkomödie, die während des britischen Regency spielte, nach der terranischen Zeitrechnung im Jahr 1816. In ihrer Freizeit las Janeway gern von vielschichtigen, starren Gesellschaften, in denen sich Menschen an strenge, inzwischen längst überholte Regeln halten mussten.
    Allerdings gab es für sie immer weniger freie Stunden. Ihre Freizeit ließ sich sogar nach Minuten messen. Vor einer Woche war das Warptriebwerk ausgefallen und Janeway hatte viele Stunden lang mit B’Elanna Torres zusammengearbeitet, um den Schaden zu beheben. Anschließend kam es unter den Technikern zu einer Beziehungskrise. Normalerweise hätte sie dieses Problem B’Elanna überlassen, aber Klingonen – auch Halbklingonen – konnten ziemlich gereizt reagieren, wenn sie an Schlafmangel litten. Chakotay hatte mit seiner ruhigen, sanften Art zu vermitteln versucht, vergeblich. Janeway musste eingreifen, setzte dabei ihre letzte Kraft und ihr ganzes diplomatisches Geschick ein. Die Krise ging vorüber, aber tiefe Erschöpfung war der Preis für den Erfolg.
    Chakotay und Tuvok hatten darauf hingewiesen, dass sie
    Ruhe brauchte, und schließlich gab Janeway ihrem Druck
    nach. Allerdings konnte sie sich nicht dazu durchringen, den ganzen Nachmittag freizunehmen – es wartete einfach zu viel Arbeit auf sie. Auf eine Benutzung des Holodecks verzichtete sie deshalb, weil so etwas nur Sinn hatte, wenn man genug Zeit mitbrachte. Deshalb beschloss sie, einen alten Roman zu lesen.
    Sie mochte Bücher. Ein echtes Buch ließ sich stückchenweise lesen, immer dann, wenn man sich ein wenig entspannen
    wollte. Selbst Minuten reichten aus, um in eine Phantasiewelt zu entkommen/und oft konnte Janeway nicht mehr als einige wenige Minuten erübrigen.
    Sie seufzte erneut, ließ das Lesegerät sinken und aktivierte den Kommunikator. »Ja?«
    »Captain?«, ertönte Kes’ unsicher klingende Stimme. »Bitte entschuldigen Sie die Störung, aber hätten Sie einen
    Augenblick Zeit für mich?«
    »Natürlich«, sagte Janeway. »Ich erwarte Sie.«
    Ein oder zwei Minuten lang setzte sie die Lektüre fort und hörte dann, wie sich die Tür mit einem leisen Zischen öffnete.
    Kes kam herein und hinter ihr glitt das Schott wieder zu.
    Dunkle Ringe zeigten sich unter den großen Augen der
    Ocampa und Falten hatten sich ihr tief in die Stirn gefressen.
    Trotzdem wirkte Kes auf die für sie typische Weise ruhig und gefasst. Vor Janeway blieb sie stehen, die Hände auf den Rücken gelegt.
    Die Kommandantin legte das Lesegerät beiseite. »Es tut mir leid, Sie zu stören«, sagte Kes. Janeway lächelte und lehnte sich zurück. »Schon gut. Möchten Sie Platz nehmen?«
    Kes schüttelte den Kopf. In ihrem Gesicht zeigte sich fast so etwas wie Verlegenheit. Sie sah zu den Blumen, die sie tags zuvor in den Bereitschaftsraum gebracht hatte. »Ich muss Ihnen bald neue bringen.«
    »Oh, es ist alles in Ordnung mit ihnen«, erwiderte Janeway.
    »Was führt Sie hierher?«
    »Vielleicht eine törichte Angelegenheit«, meinte Kes. »Wenn es ein Problem gäbe, wären Sie nicht hier.«
    Das weckte Janeways Interesse. »Ein Problem?«
    »Ich könnte schwören, dass wir einen Notruf empfangen
    haben«, sagte Kes. »Aber niemand verhält sich entsprechend.«
    »Ich weiß nichts von einem Notruf.« Janeway runzelte die Stirn. In letzter Zeit nahmen Tuvok und Chakotay zu viel Rücksicht auf sie. Stellten sie Nachforschungen in Hinsicht auf einen Notruf an, ohne sie verständigt zu haben? »Lassen Sie mich die Sache überprüfen.«
    Kes nickte voller Unbehagen und schien nicht recht zu
    wissen, was sie von der gegenwärtigen Situation halten
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